Seit 2012 wurden 71 Forschende ausgezeichnet, die meisten kommen aus Argentinien (12), gefolgt von Südafrika (8) und der Türkei (7). Aber auch aus Äthiopien, Ägypten, Brasilien oder Mexiko kommen immer wieder erfolgreich Nominierte.
Das Themenspektrum der Preistragenden ist breit und zeigt die vielfältigen Stellschrauben, mit deren Hilfe die Lebensbedingungen in Schwellen- und Entwicklungsländern verbessert werden können. Ernährungssicherung, Gesundheit, Umwelt- und Ressourcenschutz, gesellschaftliche Teilhabe, Rechtssicherheit sind nur einige Aspekte, mit denen sich die ausgezeichneten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler befassen.
Die Preistragenden werden von einem Fachkollegium aus Deutschland nominiert und eingeladen, Kooperationen mit ihnen zu etablieren oder auszubauen. Der mit je 60.000 EUR dotierte Forschungspreis wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung finanziert.
Im Jubiläumsjahr des Georg Forster-Forschungspreises werden folgende Personen ausgezeichnet:
- Inés Samengo ist Leiterin des Department of Medical Physics am Instituto Balseiro in San Carlos de Bariloche, Argentinien. Als Georg Forster-Forschungspreisträgerin wird die Professorin für Computational Neuroscience mit Fachkolleginnen und -kollegen des Instituts für Theoretische Biologie der Humboldt-Universität zu Berlin zusammenarbeiten.
- Jill Farrant ist Professorin für Molekular- und Zellbiologie an der Universität von Kapstadt, Südafrika. Die Expertin auf dem Gebiet von Auferstehungspflanzen wird mit dem Institut für Zelluläre und Molekulare Botanik an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn kooperieren.
- Tahsin Attila Çiner ist Professor für Sedimentologie am Eurasia Institute of Earth Sciences der Istanbul Technical University in der Türkei. Er wird mit der Kollegschaft des Instituts für Geowissenschaften Potsdam-Golm an der Universität Potsdam arbeiten.
- Flávia Piovesan ist Professorin für Internationales Öffentliches Recht an der Pontifícia Universidade Católica de São Paulo in Brasilien. Sie wird mit dem Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht in Heidelberg zusammenarbeiten.
- Selidji Todagbe Agnandji ist Direktor und Leiter der Gruppe für Biomedizin und Sozialwissenschaften am Centre de Recherches Médicales de Lambaréné (CERMEL) in Lambarene, Gabun. Seine Forschung zur Verbesserung von Gesundheit und Lebensqualität in Subsahara-Afrika wird er mit Fachkolleginnen und -kollegen des Instituts für Tropenmedizin an der Eberhard Karls Universität Tübingen weiterführen.
- Suresh Prins Benjamin ist Professor für Insektenkunde und Leiter des Ecology and Environmental Biology Department am National Institute of Fundamental Studies in Kandy, Sri Lanka. Er wird mit Fachkolleginnen und -kollegen des Zoologischen Forschungsmuseums Alexander Koenig in Bonn zusammenarbeiten.
- Bruno Lenta Ndjakou ist Professor für Naturstoffchemie am Department of Chemistry der Université de Yaounde I in Kamerun. Er wird mit dem Institut für Organische und Bioorganische Chemie an der Universität Bielefeld kooperieren.
- Khalida Ghanem ist Professorin für Kommunikationstechnik am Center for Development of Advanced Technologies (CDTA) in Algier, Algerien. Sie wird am Department Artificial Intelligence in Biomedical Engineering (AIBE) der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg tätig sein.
- Joseph C. A. Agbakoba ist Professor für Praktische Philosophie an der University of Nigeria. Als Georg Forster-Forschungspreisträger wird er mit Fachkolleginnen und -kollegen des Instituts für Philosophie an der Universität Bayreuth zusammenarbeiten.
- Esra Çapanoğlu Güven ist Professorin für Lebensmittelchemie am Department of Food Engineering der Istanbul Technical University in der Türkei. Sie wird gemeinsam mit Fachkolleginnen und -kollegen am Institut für Lebensmittelwissenschaft und Humanernährung der Leibniz Universität Hannover forschen.
Der Forschungspreis ist nach dem Naturforscher, Reiseschriftsteller und Journalisten Georg Forster (1754–1794) benannt, einem Freund Alexander von Humboldts. Auf die Nominierungen qualifizierter Wissenschaftlerinnen wird besonderer Wert gelegt.