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Internationales Gammastrahlenobservatorium: Grundstein für wissenschaftliches Datenzentrum der Gammaastronomie gelegt

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Das wissenschaftliche Datenzentrum des internationalen Gammastrahlenobservatoriums CTAO (Cherenkov Telescope Array Observatory) wird bald im Brandenburgischen Zeuthen stehen. Am 2. März wurde der Grundstein für das Science Data Management Centre (SDMC) des Großprojekts der Astroteilchenphysik gelegt.

Das Cherenkov Telescope Array Observatory wird ein einzigartiges, weltumfassendes Observatorium für Gammastrahlungsastronomie, das erste erdgebundene dieser Art. Aufbauend auf der Technologie der aktuellen Generation von Gammastrahlungsteleskopen wie H.E.S.S., MAGIC und VERITAS (an allen dreien sind DESY-Forschungsgruppen beteiligt) wird CTAO bis zu zehnmal empfindlicher sein und eine noch nie dagewesene Genauigkeit beim Nachweis hochenergetischer Gammastrahlen aufweisen.

Wenn diese hochenergetische Strahlung aus dem Universum auf die Erdatmosphäre trifft, entstehen in der oberen Atmosphäre kurze Lichtblitze, sogenannte Cherenkovstrahlung, die mit Hilfe der CTAO-Teleskope detektiert und dann analysiert werden. Mit mehr als 60 Teleskopen verschiedener Größe, die in der ersten Bauphase an zwei Standorten in der nördlichen und südlichen Hemisphäre errichtet werden, wird das Observatorium einzigartige astronomische Beobachtungen ermöglichen und der Astroteilchenphysik einen bisher unerreichten Einblick in unser Universum geben. Das SDMC bildet das wissenschaftliche Tor zum Gammastrahlungsobservatorium CTAO.

Dutzende von Petabyte (PB) an simulierten und gemessenen Daten, die an den beiden CTAO-Teleskopstandorten gesammelt werden, werden im SDMC gespeichert, weiterverarbeitet und zugänglich gemacht. Das CTAO-Rechenzentrum im SDMC wird dafür zuständig sein, Software Systeme zu entwickeln und implementieren, die die wissenschaftliche Aktivitäten unterstützen, von der Organisation von Beobachtungsvorschlägen/-anträgen über die Planung von Beobachtungen, die Steuerung der Teleskope, die Verarbeitung und Archivierung der Daten auf allen Ebenen bis hin zur Verbreitung von Datenprodukten und wissenschaftlichen Werkzeugen für die Öffentlichkeit unter Verwendung offener Standards und FAIR-Prinzipien (FAIR= findability, accessibility, interoperability, and reusability; Auffindbarkeit, Zugänglichkeit, Interoperabilität/Verknüpfbarkeit und Wiederverwendbarkeit). Die Arbeit in der Datenverarbeitung und Softwareentwicklung erfordert Möglichkeiten hochkonzentrierten Arbeitens, als auch der spontanen oder gezielten Kommunikation für wissenschaftlichen Austausch und Wissenstransfer.

Das neue direkt am Zeuthener See gelegene SDMC-Gebäude wird ca. 1200 Quadratmeter Nutzfläche in einem flachen Sockelgebäude und einem darüber liegenden, auskragenden Büroriegel zur Verfügung stellen. Das Gebäude wird im Rahmen einer institutionellen Zuwendung an das Helmholtz-Forschungszentrum DESY mit Bundesmitteln von rund 9,9 Millionen Euro und Mitteln des Landes Brandenburg in Höhe von 1,1 Millionen Euro finanziert. Die Bauarbeiten begannen Ende 2021, der Einzug ist für 2023 vorgesehen.

Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger teilte in einem Grußwort zur Grundsteinlegung mit:

„Deutschland gehört in der Astrophysik weltweit zu den führenden Forschungsnationen. Diesen Anspruch untermauert die Ansiedlung des neuen Science Data Management Centre in Zeuthen auf eindrucksvolle Weise. Es soll Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der ganzen Welt anziehen, die die Daten des CTAO analysieren und uns wichtige Erkenntnisse über unser Universum liefern. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung wird diesen Prozess weiter unterstützen und die Partner in Europa und der ganzen Welt weiter eng einbinden.“

An der Grundsteinlegung für das SDMC nahmen Brandenburgs Wissenschaftsministerin Manja Schüle, Volkmar Dietz, Leiter der Unterabteilung "Großgeräte und Grundlagenforschung" im Bundesforschungsministerium, Federico Ferrini, geschäftsführender Direktor der CTAO gGmbH, und DESY-Direktor Helmut Dosch teil.

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Quelle: Deutsches Elektronen-Synchrotron DESY Redaktion: von Mirjam Buse, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Südafrika Brasilien Chile Mexiko USA Indien Japan Thailand Finnland Frankreich Irland Italien Kroatien Niederlande Österreich Polen Schweden Schweiz Slowenien Spanien Tschechische Republik Ukraine Vereinigtes Königreich (Großbritannien) Australien Themen: Grundlagenforschung Information u. Kommunikation Physik. u. chem. Techn.

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