StartseiteAktuellesNachrichtenExzellenzforschung an den europäischen Wissenschaftsakademien: Studie ermittelt Potenziale, Infrastrukturen und Kooperationsmöglichkeiten

Exzellenzforschung an den europäischen Wissenschaftsakademien: Studie ermittelt Potenziale, Infrastrukturen und Kooperationsmöglichkeiten

Eine Studie zur geistes- und sozialwissenschaftlichen Grundlagenforschung an Wissenschaftsakademien und ähnlichen Forschungseinrichtungen in Europa hat Daten über die Struktur und die Ausstattung der Forschungsprojekte erhoben, ausgewertet und Potenziale für internationale Kooperationen untersucht.

Die Studie wurde gemeinsam von der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften und vom europäischen Akademienzusammenschluss ALLEA veröffentlicht. Die Daten wurde mittels einer Umfrage, an der sich über 600 Projekte aus 31 Ländern in Europa beteiligt haben, erhoben. Günter Stock, Präsident der Akademienunion und von ALLEA, fasst die Ergebnisse der Studie wie folgt zusammen: „Die Wissenschaftsakademien haben das Potenzial, gemeinsam die kulturelle Identität und das kulturelle Erbe Europas zu erforschen und – das hat die Studie gezeigt – sie wollen diese Rolle auch gern annehmen. Sie könnten damit einen wertvollen Beitrag für ein europäisches Bewusstsein sowie die Verständigung und das Verständnis innerhalb Europas leisten. Was fehlt, sind entsprechende Forschungsprogramme und eine digitale Infrastruktur, um Kooperationen unter den Akademien langfristig zu ermöglichen.“

Die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Studie mit dem Titel "Bestandsaufnahme und Analyse geistes- und sozialwissenschaftlicher Grundlagenforschung an den europäischen Wissenschaftsakademien und ähnlichen Forschungseinrichtungen" ist die erste umfassende Analyse der Forschungen an den Wissenschaftsakademien und ähnlichen außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Europa. In 14 Kapiteln wird zum Beispiel ausgewertet, welche finanziellen, personellen und infrastrukturellen Ressourcen den Projekten zur Verfügung stehen, welche Laufzeiten sie haben, welche Angebote es für Nachwuchswissenschaftler/innen gibt, welche digitalen Forschungswerkzeuge und europäischen Infrastrukturinitiativen genutzt werden, wie publiziert und archiviert wird (u.a. auch Thema Open Access), sowie ob und wie Evaluationen stattfinden und welche internationalen Kooperationen bestehen bzw. gewünscht werden. Leitfaden des Berichts ist dabei die immer wiederkehrende Frage nach dem Potenzial für ein europäisches Forschungsprogramm, das, ähnlich wie das deutsche Akademienprogramm, langfristige Förderungen für geisteswissenschaftliche Grundlagenforschung sicherstellt.

Der Bericht ist in deutscher und englischer Sprache erschienen und kann auch elektronisch kostenlos eingesehen werden. Die Ergebnisse wurden Anfang Mai in Brüssel vorab einem Expertenkreis aus Repräsentanten des Europäischen Parlaments, der Gemeinsamen Forschungsstelle (Joint Research Centre) und mehreren Generaldirektionen der Europäischen Kommission, sowie von verschiedenen geistes- und sozialwissenschaftlichen Forschungsinitiativen und –organisationen und mehreren europäischen Wissenschaftsakademien präsentiert.

Publikation

Deutsch:
Camilla Leathem, Dominik Adrian: "Bestandsaufnahme und Analyse geistes- und sozialwissenschaftlicher Grundlagenforschung an den europäischen Wissenschaftsakademien und ähnlichen Forschungseinrichtungen", Union der deutschen Akademien, 2015, ISBN: 978-3-933490-13-1.

Englisch:
Camilla Leathem, Dominik Adrian: "Survey and Analysis of Basic Social Science and Humanities Research at the Science Academies and Related Research Organisations of Europe", Union of the German Academies of Sciences and Humanities, 2015, ISBN: 978-3-933490-12-4.

Kontakt

Dominik Adrian
Union der deutschen Akademien der Wissenschaften
Tel.: +49 30 / 203 70-627
Fax: +49 30 / 325 98 73 73
adrian(at)akademienunion-berlin.de 

Quelle: Union der deutschen Akademien der Wissenschaften / IDW Nachrichten Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: EU Themen: Geistes- und Sozialwiss. Grundlagenforschung Infrastruktur

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