StartseiteAktuellesNachrichtenWachsen, aber umweltschonend? – Projekt EkoRus unterstützt Russland bei ökologischer Raumplanung

Wachsen, aber umweltschonend? – Projekt EkoRus unterstützt Russland bei ökologischer Raumplanung

Russland ist nicht nur das flächenmäßig größte Land der Erde, es verfügt zudem über schier unendliche Naturreichtümer. Wie die räumliche Planung zum Schutz dieser Reichtümer beitragen kann, untersucht das deutsch-russische Projekt EkoRus, das federführend am Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung Dresden (IÖR) bearbeitet wird. Am 8. März treffen sich die Projektpartner zu einem Workshop in Dresden.

Mit über 17 Millionen Quadratkilometern Fläche ist Russland das größte Land der Erde. Etwa 70 Prozent der Fläche sind wenig erschlossen und kaum bewohnt. Das birgt Chancen für den Erhalt der Biodiversität, den Klimaschutz und weitere globale Ziele. Doch die Naturressourcen sind auch bedroht – durch das schnelle Wachsen großer Städte, den Abbau von Rohstoffen und den Bau von Pipelines und Autobahnen. Dies stellt die russische Territorialplanung vor große Herausforderungen.

„Zwar gab es in den vergangenen Jahren eine Reihe politischer Initiativen und Modellprojekte, die sich dafür eingesetzt haben, dass Umweltaspekte in der Territorialplanung besser berücksichtigt werden, eine systematische und vor allem rechtliche und administrative Integration ökologischer Planungsansätze fehlt aber bisher“, erklärt Professor Wolfgang Wende, der das deutsch-russische Projekt EkoRus im IÖR leitet. Die Partner erarbeiten nun Vorschläge, wie sich ökologisch orientierte Ansätze in der russischen Territorialplanung besser verankern lassen. Dabei werden rechtliche, methodische und fachlich-inhaltliche Aspekte berücksichtigt.

Bei einem Workshop am 8. März im IÖR geht es zunächst um einen Rechtsvergleich zwischen dem deutschen System der Raumordnung und dem russischen Modell der Territorialplanung. Außerdem wird erörtert, wie Schutzgüter, auf denen die Lebensqualität der Menschen basiert, besser in der russischen Territorialplanung berücksichtigt werden können. Boden und Wasser sind solche Schutzgüter ebenso wie das Klima oder die biologische Vielfalt.

Bis Mitte 2014 werden im Projekt EkoRus Empfehlungen erarbeitet, wie das russische Planungssystem modifiziert werden sollte, um bei der Territorialplanung ökologische Aspekte besser zu berücksichtigen. „Wir besitzen in Deutschland viele Erfahrungen im räumlichen Umweltschutz. Man darf dieses Modell nicht einfach auf ein anderes gesellschaftliches System übertragen, aber es gibt viele Dinge, die auch in Russland anwendbar sind“, sagt Projektmitarbeiter Dr. Peter Wirth vom IÖR.

EkoRus ist ein Kooperationsprojekt russischer und deutscher Experten aus den Bereichen Raumordnung und Umweltplanung. Es wird mit Mitteln des Beratungshilfeprogramms des Bundesumweltministeriums für den Umweltschutz in den Staaten Mittel- und Osteuropas, des Kaukasus und Zentralasiens gefördert und vom Bundesamt für Naturschutz sowie vom Umweltbundesamt begleitet.

Kontakt:

Ansprechpartner im Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung:

Prof. Dr. Wolfgang Wende
Tel.: 0351/46 79-242
E-Mail: W.Wende(at)ioer.de

Dr. Peter Wirth
Tel.: 0351/46 79-232
E-Mail: P.Wirth(at)ioer.de

Interessierte Medienvertreter sind herzlich zur Teilnahme am Workshop eingeladen. Bitte melden Sie sich per E-Mail an: P.Wirth(at)ioer.de

Quelle: IDW Nachrichten / Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V. Redaktion: Länder / Organisationen: Russland Themen: Geowissenschaften Umwelt u. Nachhaltigkeit

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