Der Global Innovation Index wird jährlich von der World Intellectual Property Organization (WIPO) herausgegeben. Der GII bewertet in seiner 16. Ausgabe die Innovationskraft von 132 Staaten anhand von 81 Indikatoren und stellt auf dieser Grundlage globale und regionale Ranglisten zusammen. Zusätzlich können Profile zu einzelnen Staaten aufgerufen werden. Für das Ranking werden sowohl Input- als auch Outputfaktoren zum Innovationssystem gemessen.
Die globalen Ausgaben für Forschung und Entwicklung stiegen 2021 mit 5,2 % stark an und kamen damit nahe an das Wachstum vor der Pandemie im Jahr 2019 heran; auch die FuE-Ausgaben der Unternehmen wiesen mit 7 % ein starkes, seit 2014 nicht mehr erreichtes Wachstum auf. Für das Jahr 2022 liegen diesbeüzglich noch keine Daten vor. Es wird erwartet, dass die weltweiten staatlichen FuE-Budgets im Jahr 2022 real gestiegen sein dürften. Erhebliche Erhöhungen der realen FuE-Budgets für das Jahr 2022 waren für Japan und die Republik Korea geplant, und eine geringere für Deutschland, was Kürzungen der FuE-Budgets für das Jahr 2022 in anderen Ländern mit hohen FuE-Ausgaben wie den Vereinigten Staaten ausglich.
Die Anzahl wissenschaftlicher Publikationen stieg im Jahr 2022 um 1,5 % auf rund 2 Millionen Artikel; im Bereich der Gesundheits- und COVID-bezogene Forschung nahm sie im Vergleich zum Jahr 2021, in dem ein starker Zuwachs verzeichnet wurde, wieder ab.
Angesichts des sich verschlechternden Klimas für Risikofinanzierung ging der Wert von Venture Capital (VC) Investitionen im Jahr 2022 gegenüber dem außergewöhnlich hohen Niveau von 2021 stark zurück. Dennoch verzeichnete die Anzahl der VC-Geschäfte im Jahr 2022 ein Wachstum von fast 17,6 Prozent. Die Anzahl der internationalen Patentanmeldungen stieg im Jahr 2022 um 0,3 % auf rund 280.000; sie wies damit die geringste Steigerungsrate seit dem Jahr 2009 auf.
Im globalen Ranking des GII 2023 liegt die Schweiz das 13. Jahr in Folge auf dem ersten Platz. Darauf folgen Schweden, die Vereinigten Staaten, das Vereinigte Königreich und Singapur, das in die Top 5 aufgerückt ist. Deutschland liegt wie bereits im Vorjahr auf dem achten Platz. Europa hat mit 16 unter den Top 25 nach wie vor die größte Anzahl von Innovationsführern. Regionale Innovationsführer sind neben der Schweiz (Europa), den USA (Nordamerika) und Singapur (Südostasien, Ostasien und Ozeanien) Israel auf Rang 14 (Nordafrika und Westasien), Indien auf Rang 40 (Zentral- und Südasien), Brasilien auf Rang 49 (Lateinamerika und Karibik) und Mauritius auf Rang 57 (Subsahara-Afrika).
Ein gesonderter Artikel zu Wissenschafts- und Technologieclustern zeigt auf, dass die fünf größten der Welt in Ostasien zu finden sind, wobei Tokio-Yokohama als der größte gilt.