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Europäisches Projekt OpenWebSearch.EU gestartet: Europäische Infrastruktur für die Websuche

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Über 75 Wissenschaftler forschen in den nächsten drei Jahren am Kern eines europäischen Open Web Index (OWI) als Grundlage für eine neue Websuche in Europa. Ziel des Programms ist es, die Dominanz außereuropäischer Internetkonzerne, wie Google oder Microsoft, zurückzudrängen. Das Projekt wird von der Europäischen Kommission in Höhe von 8,5 Millionen Euro im Rahmen des Projekts Horizont Europa gefördert.

Auf dem bestehenden Suchmaschinenmarkt herrscht aktuell ein großes Ungleichgewicht: Nur wenige Anbieter, wie Google, Microsoft, Baidu und Yandex dominieren diesen und beeinflussen so den Zugang zu Information. Diese Schräglage gefährdet die Demokratie und schränkt das innovative Potenzial der europäischen Forschungslandschaft sowie der europäischen Wirtschaft ein. Um dieser Problematik entgegenzuwirken, werden über 75 Forschende in den nächsten drei Jahren den Kern eines europäischen Open Web Index (OWI) als Grundlage für eine neue Websuche in Europa aufbauen.

Unter dem Begriff OWI werden eine Reihe von Konzepten und Projekten zusammengefasst, die das Ziel haben, die Inhalte des World Wide Web nicht nur über die Infrastrukturen der globalen Suchmaschinen-Konzerne aufzufinden, sondern diesen Zugang der Allgemeinheit zur Verfügung stellen. So soll "OpenWebSearch.EU" die Grundlage für eine offene und erweiterbare europäische Infrastruktur für die Websuche und -analyse schaffen, die auf den europäischen Werten, Grundsätzen, Rechtsvorschriften und Standards beruht.

Die im Projekt vertretenen Partner bestehen aus ausgewählten europäischen Universitäten und Institutionen, darunter auch die Europäische Organisation für Kernforschung CERN, die mit ihrer jeweiligen Expertise und ihren Ressourcen die erste Grundlage für einen offenen Web-Index legen. Partner sind außerdem u.a. das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt und die Webis-Gruppe, welche sich aus der Leipzig Universität, der Bauhaus-Universität Weimar und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg zusammensetzt.

Am Ende des Projekts werden alle erstellten Ressourcen und möglichst alle gesammelten Daten prinzipiell jedem zur Verfügung gestellt werden, sodass jede Person und jede Institution Beiträge leisten sowie eigene Ideen und Produkte verwirklichen kann. Es ist zudem geplant, externe Partner für erste Tests und die gemeinsame Arbeit zu gewinnen sowie eine Open-Source-Community zu etablieren.

Die Idee ist, dass in Zukunft nicht nur eine Suchmaschine den Markt dominiert, egal ob europäisch oder nicht. Stattdessen wird der offene Index als eine Art Plattform dienen, auf der Anbieter von Suchmaschinen sich auf ihre jeweiligen Märkte konzentrieren können. Dies führt einerseits zu besseren Suchergebnissen, da spezialisierte Suchmaschinen leistungsfähiger sind als solche, die eine „universelle“ Suche für alles und jeden anbieten. Gleichzeitig wird so eine größere Konkurrenz und damit mehr Innovation und Fortschritt gefördert.

Quelle: Bauhaus-Universität Weimar, Universität Leipzig Redaktion: von Felix Kessinger, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Finnland Niederlande Österreich Schweiz Slowenien Tschechische Republik EU Themen: Information u. Kommunikation Netzwerke

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