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Global Entrepreneurship Monitor: Gründungsaktivitäten und Gründungseinstellungen im weltweiten Vergleich

Berichterstattung weltweit

Seit 20 Jahren untersucht der Global Entrepreneurship Monitor (GEM) das weltweite Gründungsgeschehen. Die Ergebnisse des Berichts 2018/19 basieren auf der Befragung von weltweit mehr als 150.000 Bürgern und Bürgerinnen in 49 Staaten sowie 2.043 Gründungsexperten und -expertinnen. Aktuell erschienen ist auch ein Einzelbericht zu Deutschland.

Jährlich erscheinen ein Global Report, der das Gründungsgeschehen weltweit vergleicht, sowie mehrere länderspezifische Berichte von einigen der teilnehmenden Staaten. Der deutsche GEM-Länderbericht 2018/19, der in Kooperation zwischen dem Institut für Wirtschafts- und Kulturgeographie der Leibniz Universität Hannover und dem RKW Rationalisierungs- und Innovationszentrum der Deutschen Wirtschaft e. V. Kompetenzzentrum entstanden ist, analysiert sowohl Gründungsaktivitäten und -einstellungen als auch gründungsbezogene Rahmenbedingungen in Deutschland im internationalen Vergleich. Im Rahmen der Erhebung wurden 4.248 Bürgerinnen und Bürger sowie 53 Gründungsexperten und -expertinnen in Deutschland befragt.

Der Bericht zeigt, dass die Gründungsquote in Deutschland stabil bleibt: Etwa jeder Zwanzigste im Alter zwischen 18 und 64 Jahren hat entweder seit 2015 ein Unternehmen gegründet oder ist gerade dabei eines zu gründen. Im Vergleich zu den Referenzländern belegt Deutschland einen der hinteren Plätze. In den meisten Ländern mit hohem Einkommen sind demnach die Gründungsaktivitäten deutlich stärker ausgeprägt. 25 von 30 Referenzländer weisen zudem ein besseres Verhältnis zugunsten von Gründungen durch Frauen auf.

Deutschland belegt bei der Betrachtung von technologieintensiven Gründungen im Vergleich zu ausgewählten Referenzländern mit hohem Einkommen einen Platz im Mittelfeld. Etwas mehr als 9 Prozent der Gründungen weisen eine mittlere oder hohe Technologieintensivität auf. Das Vergleichsland mit dem höchsten Wert ist Irland mit 13,2 Prozent.

Beim Vergleich der Rahmenbedingungen belegt Deutschland den 15. Platz im Ranking der 31 Länder mit hohem Einkommen. Ein ähnliches Niveau erreichen Schweden, Irland und Spanien. Deutlich besser platziert sind beispielsweise die Niederlande und die USA. Die Stärken und Schwächen am Gründungsstandort sind in Deutschland seit Jahren sehr stabil: Positiv sind ein attraktives Marktumfeld für neue Produkte und Dienstleistungen, ein breites Angebot an öffentlichen Förderprogrammen sowie ein wirkungsvoller Patent- und Markenschutz. Als hemmende Faktoren gelten insbesondere die Gründungsausbildung, gesellschaftliche Werte und Normen sowie der Arbeitsmarkt. Finanzierungsbedingungen in Deutschland werden durch die Experten seit Jahren eher durchschnittlich bewertet.

Handlungsempfehlungen des GEM-Länderberichts konzentrieren sich vor allem auf die identifizierten Schwächen des Gründungsstandortes Deutschland. Von Bedeutung sind Fortschritte im Bereich der Bildung zum Thema Digitalisierung, um den Bedarf an hochqualifizierten IT-Experten langfristig besser abdecken zu können. Im Hinblick auf die Finanzierungsmöglichkeiten für Gründungen sollte der Fokus auf der Wachstumsphase liegen. Die schnelle Skalierung von Geschäftsaktivitäten erfordere mehr Kapital und passende Finanzierungsinstrumente. Regionale Gründungsinitiativen seien weiter zu stärken und auszubauen. Insbesondere die Zusammenführung von Gründern und Start-ups mit mittelständischen Unternehmen und die Unterstützung der Unternehmensnachfolge böten hier noch ungenutzte Potenziale.

Zum Nachlesen

Der GEM Global Report 2018/2019 mit den Ergebnissen aus den Befragungen aus allen 49 Ländern steht online zur Verfügung sowie eine Sonderauswertung zu Gründerinnen und Gründern im asiatischen und pazifischen Raum. Zudem stehen Länderberichte verschiedener Staaten bereit. Alle deutschen Länderberichte sind zudem unter www.wigeo.uni-hannover.de/gem.html abrufbar.

Quelle: GEM-Länderbericht 2018/19 / RKW Kompetenzzentrum Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Deutschland Global Themen: Strategie und Rahmenbedingungen Wirtschaft, Märkte

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