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Wissenschaft unter Druck: Auswärtige Kulturpolitik soll Freiräume schaffen

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Durch Kriege und Krisen, aber auch durch autokratische Regime gerät Wissenschaft in immer mehr Ländern unter Druck. Auf einer dreitägigen Konferenz wurden Ideen, Konzepte und Initiativen, wie man gefährdeten Wissenschaftlern und Studierenden helfen kann, vorgestellt.

In vielen Teilen der Welt sind Wissenschaftler direkt gefährdet. Der internationale Kongress „Die Universität und die Zukunft der Demokratie“, der von Dienstag bis Donnerstag (24.-26.4.) in Berlin stattfand, hatte deshalb ein zentrales Thema: „Scholars at risk“. Dass es ganz praktische Möglichkeiten der Unterstützung für verfolgte Wissenschaftler gibt, zeigt z.B. die gemeinsam von der Alexander von Humboldt-Stiftung und dem Auswärtigen Amt getragene Philipp Schwartz-Initiative. Sie hilft geflohenen Forschern, an deutschen Universitäten Schutz zu finden.

Eine Kernaufgabe der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik ist es, vorpolitische Freiräume zu schaffen und zu erhalten. Außenminister Heiko Maas unterstützt daher die Philipp-Schwarz Initiative ausdrücklich:

"Kriege und Krisen, aber auch autokratische Regierungen schränken weltweit die Freiheit von Kunst, Wissenschaft und Meinung zunehmend ein. Dagegen stellen wir eine Auswärtige Kulturpolitik, die Freiräume aufbaut und schützt. Die Philipp Schwartz-Initiative steht exemplarisch für eine mutige Kulturpolitik, die verfolgten Wissenschaftlern in Deutschland Schutz gewährt. Mit der Unterstützung der Abgeordneten des deutschen Bundestags arbeiten wir mit den Mittlerorganisationen daran, künftig auch verfolgten Künstlerinnen und Künstlern in Deutschland Perspektiven zu ermöglichen."

Mit der Philipp-Schwarz Initiative können Hochschulen und Forschungseinrichtungen gefährdete Forscher als Stipendiaten aufnehmen. Bislang konnten so mehr als 100 Wissenschaftler nach ihrer Flucht in Deutschland als Wissenschaftler in ihren Forschungsgebieten weiterarbeiten.

Zahlreiche Stipendiaten des Programms berichteten bei der dreitägigen Konferenz über ihre zum Teil traumatischen Erlebnisse als gefährdete Wissenschaftler und darüber, wie wichtig für sie die Philipp-Schwarz Initiative ist. Eine Stipendiatin sagte, die Philipp-Schwarz Initiative mache sie „wieder zum Menschen“, „sie gibt mir mein Leben zurück.“ Dass Deutschland weltweit eine Vorreiterrolle einnehme, unterstrich auch Rob Quinn, Executive Director des Netzwerks Scholars at Risk, und äußerte die Hoffnung, dass andere Länder dem Beispiel folgen werden.

Quelle: Auswärtiges Amt Redaktion: von Andreas Ratajczak, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Global Deutschland Themen: Fachkräfte Förderung Bildung und Hochschulen

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