StartseiteLänderAmerikaUSAVierte jährliche Konferenz zu Digital Humanities und digitaler Geschichtswissenschaft am DHI Washington

Vierte jährliche Konferenz zu Digital Humanities und digitaler Geschichtswissenschaft am DHI Washington

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

In Washington versammeln sich vom 10. bis 12. Oktober über 40 Forschende aus Europa und den USA am Deutschen Historischen Institut (DHI) um neuesten Erkenntnissen im Bereich der digitalen Geschichtswissenschaft nachzugehen. Unter dem Titel „Digital Hermeneutics: From Research to Dissemination“ diskutieren sie theoretische und methodische Implikationen der digitalen Wende in den Geisteswissenschaften sowie deren Konsequenzen für eine digitale Historiografie.

Die Konferenz zu Digital Humanities und digitaler Geschichtswissenschaft findet bereits zum vierten Mal am DHI Washington statt und bringt Forschende aus Deutschland, anderen europäischen Ländern und Nordamerika zusammen. In diesem Jahr steht die Digitale Hermeneutik im Zentrum, ein Forschungsfeld, das sich mit der kritischen Nutzung digitaler Technologien und ihren Implikationen für die historische Quellenkritik auseinandersetzt. Im Rahmen von vier Workshops, fünf Panels und einer Gruppendiskussion treffen sich dafür mehr als 40 Expertinnen und Experten.

Daniel Burckhardt, einer der Veranstalter der Tagung und Mitarbeiter am DHI Washington erklärt:

„Wir gehen unter anderem der Fragestellung nach, wie die Digitalisierung neue Formen öffentlicher Partizipation ermöglicht und welche Möglichkeiten online verfügbare Forschungsergebnisse bieten.“

Das DHI Washington richtet die Konferenz gemeinsam mit dem Luxembourg Centre for Contemporary and Digital History (C²DH) und dem Roy Rosenzweig Center for History and New Media (RRCHNM) der George Mason University aus. Sie wird finanziell durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), das C²DH der Universität Luxemburg und die Friends of the German Historical Institute unterstützt. Im Rahmen der Tagung wird die neue, von de Gruyter verlegte Open-Access-Zeitschrift „Journal of Digital History“ online gehen.

Die digitale Geschichtswissenschaft befasst sich laut Professor Edward L. Ayers (University of Richmond), der diesen Begriff 1999 erstmals verwendete, mit „historical issues relating to digital or digitized source collections, which should (must) be carried out using interdisciplinary means of digital analysis or visualization”. Auf Grundlage dieser Charakterisierung untersuchen die Teilenhmenden im Verlauf der drei Tage die digitale Hermeneutik in Lehre und Forschung. Sie diskutieren neue Formen des transmedialen Storytelling, die Visualisierung von Daten und gewichten Vor- und Nachteile einer digitalen Geschichtswissenschaft, vor allem in Bezug auf Erkenntnistheorie und Quellenkritik. Während amerikanische Forschende der digitalen Geschichtswissenschaften mit ihren Projekten häufig eine breite Öffentlichkeit adressieren, sind die Diskussionen in Europa überwiegend im akademischen Umfeld angesiedelt. Diese Unterschiede nimmt die internationale Konferenz ebenso in den Blick wie die divergierenden Ansätze einer digitalen Hermeneutik in Europa und den USA und die damit einhergehenden methodologischen Folgen.

Quelle: Max Weber Stiftung – Deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland via IDW Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: USA EU Themen: Geistes- und Sozialwiss. Information u. Kommunikation

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