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Neuer Präsident an der größten französischen Forschungseinrichtung CNRS berufen

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Der Informatiker Antoine Petit wird Präsident des französischen Nationalen Zentrums für wissenschaftliche Forschung CNRS.

Der französische Staatspräsident Emmanuel Macron hat auf Vorschlag seiner Ministerin für Hochschulwesen, Forschung und Innovation, Frédérique Vidal, den Informatiker Antoine Petit am 18. Januar 2018 zum Präsidenten des CNRS (Centre nationale de la recherche scientifique) berufen. Er wird damit zum offiziellen Nachfolger des Chemikers Alain Fuchs, der im November 2017 nach sieben Jahren Amtszeit zum Hochschul- und Forschungsverbund Paris Sciences et Lettres (PSL) gewechselt ist. Die kommissarische Leitung hatte bis dato die Molekularbiologin Anne Peyroche inne.

Antoine Petit studiert Mathematik und promoviert 1982 an der Universität Paris-Diderot im Fachbereich Informatik mit einer Arbeit zur Sprachtheorie. Er arbeitet zunächst als Assistent an der Universität Orléans und wird anschließend Hochschullehrer an der Universität Paris-Sud. Dort wird er 1991 erstmals an CNRS entsandt und forscht im gemeinsamen Informatiklabor der Universität und des CNRS.

1994 wird er zum Informatikprofessor an der renommierten Hochschule ENS Cachan (heute ENS Paris-Saclay) berufen, wo er ein Jahr später die Institutsleitung seines Fachbereichs übernimmt. 2001 wechselt er als stellvertretender Direktor in die Abteilung Forschung des Bildungsministeriums und ist dort für Mathematik und Informations- und Kommunikationswissenschaften und -technologien verantwortlich. Gleichzeitig wird er in das Nationale Komitee für wissenschaftliche Forschung des CNRS (Comité national de la recherche scientifique, CoNRS) berufen, das den wissenschaftlichen CNRS-Beirat, die Institutsbeiräte, disziplinenübergreifende Kommissionen und Wissenschaftler der verschiedenen Disziplinen zusammenbringt. 2004 kehrt er als wissenschaftlicher Direktor für Informations- und Kommunikationswissenschaften und -technologien an das CNRS zurück und wird anschließend Direktor für die Region Süd-West.

2006 wird Petit als Direktor des Forschungszentrums Paris-Rocquencourt ans Nationale Forschungsinstitut für Informatik und Automatik INRIA (Institut national de recherche en informatique et en automatique) entsandt. Im September 2010 wird er stellvertretender Generaldirektor und im Oktober 2014 Generaldirektor des INRIA. Seit April 2017 war er der nicht-geschäftsführende Präsident des Hochschulinstituts für Wissenschaft und Technologie IHEST (Institut des Hautes Études pour la Science et la Technologie), das Wissenschaftskultur und den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft fördert.

Petit ist Mitglied im Nationalen Industrierat, dem wissenschaftlichen Rat des Parlamentarischen Büros für Forschungs- und Technikfolgenabschätzung OPECST (Office parlementaire d'évaluation des choix scientifiques et techniques) sowie dem Hohen Wissenschaftsrat des Nationalen Büros für Luft- und Raumfahrtforschung Onera (Office national d’études et de recherches aérospatiales). Antoine Petit wurde mit den französischen nationalen Verdienstorden „Chevalier de la Légion d'honneur“  (2010) und „Chevalier de l'ordre national du Mérite“ (2014) ausgezeichnet.

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Quelle: CNRS Redaktion: von Kathleen Schlütter, Deutsch-Französische Hochschule Länder / Organisationen: Frankreich Themen: sonstiges / Querschnittsaktivitäten Fachkräfte

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