Die Corona-Pandemie stellt uns seit mehr als einem Jahr vor gewaltige Herausforderungen. Weder die unmittelbaren Konsequenzen noch die Langzeitfolgen sind absehbar. Für die Geistes- und Sozialwissenschaften wird die Krise so zu einem eigenen neuen Forschungsfeld. Ihr globales Ausmaß erfordert eine Analyse aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln. So untersuchen auch die Institute der Max Weber Stiftung (MWS) die Reaktionen auf und den Umgang mit der Pandemie. Neue Krisenphänomene werden dabei ebenso in den Blick genommen wie bereits vor Ausbruch der Pandemie bestehende Herausforderungen, die sich im Zuge der Krise verschärft haben. Die Untersuchungen können dabei durchaus eine wertvolle Orientierung für die Einschätzung und den Umgang mit der Pandemie im eigenen Land bieten. Historische Perspektiven kontextualisieren heutiges Handeln im Umgang mit der Pandemie.
Die Forschungen der MWS-Institute reichen von der Untersuchung des Einflusses der Pandemie auf Alleinstehende in einer reichen Industrienation wie Japan (Deutsches Institut für Japanstudien Tokyo), über die Befragung von Familien und deren Umgang mit ihren an Diabetes erkrankten Kindern vor und während der Pandemie in der Türkei (Orient-Institut Istanbul) bis hin zu einer historischen Betrachtung des Impfens und der Impfskepsis vor dem Spiegel der aktuellen Situation in den USA (Deutsches Historisches Institut Washington).