Südkorea war im internationalen Vergleich in den vergangenen Jahren stets unter den Ländern mit den höchsten Mittel für Forschungsförderung. Hohe staatliche Ausgaben und robuste private Investitionen ließen die Gesamtaufwendungen für Forschung und Entwicklung (FuE) von etwa 3,9 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) vor zehn Jahren auf mehr als 4,9 Prozent im Jahr 2022 ansteigen. Nur Israel, das 5,9 Prozent des BIP für FuE ausgibt, liegt noch höher.
Der Budgetvorschlag für 2024 sieht sowohl weniger Mittel für die Grundlagenforschung als auch Kürzungen für die staatlich finanzierten Forschungseinrichtungen vor.
Die Regierungsbeamten erklärten, dass diese drastische Umstrukturierung notwendig sei, um wachsende Haushaltsdefizite zu bewältigen und Ressourcen auf die produktivsten Bereiche zu konzentrieren. Dazu gehört die Raketenentwicklung, hochriskante biomedizinische Forschung und der Aufbau eines biotechnologischen Innovationsökosystems nach US-Vorbild , ähnlich dem in der Region um Boston.
Forschende kritisieren, dass wichtige Details zum Haushalt unklar sind und die Wissenschaftsgemeinschaft in die geplanten Umstrukturierungen nicht eingebunden wurde. Es wird zudem befürchtet, dass jüngere Forschende stark von der Umstrukturierung betroffen sein könnten.
Zum Nachlesen
- Science (19.09.2023): South Korea, a science spending champion, proposes cutbacks
- University World News (13.09.2023): Government cuts R&D budget, scientific community stunned