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Entwicklungen des britischen Forschungsbudgets

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Großbritanniens Regierung hat angekündigt, zusätzliche 250 Millionen Pfund für Forschung und Entwicklung bereitzustellen. Die Investition soll britischen Forschenden den Zugang zum europäischen Forschungsprogramm Horizont Europa sichern. Demgegenüber gefährden Anfang März angekündigte Kürzungen der britischen Entwicklungshilfebudgets Forschungsprojekte im Ausland.

Durch die zusätzlichen Fördermittel steigen die Gesamtinvestitionen der Regierung in Forschung und Entwicklung (FuE) auf 14,9 Mrd. britische Pfund (GBP) im Jahr 2021/22 und folgen damit dem Wachstumstrend der vergangenen vier Jahre, einschließlich einer Erhöhung um mehr als 1,5 Mrd. GBP im Jahr 2020/21. Bis zum Jahr 2027 will die Regierung Großbritanniens 2,4 % des nationalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) für FuE aufwenden.

Die zusätzlichen Mittel dienen u. a. dazu, die Beteiligung des britischen Forschungssystems am europäischen Forschungsförderprogramm Horizont Europa zu gewährleisten und die Zusammenarbeit mit europäischen Partnern zu fördern. In dem Handels- und Kooperationsabkommen zwischen EU und Großbritannien wurden für die Teilnahme Großbritanniens Bedingungen festgelegt, die erhebliche Vorauszahlungen umfassen. Regierungsbeamte schätzen, dass sich die Kosten für die Teilnahme an Horizont Europa während der siebenjährigen Laufzeit des Programms auf etwa 14 Milliarden Pfund belaufen werden und der Betrag, der in diesem Jahr im Voraus zu zahlen ist, etwa 1 Milliarde Pfund betragen wird.

Zuvor hatten führende Vertreter des Wissenschafts- und Forschungssektors Bedenken darüber geäußert, wie die Teilnahme Großbritanniens an dem Programm finanziert werden sollte. Universities UK hatte argumentiert, dass, wenn die Kosten der Teilnahme aus dem bestehenden Forschungsbudget finanziert würden, dies einer effektiven Kürzung von etwas mehr als 1 Mrd. GBP gleichkäme. Es blieben weiterhin wichtige Fragen offen, die dringend vom zuständigen Department for Business, Energy and Industrial Strategy BEIS geklärt werden sollten.

So hatten die Kürzungen der britischen Entwicklungshilfebudgets Forschende in internationalen Projekten verunsichert. Die britische Förderorganisation UK Research and Innovation UKRI gab am 11. März bekannt, die Förderung für internationale Entwicklungsprojekte für 2021/2022 von 245 Mio. GBP auf 125 Mio. GBP zu senken. Betroffen sind mehr als 800 Projekte, die bisher durch den Global Challenges Research Fund (GCRF) oder den Newton Fund finanziert wurden.

Zur Stärkung des Technologie- und Wissenstransfers wurden neun innovative, unternehmensgeführte Forschungspartnerschaften zur Entwicklung von Technologien wie beschleunigte Medikamentenentwicklung, umweltfreundliche Haushaltsprodukte und Sensortechnologie für Autofahrer angekündigt. Unterstützt durch eine gemeinsame Investition von Regierung, Wirtschaft und Wissenschaft in Höhe von 75,2 Millionen GBP, werden die Kooperationen auf die bestehenden Stärken von Industrie und Forschung in den Regionen Großbritanniens zurückgreifen, mit dem Ziel Produkte und Technologien zu entwickeln, die das Wirtschaftswachstum ankurbeln und hochqualifizierte lokale Arbeitsplätze schaffen können. Die anteilige Regierungsfinanzierung wird durch den Engineering and Physical Sciences Research Council (EPSRC) bereitgestellt und ist Teil des Programms Prosperity Partnerships. Mit den angekündigten Partnerschaften steigt die Gesamtzahl der seit 2017 geförderten Prosperity Partnerships auf 39.

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Quelle: GOV.UK / Science|Business / SciDev.Net Redaktion: von Anna März, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Vereinigtes Königreich (Großbritannien) Themen: Förderung sonstiges / Querschnittsaktivitäten Strategie und Rahmenbedingungen

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