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Weiterentwicklungen von Rohstoffprozessen - Projekt mit Chile

Erfolgsgeschichten

Molybdän ist nach Kupfer und Gold das drittwichtigste Element des chilenischen Bergbaus. Es wird ausschließlich als Koppelprodukt der Kupferproduktion gewonnen, jedoch ist die Gewinnung bisher wenig effizient. Sie ist behaftet mit verschiedenen technischen Problemen. So ist das Ausbringen des Molybdän-Erzminerals (Molybdänit) generell niedrig.

Dazu haben das Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie (HIF) und Instituto de Innovación en Minería y Metallurgía S.A. (IM2) in Santiago de Chile vor zwei Jahren ein Projekt begonnen. Ziel des Projekts ist es, in einem ersten Schritt Ursachen des niedrigen Ausbringens zu identifizieren (z. B. Verunreinigungen). In einem zweiten Schritt soll anhand dieser Ergebnisse in Laborexperimenten eine Methode entwickelt werden, das Ausbringen des Molybdänits unter Berücksichtigung der wirtschaftlich dominierenden Kupfergewinnung zu optimieren. Im Projektverlauf ergab sich weiterhin die Fragestellung, ob Molybdän auch aus den Schlacken gewonnen werden kann.

Auch Deutschland profitiert von potenziell neuen Rohstoffprozessen

Die hier gewonnenen Ergebnisse können von der chilenischen Firma bzw. in den Minen unmittelbar genutzt werden. Da Deutschland ein wichtiger Handelspartner von Chile ist (der Wichtigste in der EU), kann auch Deutschland in Zukunft von der Weiterentwicklung von Rohstoffprozessen profitieren. Dies gilt vor allem vor dem Hintergrund des deutsch-chilenischen Rohstoffabkommens (2013), das die Zusammenarbeit beider Länder im Rohstoffsektor fördert. Das Projekt trägt zur Zusammenarbeit mit einem rohstoffreichen Land wie Chile bei – insbesondere dem größten staatlichen Bergbaukonzern Codelco – im Hinblick auf Beteiligung an weiteren Projekten und Implementierung von Techniken. Weiterhin sollen wissenschaftliche Ergebnisse gemeinsam publiziert werden.

Mehrwert der internationalen Zusammenarbeit

Durch die Zusammenarbeit wird ein Problembewusstsein bzw. eine Sensibilisierung für Problematiken im Bergbau gebildet, die in Deutschland in der Form nicht existieren, jedoch von globaler Bedeutung sind. Zudem ermöglicht das Vorhaben einen gegenseitigen Wissens- sowie Technologietransfer und einen gleichzeitigen Eignungstest in der Praxis. Nicht zuletzt wird ein Lösungsweg erarbeitet,  die wirtschaftliche Ressourceneffizienz zu erhöhen.

Ansprechpartner

Dr. Sandra Birtel
Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie
E-Mail: s.birtel(at)hzdr.de

Redaktion: Länder / Organisationen: Chile Themen: Physik. u. chem. Techn. Energie

Flotationsversuche unter Anleitung von Gabriel Berkowitz (IM2; Senior Metallurgist, links) gemeinsam mit Edgar Schach, wissenschaftliche Hilfskraft, im Labor der TU Bergakademie Freiberg. Foto: S. Birtel, HZDR

Projektträger