Das „U21 Rankings of National Higher Education Systems“ wird seit 2012 jährlich von der Universität Melbourne herausgegeben und vergleicht die Leistungsfähigkeit von Hochschulsystemen im internationalen Vergleich anhand von 24 Indikatoren in den Bereichen Ressourcen, Umfeld, Konnektivität und Output. 2020 ist das letzte Jahr, in dem das Ranking veröffentlicht wird.
Laut dem U21 Ranking 2020 verfügen die USA über das weltweit stärkste Hochschulsystem, gefolgt von der Schweiz, Dänemark und Singapur. Deutschland belegt den 16. Rang.
Top 10
USA
Schweiz
Dänemark
Schweden
Vereinigtes Königreich
Kanada
Finnland
Australien
Niederlande
Norwegen
Abschneiden nach Bereichen
In der Kategorie Ressourcen, welche die finanzielle Ausstattung des Hochschulsystems untersucht, wird Deutschland auf Rang 18 geführt. Als am besten ausgestattetes Hochschulsystem wird Norwegen bewertet, gefolgt von der Schweiz und Singapur. Das beste politische Umfeld, unter dem tertiäre Institutionen arbeiten, weisen die USA auf, gefolgt von Australien und Neuseeland. Deutschland belegt in dieser Wertung Rang 28. Im Bereich Konnektivität, der sowohl die internationale Vernetzung misst als auch die mit Wirtschaft und Industrie, belegen die Schweiz, Österreich und Singapur die Spitzenplätze. Deutschland wird auf Rang 15 geführt.
Bei der Bewertung des Outputs der Hochschulsysteme werden unter anderem Indikatoren zu wissenschaftlichen Publikationen, Exzellenz und dem Anteil an Graduierten in der Bevölkerung herangezogen. Hier schneiden die USA vor dem Vereinigten Königreich und Australien am besten ab. Deutschland belegt in dieser Kategorie Rang 14.
Rangliste nach Stand der wirtschaftlichen Entwicklung
Um eine bessere Vergleichbarkeit von insbesondere einkommensstarken und -schwachen Staaten zu ermöglichen, wurde das Abschneiden über alle Indikatoren hinweg mit dem jeweiligen Bruttoinlandsprodukt pro Kopf in Relation gesetzt und die Abweichung von Staaten mit einem vergleichbaren Wert errechnet. Diese Abweichung bildet die Grundlange für das Abschneiden gemessen am Stand der jeweiligen wirtschaftlichen Entwicklung. Die Spitzenpositionen erreichen Finnland, Südafrika, das Vereinigte Königreich und Dänemark, die jeweils um mehr als 20 Prozent besser abschneiden als Länder mit einem vergleichbaren BIP pro Kopf. Deutschland belegt Rang 24 und schneidet 7,8 Prozent schlechter ab, als dies für ein Land mit dem deutschen BIP pro Kopf zu erwarten sei. Die durchschnittliche Abweichung aller untersuchten Länder liegt bei sieben Prozent unterhalb der zu erwartetenden Leistungsfähigkeit.
Fazit
Als abschließendes Fazit aus neun Hochschulrankings werden im Report sechs Schlussfolgerungen zur Leistungsfähigkeit von Hochschulsystemen gezogen:
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Forschungsförderung und Leistungsfähigkeit sind eng miteinander verbunden.
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Die genaue Zusammensetzung aus öffentlichen und privaten Fördermitteln hat kaum Einfluss auf die Leistungsfähigkeit.
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Staaten mit geringer Bevölkerung profitieren davon, dass sich starke informelle Bindungen zwischen tertiären Institutionen, Unternehmen und der Regierung einfacher herausbilden können.
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Es gibt einen Trade-off zwischen hoher staatlicher Förderung und damit einhergehenden Kontrollmechanismen durch die Regierung; die leistungsschwächsten Systeme kombinieren strenge staatliche Kontrolle mit geringer staatlicher Finanzierung.
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Staaten mit geringer Bevölkerung sind international weniger vernetzt.
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Es gibt einen positiven Zusammenhang zwischen Vernetzung und Forschungsleistung.
Zum Nachlesen
Die U21-Allianz stellt die Ergebnisse in Form einer Studie mit ausführlichen Erklärungen zu den angewendeten Methoden und Indikatoren und einer Online-Datenbank zur Verfügung. Zudem können die Rohdaten, die der Auswertung zu Grunde liegen, heruntergeladen werden.
- Pressemiteillung (05.05.2020): U21’s 9th & Final Ranking of National Higher Education Systems Released
- Studie: U21 Ranking of National Higher Education Systems 2020
- Online-Version: U21 Ranking of National Higher Education Systems 2020
- Rohdaten: Gesamt Ranking | Nach Stand der wirtschaftlichen Entwicklung
