StartseiteAktuellesNachrichtenWeltklimarat IPCC veröffentlicht zweiten Band des Sechsten Sachstandsberichts: Folgen, Anpassung und Verwundbarkeit

Weltklimarat IPCC veröffentlicht zweiten Band des Sechsten Sachstandsberichts: Folgen, Anpassung und Verwundbarkeit

Berichterstattung weltweit

Am 28.02.2022 ist der zweite von insgesamt vier Reports als nächster Teil des Sechsten Sachstandsberichts des Weltklimarates IPCC der Öffentlichkeit vorgestellt worden. Der Beitrag der Arbeitsgruppe II beschäftigt sich mit Folgen, Anpassung und Verwundbarkeiten durch und an den Klimawandel und appelliert an die internationale Zusammenarbeit für eine klimaresiliente Entwicklung.

Die Sachstandsberichte des IPCC sollen über die neuesten Erkenntnisse zu allen Aspekten des Klimawandels informieren und als Grundlage für politische Entscheidungen und internationale Klimaverhandlungen dienen. Acht Jahre nach dem zuletzt verabschiedeten Fünften Sachstandsbericht wird mit der Veröffentlichung des zweiten Bandes die Reihe der Publikationen des aktuellen Sechsten IPCC-Berichts fortgesetzt. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt haben in jahrelanger Arbeit den aktuellen Forschungsstand zum Klimawandel zusammengetragen und ausgewertet. 15 Fachleute von deutschen Institutionen waren im Kernteam für die Erstellung des zweiten Bandes des Berichts vertreten, viele weitere haben Beiträge geleistet oder sich an der Begutachtung beteiligt.

Zu den Themen des vorgestellten Berichts gehören zum einen die Folgen und Anpassungsmöglichkeiten natürlicher Ökosysteme an Land, im Süßwasser, an den Küsten und in den Meeren, zum anderen aber auch von Städten, wichtigen Infrastrukturen, der menschlichen Gesundheit, der Sicherung der Existenzgrundlagen und der nachhaltigen Entwicklung. Dies wird sowohl auf globaler als auch auf kontinentaler Ebene betrachtet. Darüber hinaus widmet sich ein wichtiger Teil des Berichts der Identifikation von Schlüsselrisiken, dem Umgang mit bestehenden und aufkommenden Risiken und Entscheidungsoptionen, sowie der Suche nach klimaresilienten Entwicklungspfaden.

Der Bericht stellt deutlich dar, dass der menschengemachte Klimawandel seit Jahrzehnten erhebliche negative Folgen für den Zustand von Ökosystemen, Wasser- und Energieversorgung, Ernährungssicherheit, Wirtschaft und Gesundheit in allen Regionen der Welt hat. Dazu gehören häufiger und intensiver auftretende Extremereignisse, wie Starkregen oder Dürren, aber auch sich langsam entwickelnde Effekte, wie der im Durchschnitt steigende Meeresspiegel. Manche Ökosysteme oder gesellschaftliche Gruppen sind bereits jetzt mit der Bewältigung solcher Folgen überfordert. Ein weiter fortschreitender Klimawandel von mehr als 1,5 °C gegenüber vorindustriellem Niveau würde viele Risiken weiter erhöhen und teilweise zu Folgen in einem Ausmaß führen, wie es noch nie beobachtet wurde.

Der Bericht zeigt, dass andere menschliche Einflüsse, wie Umweltverschmutzung und die Zerstörung von Lebensräumen, die klimawandelbedingten Risiken verstärken. Zudem sind Risiken nicht nur vom Klima abhängig, sondern werden ebenso von der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung geprägt. Politische Maßnahmen in allen Bereichen – sowohl Klimaschutz- oder Anpassungsmaßnahmen als auch solche zu anderen Themen – können die Verwundbarkeit von Gesellschaften und Ökosystemen gegenüber dem Klimawandel verringern, wenn sie diese Zusammenhänge berücksichtigen. Der Bericht stellt in diesem Zusammenhang fest, dass weltweite Maßnahmen für eine klimaresiliente Entwicklung erforderlich sind. Durch internationale Zusammenarbeit könne dies gefördert werden sowie dadurch, dass Regierungen auf allen Ebenen  mit Zivilgesellschaft, Bildungseinrichtungen, wissenschaftlichen und anderen Institutionen, Medien, Investoren und Unternehmen zusammenarbeiten.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert bereits seit vielen Jahren Forschung zum Klimawandel, die für den IPCC-Bericht relevant ist. Diese liefert zum einen die Grundlage für faktenbasierte und informierte politische und gesellschaftliche Entscheidungen zum Umgang mit dem Klimawandel und legt zum anderen den Schwerpunkt auf Projekte, die vor Ort – national sowie international – die Anpassung an die Folgen des Klimawandels wissenschaftlich unterstützen. So wird mit BMBF-Mitteln zum Beispiel in Afrika, Südostasien und China die Resilienz gegenüber Klimarisiken gestärkt.

Die Veröffentlichung der Berichte der Arbeitsgruppe III sowie des Synthesereports sind für April und September 2022 geplant. Der Beitrag der Arbeitsgruppe I ist im August 2021 erschienen und beschäftigt sich mit den physikalischen Grundlagen des sich verändernden Klimas.

Zum Nachlesen

Quelle: FONA, BMBF, IPCC - Deutsche Koordinierungsstelle, Science Media Center Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Global Themen: Umwelt u. Nachhaltigkeit

Weitere Informationen

Projektträger