StartseiteAktuellesNachrichtenChinas Megastädte: Nachhaltigkeit trotz Wirtschaftsboom?

Chinas Megastädte: Nachhaltigkeit trotz Wirtschaftsboom?

Mehr als 300 Städteplaner, Architekten und Wissenschaftler haben am 31. August in Shanghai im Rahmen der Konferenz „Urban Strategies against Climate Change: Eco-City, Low Carbon City or Green City?” über künftige Trends, Herausforderungen und Chancen für die nachhaltige Stadtentwicklung in China diskutiert.

Wie müssen Chinas Megastädte in Zukunft geplant werden, um zugleich dem Druck der steigenden Urbanisierung und der Notwendigkeit einer nachhaltigen Entwicklung gerecht zu werden? Mehr als 300 Städteplaner, Architekten und Wissenschaftler haben am 31. August in Shanghai im Rahmen der Konferenz „Urban Strategies against Climate Change: Eco-City, Low Carbon City or Green City?” über künftige Trends, Herausforderungen und Chancen für die nachhaltige Stadtentwicklung in China diskutiert.

Die Konferenz bildete den Abschluss des fünfjährigen Forschungsprojekts „Future Megacities – Megastädte von morgen“ der Universität Duisburg-Essen mit deutschen und chinesichen Partnern in Shanghai, welches durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wurde. In drei moderierten Diskussionsforen präsentierten die Referenten aktuelle Projekte im Bereich der nachhaltigen Stadtentwicklung in China und diskutierten über Trends und Herausforderungen für Wissenschaftler, Städteplaner, Investoren und politische Entscheidungsträger.

Die chinesische Regierung unternimmt vor allem in jüngeren Jahren große Anstrengungen, eine umweltfreundliche Entwicklung zu fördern. Seit 2009 ist China das Land, das mit mittlerweile 54,4 Milliarden US-Dollar weltweit am stärksten in nachhaltige Lösungen investiert. Vor allem klare Konzepte, Definition und Standards fehlen jedoch, um entsprechende Vorhaben im Städtebau voranzutreiben. Wie viele der derzeit mehr als 100 so genannten Eco-Städte in China tatsächlich den Anspruch erheben können einen Beitrag zur Nachhaltigkeit zu leisten, bleibt im Dunkeln.

Vor allem Chinas Größe und klimatische Vielfalt macht es zudem schwer, standardisierte Konzepte und Richtlinien umzusetzen. Die Referenten betonten daher die Notwendigkeit, Lösungen zu finden, die auf Chinas spezifische Charakteristiken und vielfältige lokale Bedingungen zugeschnitten sind. Diese Lösungen müssten auch die rapide wirtschaftliche Entwicklung der Volksrepublik und die zunehmende Urbanisierung einbeziehen, um eine nachaltige Entwicklung mit dem Wunsch der Bevölkerung nach einem höheren Lebensstandard zu vereinen. So wird es angesichts steigender Einkommen eine Herausforderung, die Einwohner chinesischer Städte davon zu überzeugen, zugunsten des öffentlichen Verkehrs auf private Pkws zu verzichten.

Der Schlüssel zu einem umweltfreundlicheren Lebenswandel liegt deshalb in der richtigen Städteplanung. Neu entwickelte Stadtteile müssten eine weitaus höhere Dichte als bisher aufweisen, so die Experten, um durch die Integration von Wohn-, Geschäfts- und Freizeitanlagen sowie schmalere Straßen und weniger Parkflächen Bedingungen zu schaffen, unter denen es nicht nötig ist ein Auto zu besitzen. Vor allem aber die Aufklärung und stärkere Einbeziehung von Anwohnern und Investoren sei der Schlüssel, um ein stärkeres Bewusstsein für mehr Nachhaltigkeit zu entwicklen und mehr Unterstützung von Seiten der chinesischen Bevölkerung zu sichern.

Unter den zahlreichen Herausforderungen für Wissenschaftler, Städteplaner und andere Experten in China ist die größte jedoch noch immer die mangelnde Implementierung grüner Baukonzepte. Zahlreiche gute Pläne werden aufgrund einer Vielzahl an involvierten Akteuren bis zur Umsetzung vollständig verändert. Schmalere Straßen und Günflächen weichen breiten Fahrbahnen und Parkhäusern. Hier können aus Sicht der Experten auch deutsche Lösungen helfen. Jahrelange Erfahrungen im Bereich des energieeffizienten Bauens und der nachhaltigen Stadtentwicklung können China als Beispiel dienen und die Volksrepublik auf ihrem Weg zu einer grüneren Entwicklung unterstützen.

Organisiert wurde die „Megacities“-Konferenz von econet china, einer Initiative der Deutschen Auslandshandelskammern/AHK China, die deutsche Unternehmen der Bau-, Energie- und Umweltbranche unterstützt, sich auf China’s grünen Märkten zu positionieren.

Kontakt:
Magali Menant
Abteilungsleiterin Building, Energy & Environment
German
Industry and Commerce (Taicang) Co. Ltd. Shanghai Branch
25/F China Fortune Tower, 1568 Century Avenue, Shanghai
200122
Tel. +86 - 21 6875 8536
ext. 1698
E-Mail: inquiry(at)econet-china.com
Homepage: www.econet-china.com

Quelle: econet china Redaktion: Länder / Organisationen: China Themen: Energie Umwelt u. Nachhaltigkeit

Weitere Informationen

Projektträger