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Mexiko: CONACYT - Forschungszentren des Nationalen Rates für Wissenschaft und Technologie

Forschungseinrichtungen und -infrastruktur

Die seit 1971 aufgebauten Forschungszentren sind unter dem CONACYT zusammengeschlossen, sind aber nicht zwangsläufig rein staatliche Institutionen, sondern oftmals Joint Ventures der Bundes- oder Landesbehörden und privatwirtschaftlicher Interessensgruppen. 26 der 27 Forschungszentren sind seit 2017 in fünf Verbänden (coordinaciones) zusammen gefasst, dazu kommt die internationale Organisation FLACSO, deren mexikanische Niederlassung seit 1975 mit CONACYT assoziiert ist (heute unter Verband 4):

  • Verband 1: Materialwissenschaften, industrielle Fertigung und Prozesse: Vor allem diese CONACYT-Zentren sollen mit Unternehmen kooperieren, Auftragsforschung durchführen oder sonstige Dienstleistungen erbringen.
  • Verband 2: Physik, angewandte Mathematik und Datenwissenschaften
  • Verband 3: Umwelt, Gesundheit und Ernährung
  • Verband 4: Öffentliche Politik und Regionale Entwicklung
  • Verband 5: Gesellschaft und Kultur

Folgende Zentren sind den Verbänden jeweils zugeordnet:

Verband 1: Materialwissenschaften, industrielle Fertigung und Prozesse

  • Zentrum für Fortschrittliche Technologien (Centro de Tecnología Avanzada, CIATEQ): Das CIATEQ erforscht in enger Zusammenarbeit mit der Privatindustrie Möglichkeiten zur Prozessoptimierung, entwickelt Produkte, Prozesse und Programme. Es stellt auch Industrieberater und seine Laborkapazitäten zur Verfügung.
  • Zentrum für angewandte Innovation in wettbewerbsfähigen Technologien (Centro de Innovación Aplicada en Tecnologías Competitivas, CIATEC): CIATEC wurde 1976 mit der Absicht gegründet, die Lederindustrie durch unterstützende Forschung international wettbewerbsfähiger zu machen. Inzwischen erstreckt sich die Arbeit auf alle industriellen Prozesse, mit einem Schwerpunkt auf Arbeitsschutz und Nachhaltigkeit.
  • Zentrum für Ingenieurwissenschaften und Industrienentwicklung (Centro de Ingeniería y Desarrollo Industrial, CIDESI): Bietet branchenübergreifend wissenschaftlich-technologische Unterstützung, bildet Akademiker für die Industrie aus und bietet Weiterbildungskurse an.
    Arbeitsschwerpunkte sind: Mechanisierung und Automatisierung, Systemoptimierung und -kontrolle, Optimierung von Energieprozessen, Materialwissenschaften, Umweltschutz, Nachhaltige Prozessentwicklung, Wiederverwendung.
  • Elektrochemisches Forschungs- und Entwicklungszentrum (Centro de Investigación y Desarrollo Tecnológico en Electroquímica, CIDETEQ): Das Institut unterstützt Industriefirmen bei der Bearbeitung von FuE-Fragen, um ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Bietet eine Vielzahl an Serviceangeboten im Bereich der Analytik. Forschungsschwerpunkte sind Chemie und Elektrochemie, Oberflächenbehandlung, Wasseraufbereitung.
  • Zentrum für Materialforschung (Centro de Investigación en Materiales Avanzados, CIMAV): Das seit 1994 bestehende Zentrum ist in den Bereichen Materialforschung und Umweltforschung tätig. Forschung, akademische Ausbildung und Technologietransfer sind wichtige Arbeitsfelder.
  • Forschungszentrum für angewandte Chemie (Centro de Investigación en Química Aplicada, CIQA): Betreibt Grundlagenforschung und angewandte Forschung in den Bereichen Chemie und Polymere. Bietet eine große Bandbreite an Bildungsmöglichkeiten im Postgraduiertenbereich. Wie viele der anderen Forschungzentren arbeitet das CIQA eng mit der Industrie zusammen.
  • Mexikanische Vereinigung für Materialforschung (Corporación Mexicana de Investigación en Materiales, COMIMSA): Diese Forschungsfirma unterstützt die mexikanische Industrie in FuE-Fragen. Schwerpunkte sind Zertifizierung, Umwelteinflussabschätzung, IT-Service, Diagnose und Reparatur von Spezialmaschinen.

Verband 2: Physik, angewandte Mathematik und Datenwissenschaften

  • Zentrum für Wissenschaftliche Forschung und Höhere Bildung in Ensenada (Centro de Investigación Científica y de Educación Superior de Ensenada, CICESE): CICESE ist ein Institut zur Grundlagenforschung und angewandten Forschung sowie zur Ausbildung von Masterstudenten und Doktoranden in den drei Fachgebieten, Geowissenschaften, Angewandte Physik und Ozeanographie mit den Unterthemen, Ökologie, Seismologie, Geophysik, Geologie, Elektronik, Telekommunikation, Optik und Computerwissenschaften. CICESE wurde 1973 von CONACYT, UNAM und der Regierung von Baja California gegründet.
  • Zentrum für Mathematische Forschung (Centro de Investigación en Matemáticas, CIMAT): Das 1980 gegründete Institut führt Forschung in den Bereichen Mathematik, Statistik und Computerwissenschaften durch. Neben der Forschung ist es auch als Ausbildungsstätte für den akademischen Nachwuchs aus den oben genannten Bereichen konzipiert.
  • Forschungszentrum für Optik (Centro de Investigaciones en Óptica, CIO): Das 1980 gegründete CIO hat zum Ziel, Forschung im Bereich Optik und Optoelektronik durchzuführen und der damit verbundenen Industrie neue technologische Anstöße zu geben Außerdem versteht es sich als Dienstleister der Industrie, für die Fortbildungskurse und Beratertätigkeiten angeboten werden. Auch den Vertrieb einiger selbst entwickelter Produkte übernimmt das Zentrum.
  • Forschungs- und Innovationszentrum für Informations- und Kommunikationstechnologien (Centro de Investigación e Innovación en Tecnologías de la Información y Comunicación, INFOTEC) Das Forschungs- und Innovationszentrum entwickelt Produkte, Prozesse und Dienstleistungen unter Anwendung von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT). Wichtig ist die Integration von IKT in verschiedene Kontexte (Industrie, Regierung, Soziales) sowie der Abgleich und die Weiterentwicklung  von staatlicher Regulierung.
  • Nationales Institut für Astrophysik, Optik und Elektronik (Instituto Nacional de Astrofísica, Óptica y Electrónica, INAOE): Das 1971 gegründete Institut hat zum Ziel, Wissenschaftler und Techniker im Bereich der Astrophysik, Optik, elektronischen Datenverarbeitung und Elektronik auszubilden, sowie wissenschaftliche und technische Lösungen für die o.g. Fachbereiche zu entwickeln. Wie auch viele andere Forschungszentren im CONACYT-Verbund bietet es verschiedene Aufbaustudiengänge an.
  • Wissenschaftliches Forschungsinstitut von Potosí (Instituto Potosino de Investigación Científica, IPICYT): Beim IPICYT handelt es sich um ein erst im Jahr 2000 gegründetes multidisziplinäres Forschungsinstitut, das der akademischen Entwicklung der Region San Luis Potosi dienen soll. Neben der Forschung in verschiedensten Fachbereichen befasst es sich auch mit der Postgraduiertenausbildung.

Verband 3: Umwelt, Gesundheit und Ernährung

  • Forschungszentrum für Nahrungsentwicklung (Centro de Investigación en Alimentación y Desarrollo, A.C., CIAD): Untersuchungen der Schadstoffkonzentration in Lebensmitteln, Bodenanalyse, Biotechnologie und Sozioökonomie sind nur einige der Forschungsbereiche des CIAD.
  • Forschungszentrum des Nordostens für Biologie (Centro de Investigaciones Biológicas del Noroeste, CIBNOR): CIBNOR wurde 1982 in Hermosillo gegründet. CIBNOR beschäftigt sich vor allem mit den Möglichkeiten nachhaltiger Bewirtschaftung durch den Einsatz moderner Technologie, in der Landwirschaft und Nutzung der Meere.
  • Zentrum für wissenschaftliche Forschung Yucatán (Centro de Investigación Científica de Yucatán, CICY): Das 1978 gegründete CICY ist ein Institut zur multidisziplinären Grundlagenforschung und angewandten Forschung in den Bereichen Biotechnologie, Molekularbiologie, Biochemie, Ökologie, Genetik, Pflanzenphysiologie und regionale Biologie. Außerdem dient es der Ausbildung von Masterstudierenden und Promovierenden.
    Wichtigste Forschungsgebiete sind Physiologische Studien, Genetische Untersuchungen zur Verbesserung der Pflanzen mit Exportbedeutung, Ökologische und Phytogeographische Studien, Entwicklung von polymerischen, keramischen und metallischen Materialien.
  • Ökologieinstitut (Instituto de Ecología, INECOL): Das 1975 INECOL beschäftigt sich mit der Erforschung der natürlichen Ressourcen, der Biodiversität und der Ökosysteme Mexikos. Das vorrangige Ziel ist es durch langfristig angelegtes Umweltmanagement die wirtschaftliche Entwicklung Mexikos ohne unnötige Beeinträchtigung der Umwelt zu ermöglichen.
  • Forschungs- und Beratungszentrum für Technologie und Design (Centro de Investigación y Asistencia en Tecnología y Diseño del Estado de Jalisco, CIATEJ): Durch Forschung und die Ausbildung von Fachpersonal will das CIATEJ dazu beitragen, mexikanische Agrarprodukte auf dem globalen Markt wettbewerbsfähig zu machen.
    Wichtigste Forschungsgebiete sind: Agroindustrielle Prozessoptimierung zur Ernährungsherstellung, Massenproduktion, Pflanzengentechnologie, Qualitätskontrolle.
  • Hochschule der Südlichen Grenze (El Colegio de la Frontera Sur, ECOSUR): Eine auf die Bedürfnisse der südlichen Region ausgerichtete Forschungs- und Lehreinrichtung, an der Aufbaustudiengänge angeboten werden.
  • Zentrum für Wissenschaftliche Forschung und Höhere Bildung in Ensenada (Centro de Investigación Científica y de Educación Superior de Ensenada, CICESE): siehe oben unter Verband 2.
  • Wissenschaftliches Forschungsinstitut von Potosí (Instituto Potosino de Investigación Científica, IPICYT): siehe oben unter Verband 2.

Verband 4: Öffentliche Politik und Regionale Entwicklung

  • Zentrum GEO (Centro de Investigación en Ciencias de Información Geoespacial, CENTRO GEO): Das 1994 gegründete Zentrum GEO entwickelt weltraumgestützte Informations- und Kommunikationssysteme.
  • Zentrum für Forschung und Wirtschaftslehre (Centro de Investigación y Docencia Económicas, CIDE): Das CIDE ist spezialisiert auf die Bereiche Wirtschaft, öffentliche Verwaltung, Politikwissenschaft, Geschichte und Recht. Im Gegensatz zu den meisten Forschungszentren bietet es nicht nur Aufbaustudienan, sondern auch akademische Erstausbildung auf dem Niveau der ‚Licenciatura’, vergleichbar mit dem deutschen Magister.
  • Zentrum für Sozialanthropologische Forschungen (Centro de Investigaciones y Estudios Superiores en Antropología Social, CIESAS): Besteht seit 1974 und widmet sich der sozialwissenschaftlichen Forschung, mit Schwerpunkten in den Bereichen Sozialanthropologie, Geschichte, Ethnogeschichte und Linguistik.
  • Hochschule der Nördlichen Grenze (El Colegio de la Frontera Norte, COLEF): Dieses sozialwissenschaftliches Institut, das sowohl die Forschung als auch die höhere Lehre zu seinen Aufgaben zählt, beschäftigt sich mit den Problemen der Grenzbereiche zu den Vereinigten Staaten von Amerika. Das generelle Ziel ist es Mittel und Wege zu einer Verbesserung der Situation auf beiden Seiten der Grenze zu finden.
  • Die Lateinamerikanische Fakultät für Sozialwissenschaften (Facultad Latinoamericana de Ciencias Sociales, FLACSO) ist eine 1957 von der UNESCO ins Leben gerufene Organisation, die in zahlreichen lateinamerikanischen Ländern vertreten ist und die die Stärkung der Sozialwissenschaften in Lateinamerika und der Karibik zum Ziel hat. Seit 1975 ist FLACSO-Mexico mit CONACYT assoziiert.

Verband 5: Gesellschaft und Kultur

  • Zentrum für Sozialanthropologische Forschungen (Centro de Investigaciones y Estudios Superiores en Antropología Social, CIESAS): siehe oben unter Verband 4.
  • Kolleg von Michaocán (El Colegio de Michoacán, A.C., COLMICH): Das Kolleg legt einen Schwerpunkt auf Regionalpolitik, Migration und Archäologie    
  • Kolleg von San Luis (El Colegio de San Luis. A.C., COLSAN): Das Kolleg legt einen Schwerpunkt auf  Wasser und Gesellschaft, Anthropologie, Internationale Politik und Literaturstudien.
  • Forschungsinstitut „Dr. José María Luis Mora“ (Instituto de Investigaciones "Dr. José María Luis Mora", INSTITUTO MORA): Ein bekanntes Forschungsinstitut, dass sich auf die Forschung in den Bereichen Geschichte und Sozialwissenschaften konzentriert und an dem Masterstudiengänge absolviert werden können.  
Redaktion: von Sonja Bugdahn, DLR Projektträger Länder / Organisationen: Mexiko Themen: Bildung und Hochschulen Engineering und Produktion Ethik, Recht, Gesellschaft Geistes- und Sozialwiss. Information u. Kommunikation Infrastruktur Innovation Lebenswissenschaften Physik. u. chem. Techn. Umwelt u. Nachhaltigkeit Wirtschaft, Märkte

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