Indikatoren für Bildung

Tabelle 3: Bildungsindikatoren
Quelle: OECD - Education at a Glance 2023, OECD.Stat (Stand September 2023) und "OECD - PISA 2022: Ergebnisse"
* OECD (UNESCO) registrieren nur diejenigen internationalen Studierenden, bei denen aufgrund der Aufenthaltsdauer davon auszugehen ist, dass sie einen Abschluss im Ausland anstreben.
** OECD (UNESCO) registrieren nur diejenigen internationalen Studierenden bzw. Promovierenden, bei denen aufgrund der Aufenthaltsdauer davon auszugehen ist, dass sie einen Abschluss in dem jeweiligen Land anstreben.

Indikator

Frankreich

Deutschland

OECD-Gesamt

Stand

Bildungsanteil am Bruttoinlandsprodukt: Bildung insgesamt [Prozent]

5,47

4,60

5,10

2020

Wachstum des Bildungsanteils am BIP (Differenz des BIP-Bildungsanteils zu dem des Vorjahres) [Prozent]

0,31

0,26

0,19

2020

Bildungsanteil am Bruttoinlandsprodukt: tertiäre Bildung [Prozent]

1,61

1,34

1,50

2020

Öffentlicher Anteil an den Ausgaben für tertiäre Bildung [Prozent]

72,56

82,50

67.13

2020

Anteil internationaler abschlussorientierter Studierender aus dem Land [Prozent]*

4,02

4,19

2,09

2021

Anzahl Studierender im Tertiärbereich insgesamt [Mio.]

2,809

3,352

- -

2021

Anteil internationaler abschlussorientierter Studierender im Land [Prozent]**

9,00

11,23

6,44

2021

Anzahl Promovierender insgesamt

65.088

192.270

- -

2021

Anteil internationaler abschlussorientierter Promovierender im Land [Prozent]**

37,14

22,48

23,61

2021

Anteil 25- bis 34-Jähriger mit einem Abschluss im Tertiärbereich [Prozent]

50,39

37,28

47,23

2022

Anteil an neuen Studienabschlüssen in Mathematik, Statistik und Naturwissenschaften [Prozent]

8,17

7,99

5,28

2021

Anteil an neuen Studienabschlüssen in Ingenieurswissenschaften, Fertigung und Konstruktion [Prozent]

13,89

22,21

13,68

2021

PISA-Ergebnisse: Lesen [Punktzahl (Platzierung)]

474 (28)

480 (21)

472

2022

PISA-Ergebnisse: Mathematik [Punktzahl (Platzierung)]

474 (26)

475 (24)

485

2022

PISA-Ergebnisse: Naturwissenschaften [Punktzahl (Platzierung)]

487 (26)

492 (22)

476

2022

         
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Schulen und Hochschulen

In Frankreich besuchen Kinder ab dem dritten Lebensjahr eine Ganztagsvorschule („École maternelle“ oder „École préélémentaire“). Im Alter von sechs Jahren beginnt dann eine einheitliche, neun Jahre dauernde, verpflichtende und ganztägige Schulausbildung. Der Schulbesuch ist bis zum Abschluss der höheren Schule (Collège oder Lycée) kostenlos. Höhere Schulen haben in der Regel zwei Bildungsgänge, zwischen denen es Übergänge gibt: einer bereitet die Schüler auf ein Hochschulstudium vor, der andere auf eine berufliche Ausbildung oder den Beruf.

Bei der OECD PISA-Studie („Programme on International Student Assessment“) liegt Frankreich seit Beginn der Datenerhebung im Jahr 2000 im Mittelfeld.

Frankreich zeichnet sich durch eine große Vielfalt unterschiedlicher Hochschultypen aus. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen den zugangsfreien Universitäten und  selektiven Hochschulen („Grandes Écoles“/„Écoles“). Die Einrichtungen sind größtenteils in Verbünden oder durch Assoziierung organisiert, haben unterschiedliche Rechtspersönlichkeiten und unterstehen unterschiedlichen Ministerien, auch wenn die Federführung beim Ministerium für Hochschulbildung und Forschung MESR liegt. Darüber hinaus findet auch in den Lycées Hochschullehre in Form der zweijährigen Vorbereitungsklassen für die Grandes Écoles im Anschluss an das Abitur statt. Etwa 4.000 Einrichtungen oder Strukturen bieten Hochschullehre an. Es gibt 67 Universitäten und 19 „Hochschul- und ForschungsverbündeComues (August 2019; unverändert). Die Hochschulrektorenkonferenz France Universités (ehemals CPU/„Conférence des présidents d’université“) ist die wichtigste Interessenvertretung der französischen Hochschulen mit über 100 Mitgliedern.

Die öffentliche Schul- aber auch die Hochschulbildung gelten als wichtiges Fundament der Französischen Republik. Darüber hinaus gibt es private, staatlich akkreditierte Einrichtungen – unter anderem 13 Hochschulen und etwa 100 privat geführte, spezialisierte Ingenieur- und Handelshochschulen. Ein Sechstel der Studierenden ist an einer privaten Einrichtung immatrikuliert.

Zum Wintersemester 2020/21 waren 2.979.200 Studierende an einer französischen Hochschule eingeschrieben, darunter 1.656.900 an Universitäten. Die Tendenz ist seit vielen Jahren steigend. Im Jahr 2018/2019 wurden 1.035.700 Abschlüsse für grundständige Studiengänge (Licence) und 579.800 Master-Abschlüsse von den Universitäten vergeben.
71. 500 Doktoranden waren im Wintersemester 2021 eingeschrieben und 13.600 Promotionen (inklusive Habilitationen) wurden verteidigt.

Für die staatlichen Universitäten müssen von In- wie EU-Ausländern lediglich Immatrikulationsgebühren entrichtet werden, die vom Ministerium für Hochschulbildung und Forschung MESR festgelegt werden: 170 Euro für grundständige Studiengänge, 243 Euro für Master-Programme und 380 Euro für Doktorate. Nicht-EU-Studierende müssen seit dem Wintersemester 2019/20 erstmals bis zu 3.370 Euro Gebühren entrichten. Bei anderen Hochschultypen, staatlich oder privat, sind Studiengebühren keine Ausnahme.

In der Altersgruppe von 25-34 Jahren verfügt mit 47 Prozent fast jeder Zweite in Frankreich über einen Abschluss im Tertiärbereich. Frankreich liegt damit etwas über dem OECD-Durchschnitt von 44 Prozent (siehe unter Bildungsindikatoren). Das französische Profil unterscheidet sich vom OECD-Profil: Der Anteil der Abschlüsse von Kurzzeitstudien („short-cycle tertiary“) ist deutlich höher als im OECD-Durchschnitt, der Anteil der Master-Abschlüsse ist ebenfalls höher, der Anteil der Bachelor-Abschlüsse aber deutlich niedriger (siehe OECD Education at a Glance (2019), Abbildung A1.3, Daten und Grafik).

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Berufliche Bildung

Landesweit gibt es rund 1.000 Einrichtungen, die zweijährige, berufliche Ausbildungen in etwa 250 Fachrichtungen mit verschiedenen Abschlüssen anbieten. Mehrheitlich handelt es sich um die Ausbildungszentren CFA („Centres de formation d’apprentis“), an denen die Lehre dual in Schule und Betrieb absolviert wird, aber es gibt auch berufliche Gymnasien mit Vollzeitausbildung. Anschließend sind weitere Abschlüsse auf allen Bildungsebenen möglich, bis hin zum Master oder Ingenieurdiplom. 5,6 Prozent von insgesamt 478 803 Auszubildenden bzw. 434.438 aller 16- bis 25-jährigen absolvierten 2019/20 eine Lehre. Dies stellt nach einem Rückgang in den letzten Jahren wieder eine Zunahme dar. Es ist erklärtes Ziel Frankreichs, die Zahl der Auszubildenden auf 500.000 pro Jahr zu steigern.

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Weiterbildung

Weiterbildung wird in Frankreich von 135 Netzwerken lokaler, öffentlicher Einrichtungen (Stand 2014) sowie dem Nationalen Konservatorium für Kunst und Handwerk Cnam („Conservatoire National des Arts et Métiers“) und den Hochschulen angeboten. Jedem privatwirtschaftlich Angestellten steht ein persönliches Weiterbildungskonto („Compte personnel de formation“) zu, auf dem jährlich je nach Berufsjahren 12 oder 24 Stunden gutgeschrieben werden. Es besteht zudem die Möglichkeit, sich langjährige, mindestens aber eine dreijährige Berufserfahrung als Hochschulabschluss anerkennen zu lassen.

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