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4ING e.V.: Europa bedroht die Ingenieurpromotion

In Europa findet eine Diskussion zu Promotionsformaten statt, die unter dem Deckmantel eines Europäischen Ingenieurdoktorats mit größter Sicherheit zu einer überbordenden Bürokratie, zu einer Verringerung der Qualität von Wissenschaft und zu einer Absenkung der Qualifikation von promovierten Ingenieuren führen wird.Es wird eine Zweiteilung der Promotionsformate (third cycle) in einen PhD und ein Engineering Doctorate vorgeschlagen. Während der PhD als Einstieg in die wissenschaftliche Karriere gesehen wird, soll das Engineering Doctorate als industriegetrieben betrachtet werden.

Bezeichnenderweise ist in der Arbeitsgruppe, die das Papier verfasst hat, kein Vertreter des deutschsprachigen Raumes einbezogen.

Es ist Tatsache, dass das deutsche Format der Ingenieurpromotion, sowohl zur Ausbildung des Führungsnachwuchses der Wirtschaft als auch als Vorbereitung für eine wissenschaftliche Karriere, hervorragend funktioniert. Die beiden Welten wurden bisher damit in exzellenter Form zusammengeführt.

Der Wissenstransfer von den Hochschulen zu den Firmen findet im deutschsprachigen Raum ganz stark getrieben durch Personen statt, die als Ingenieure promoviert haben und während der Promotion einerseits im hohen Maße Schlüsselkompetenzen entwickelt und andererseits eine hochwertige wissenschaftliche Arbeit angefertigt haben.

Auch stehen diese Personen ein Leben lang den universitären Forschungseinrichtungen nahe. Dieses Pfund dürfen wir uns durch europäische zentralistische Vorgaben nicht nehmen lassen: Eine Trennung in zwei Gruppen würde diese Synergie vernichten. Nicht zuletzt ist diese Synergie auch eindrucksvoll belegt durch die enorme Leistung des Maschinenbaus, der Elektrotechnik, der Informatik und des Bauingenieurwesens in unseren Ländern.

4ING streitet gegen Entwicklungen, die uns unseren Standort schwächen werden.

Die deutschen Ingenieure und Technischen Universitäten können mit einem Verweis auf die wirtschaftliche Kraft Deutschlands stolz auf das eigene System referenzieren und benötigen die von Europa vorgetragenen verschulten, bürokratisch überwachten und ausdifferenzierten Systeme nicht.

Das System im deutschsprachigen Raum hat hier nachhaltig dazu beigetragen, dass trotz hoher Löhne nicht – wie in etlichen anderen Ländern der ersten Welt – eine den Wohlstand bedrohende Deindustrialisierung stattfand.

Kontakt:
RAin Heike Schmitt
Geschäftsführerin des Dachvereins „Fakultätentage der Ingenieurwissenschaften und der Informatik an Universitäten“ (4ING) e.V.
Tel.: 06151-950 51 35
Fax: 06151-950 35 97
E-Mail: H.Schmitt(at)4ing.net
Internet: www.4ing.net

Quelle: 4ING - Fakultätentage der Ingenieurwissenschaften und der Informatik an Univers Redaktion: von Miguel Krux, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: EU Themen: Bildung und Hochschulen Fachkräfte Strategie und Rahmenbedingungen Engineering und Produktion

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