StartseiteAktuellesNachrichtenNeue Behandlungsansätze für Leukämie entwickelt

Neue Behandlungsansätze für Leukämie entwickelt

An Leukämie (Blutkrebs) erkranken in Ost- und Westeuropa jährlich etwa 50.000 Menschen. Nach einem drastischen Anstieg in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts stagnieren die Heilungsraten heute bei 75 Prozent für Kinder bzw. 40 Prozent für Erwachsene, was den dringenden Bedarf an neuen Behandlungsansätzen verdeutlicht.

Das Ziel eines vom BMBF und ROSNAUKA-geförderten Projekts ist es, Behandlungsansätze für humane Leukämien zu entwickeln, die auf die Anwendung der RNA-Interferenz (RNAi) beruhen. Bei dieser Methode werden mit Hilfe von siRNAs (small interfering RNAs) Gene, die in leukämischen Zellen dereguliert sind, abgeschaltet. Die siRNAs binden spezifisch an die von dem Gen hergestellte RNA und führen zu ihrem Abbau. Für die Anwendung dieser Methode müssen zwei Voraussetzungen erfüllt sein: 

  1.  Das ausgewählte Gen muss eine Schlüsselfunktion in der Tumorzelle haben, sodass der Verlust zum Absterben der Zelle führt.
  2. Die siRNA muss die große Mehrzahl der Tumorzellen erreichen und ausreichend stabil sein, um das Gen abzuschalten.

In dem Projektzeitraum konnte mit Hilfe von Tiermodellen gezeigt werden, dass ein Gen mit der Bezeichnung RUNXI, das in etwa 20 Prozent der akuten Leukämien des Menschen dereguliert ist, eine solche Schüsselfunktion hat. Bei diesen Versuchen wurden die siRNAs mit Hilfe von viralen Vektoren in die Zellen eingebracht; eine Methode, die vermutlich nicht in der Klinik eingesetzt werden kann.

Daher entwickeln die russischen Kooperationspartner Methoden, die es erlauben siRNAs direkt und stabil in die leukämischen Zellen einzubringen. Dieser Behandlungsansatz würde dann eine vielversprechende Alternative zu den gegenwärtigen Therapien darstellen.

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