StartseiteLänderAmerikaBrasilienBundesbericht Forschung und Innovation 2022 nimmt internationale Zusammenarbeit in den Blick

Bundesbericht Forschung und Innovation 2022 nimmt internationale Zusammenarbeit in den Blick

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

In dem kürzlich von der Bundesregierung vorgelegten Bericht ist ein Kapitel der Internationalisierung der deutschen Forschungs- und Innovationslandschaft sowie den Kooperationen auf europäischer und globaler Ebene gewidmet.

Die Bundesregierung hat vergangene Woche den neuen Bundesbericht Forschung und Innovation (BuFI) vorgestellt. Die alle zwei Jahre erscheinende Publikation gibt einen umfassenden Überblick über die Forschungs- und Innovationspolitik des Bundes und der Länder und beleuchtet verschiedene Elemente des deutschen Forschungs- und Innovationssystems. Kapitel V befasst sich unter dem Titel „Die internationale Zusammenarbeit in Forschung und Innovation“ mit der weltweiten Vernetzung der deutschen Wissenschaftsakteure und deren Position in der globalen Forschungs- und Innovationslandschaft. Das Kapitel ist in vier Teile untergliedert.

Die Internationalisierungsstrategie der Bundesregierung für Forschung und Innovation

Der erste Teil des Kapitels widmet sich der Umsetzung der Internationalisierungsstrategie der Bundesregierung und der dort festgeschriebenen Ziele: Exzellenz durch weltweite Kooperation stärken, Deutschlands Innovationskraft international entfalten, Bildung und Qualifizierung internationaler ausbauen, die globale Wissensgesellschaft gemeinsam mit Schwellen- und Entwicklungsländern gestalten sowie gemeinsam globale Herausforderungen bewältigen.

Der Europäische Grüne Deal

Im zweiten Teil stellt der Bericht den im Dezember 2019 von der Europäischen Kommission bekanntgegeben Europäischen Grünen Deal vor, der als Richtschnur für eine zukunftsgewandte Transformation der europäischen Wirtschaft dient und Umwelt-, Klimaschutz und Wirtschaftspolitik miteinander verbindet. Bei vielen der angestoßenen Initiativen spielen Bildung, Forschung und Innovation eine wichtige Rolle – z. B. bei der Wasserstoff-Strategie, dem Aktionsplan für eine Kreislaufwirtschaft oder der Biodiversitätsstrategie. Der BuFI benennt inhaltliche Schwerpunkte und die von der EU hierfür bereitgestellten Fördermittel. Besonders hervorgehoben wird die Bedeutung von grünem Wasserstoff und der Wissenschaftsdiplomatie, um für die Ziele des Green Deals auch außerhalb Europas Mitstreiter zu gewinnen.

Deutschlands Rolle in Europa

Der dritte Teil konkretisiert die Bedeutung der Europäischen Union für die Internationalisierung der deutschen Forschungs- und Innovationspolitik und den deutschen Beitrag zur Forschungs- und Innovationszusammenarbeit in Europa. Dazu findet zunächst eine Standortbestimmung der Wissenschaftsnation Deutschland in Europa und im Europäischen Forschungsraum statt. Des Weiteren werden die Beteiligung deutscher Akteure an den EU-Rahmenprogrammen für Forschung und Innovation Horizont 2020 und Horizont Europa beleuchtet sowie weitere europäische Initiativen und Programme – darunter COST, EUREKA, Erasmus+ und die gemeinsamen Programminitiativen JPI – vorgestellt. Zudem wird der Beitrag der EU-Kohäsionspolitik zu Forschung und Innovation sowie Schwerpunkte der bi- und multilateralen Kooperationen in Europa und die europäische Zusammenarbeit mit internationalen Partnerländern dargelegt. Zusätzlich werden die Auswirkungen des Austritts des Vereinigten Königreichs auf die bi- und multilateralen Beziehungen in Bildung, Forschung und Innovation thematisiert.

Weltweite Zusammenarbeit

Der letzte Teil des Kapitels befasst sich mit der Zusammenarbeit auf globaler Ebene. Eingangs wird die Kooperation im Rahmen multilateraler Foren wie G7/G20, UN und OECD dargestellt. Anschließend beleuchtet der Bericht die Zusammenarbeit mit ausgewählten Industrienationen – Israel, USA, Kanada und Japan – sowie den BRICS-Staaten. Ein weiterer Fokus liegt auf den Aktivitäten mit Schwellen- und Entwicklungsländern: Unter anderem nimmt der Bericht die Umsetzung der Afrika-Strategie des BMBF, die Kompetenzzentren für Klimawandel und nachhaltiges Landmanagement in Afrika WASCAL und SASSCAL, die vertiefte Mittelmeerkooperation – etwa im Rahmen der Förderinitiative PRIMA und der deutsch-arabischen jungen Akademie AGYA –, die internationalen Entwicklungspartnerschaften im Asiatisch-pazifischen Raum und Lateinamerika sowie die Zusammenarbeit mit den Ländern der Östlichen Partnerschaft in den Blick. Neben der weltweiten Vernetzung der Forschungslandschaft wird auch die globale Zusammenarbeit in der Berufsbildung hervorgehoben.

Abschließend widmet sich der Bericht der internationalen Sichtbarkeit des deutschen Forschungs- und Innovationssystems. In diesem Zusammenhang wird die Rolle der Bildungs- und Wissenschaftsdiplomatie sowie der Außenwissenschaftspolitik – Science Diplomacy – behandelt und Akteure und Initiativen vorgestellt, die einen Beitrag hierzu leisten; darunter zahlreiche Partner von Kooperation international: Research in Germany – Land of Ideas, der Deutsche Akademischer Auslandsdienst sowie die Max Weber Stiftung und die Alexander von Humboldt-Stiftung. Des Weiteren werden die Deutschen Wissenschafts- und Innovationshäuser im Ausland und das Deutsche Archäologische Institut sowie Aktivitäten zur Transnationaler Bildung (TNB) vorgestellt.

Quelle: Bundesbericht Forschung und Innovation Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Südafrika Brasilien Kanada USA China Indien Israel Japan Russland EU Global Themen: Berufs- und Weiterbildung Bildung und Hochschulen Förderung Strategie und Rahmenbedingungen Umwelt u. Nachhaltigkeit

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Das Schmuckbild symbolisiert die Vernetzung und zeigt ein Netz aus schwarzen Kugeln auf hellem Hintergrund.

© psdesign1/Fotolia

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