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Frankreich kündigt zweiten Open-Science-Plan für 2021-2024 an

Berichterstattung weltweit

Die Ministerin für Hochschulen, Forschung und Innovation, Frédérique Vidal, kündigte am 6. Juli den zweiten Nationalen Plan für Open Science an, der bis 2024 umgesetzt wird. Dieser Plan zielt als Bestandteil der europäischen Bestrebungen darauf ab, die Nutzung von Open Science in Frankreich zur breiten Anwendung zu bringen. Ferner soll das Budget für Open Science auf 15 Millionen Euro pro Jahr verdreifacht werden.

Bereits mit dem ersten Nationalen Plan für Open Science 2018-2021 konnte Frankreich beachtliche Fortschritte im Bereich der Open Science erzielen: Der Anteil französischer Wissenschafts-Publikationen im Open Access ist von 41 Prozent im Jahr 2017 auf 56 Prozent im Jahr 2019 gestiegen.

Im 2. Nationalen Open Science-Plan 2021-2024 wurden nun neue Verpflichtungen zum Aufbau einer effizienteren, transparenteren und zugänglicheren Wissenschaft für Bürgerinnen und Bürger sowie wirtschaftliche und soziale Akteure verankert. Mit diesem Plan setzt Frankreich den Weg fort, der durch das Gesetz für eine Digitale Republik von 2016 eingeleitet und durch das Gesetz zur Forschungsplanung 2020 bestätigt wurde. Er schreibt fest, dass Open Science zu den Aufgaben von (lehrbeauftragten) Forschenden gehört und setzt das Ziel von 100 Prozent Open-Access-Publikationen bis 2030.

Ziel des Open-Science-Plans ist es, die Sichtbarkeit von Forschungsergebnissen in allen Disziplinen zu erhöhen (u.a. durch die Übersetzung von Publikationen), den Zugang zu wissenschaftlichen Erkenntnissen (auch für Bürgerinnen und Bürger) zu erweitern und die internationale Strahlkraft der französischen Forschung zu erhöhen.

Um die gemeinsame Nutzung und Öffnung der von der französischen Forschung produzierten Daten zu fördern, wird die nationale Plattform für Forschungsdaten "Recherche Data Gouv" geschaffen. Zur Unterstützung der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden dafür in ganz Frankreich Datenworkshops organisiert.

Der Plan basiert auf der vom Premierminister Castex geförderten nationalen Politik zu Daten, Algorithmen und Quellcodes, die darauf abzielt, den Forschenden den Zugang zu öffentlichen Daten zu erleichtern. Hierfür soll in den kommenden Tagen die "Charte d’engagement de l'Etat" veröffentlicht werden, um die Bearbeitung der Anfragen von Forschenden zu beschleunigen.

Unter Einbeziehung des Nationalen Fonds für Open Science und des Programms für Zukunftsinvestitionen sieht der Plan eine Verdreifachung des Budgets für Open Science von 5 Mio. Euro auf 15 Mio. Euro pro Jahr vor, um die Finanzierung der Plattform "Recherche Data Gouv" zu ermöglichen.

Der Plan ist konform mit der Zielsetzung der Europäischen Union, dass jedes Land einen nationalen Plan für Open Science haben soll, und darüber hinaus ein Beitrag Frankreichs für Transparenz im öffentlichen Handeln im Rahmen der Open Government Partnership (OGP), an der sich weltweit mehr als 70 Länder beteiligen.

Zum Nachlesen (Französisch)

Quelle: Wissenschaftsportal der Französischen Botschaft in Deutschland Redaktion: von Sarafina Yamoah, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Frankreich Themen: sonstiges / Querschnittsaktivitäten Strategie und Rahmenbedingungen

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