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Allgemeine und berufliche Bildung in Europa: Monitor 2018 und Abschlussbericht der Arbeitsgruppe zur beruflichen Aus- und Weiterbildung erschienen

Berichterstattung weltweit

In der am 16. Oktober von der Europäischen Kommission veröffentlichten Ausgabe 2018 des Monitors für die allgemeine und berufliche Bildung wird festgestellt, dass die Mitgliedstaaten weitere Fortschritte auf dem Weg zu den für 2020 gesteckten Zielen gemacht haben. Zudem legte die die EU-Arbeitsgruppe zur beruflichen Aus- und Weiterbildung ihren Abschlussbericht mit Handlungsempfehlungen für die Politik vor, um Lehrkräfte und Ausbilder bei einer hochwertigen Lehrlingsausbildung und beim Lernen am Arbeitsplatz zu unterstützen.

Im Kontext des strategischen Rahmens für die europäische Zusammenarbeit auf dem Gebiet der allgemeinen und beruflichen Bildung („ET 2020“) haben sich die Bildungsminister der EU-Mitgliedstaaten auf verschiedene Schwerpunkte und Zielsetzungen verständigt. Die Europäische Kommission unterstützt die Mitgliedstaaten bei ihren Anstrengungen, ihre Bildungssysteme so zu gestalten, dass sie die erhofften Ergebnisse hervorbringen. Der Monitor, die bedeutendste Veröffentlichung der EU im Bereich allgemeine und berufliche Bildung, ist ein wichtiger Teil dieser Arbeit.

Schwerpunktthema des diesjährigen Berichts ist die politische Bildung, was die Rolle der Bildung bei der Förderung von gesellschaftlichem Engagement und Inklusion sowie bei der Entwicklung eines Bewusstseins für Bürgerrechte widerspiegelt. Anhand verschiedener Beispiele gelangt der Monitor zu dem Schluss, dass die Mitgliedstaaten darauf hinarbeiten, dass junge Menschen lernen, wie die europäischen Demokratien und Institutionen funktionieren, und dass sie etwas über die Werte lernen, auf denen die Europäische Union beruht. In der jüngsten Ausgabe des Monitors ist darüber hinaus zu lesen, dass die Mitgliedstaaten beim Erreichen der Ziele, die sich die EU bis 2020 hinsichtlich der Reformierung und Modernisierung der Bildungssysteme gesteckt hat, weitere Fortschritte gemacht und einige dieser Ziele bereits fast erreicht haben.

Die Ausgabe 2018 des Monitors für die allgemeine und berufliche Bildung zeigt, dass die Mitgliedstaaten auf dem Weg zu ihren Kernzielen erneut weiter gekommen sind. Allerdings gebe es zwischen den Ländern und innerhalb der Länder nach wie vor Unterschiede, sodass noch weitere Reformen nötig seien. Dies gelte insbesondere für die Vermittlung von Grundkompetenzen, wo mehr getan werden müsse, damit junge Menschen richtig lesen, schreiben und rechnen können.

Der Anteil derjenigen, die die Schule vorzeitig ohne Abschluss verlassen, fiel im Jahr 2017 auf 10,6 Prozent und kam damit dem für 2020 angestrebten Wert von unter 10 Prozent sehr nahe. Der Anteil der Hochschulabsolventinnen und ‑absolventen stieg auf 39,9 Prozent, womit das für 2020 vereinbarte Ziel von 40 Prozent praktisch erreicht wurde. 95,5 Prozent der Kinder, die vier Jahre oder älter waren, erhielten frühkindliche Betreuung, Bildung und Erziehung; ein halber Prozentpunkt mehr als die Zielsetzung.

Der Monitor befasst sich auch mit den Bildungsausgaben der Mitgliedstaaten, die wichtige Investitionen in die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung darstellen. 2016 stiegen die öffentlichen Ausgaben für Bildung real um 0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr an. Viele Mitgliedstaaten geben demzufolge jedoch immer noch weniger für Bildung aus als vor der Wirtschaftskrise.

Zusätzlich zu dem Monitor wurden von der Europäischen Kommission für den Zeitraum 2016 bis 2018 sechs Arbeitsgruppen einberufen, in denen die jeweiligen Themenschwerpunkte behandelt und Entwicklungen in den Mitgliedsstaaten diskutiert werden, um durch wechselseitiges Lernen Impulse für Reformen auf nationaler und EU-Ebene zu fördern. Die EU-Arbeitsgruppe zur beruflichen Aus- und Weiterbildung, die ihren Fokus auf die Rolle von Lehrkräften und Ausbildern setzt, hat unter Beteiligung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) ihren Abschlussbericht „Teachers and Trainers Matter. How to support them in high-performance apprenticeships and work-based learning. 12 policy pointers” veröffentlicht.

Konkret wurden 12 Empfehlungen ausgearbeitet, die Entscheidungsträgern in Politik und Praxis dabei helfen sollen

  • Aufgaben und Zuständigkeiten der Lehrkräfte und Ausbilder zu definieren,
  • die fortlaufende berufliche Weiterbildung von Ausbildungspersonal zu fördern,
  • Lehrkräfte und Ausbilder auf die Herausforderungen des digitalen Zeitalters vorzubereiten,
  • sowie Austausch und Zusammenarbeit zwischen Ausbildungspersonal, Schulen und Unternehmen zu unterstützen.

Die Ergebnisse können in der englischsprachigen Broschüre nachgelesen werden. Eine Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse liegt auch auf Deutsch vor.

Seit dem 1. September läuft die nächste Projektphase in der Arbeitsgruppe zur beruflichen Aus- und Weiterbildung, an der das BIBB weiterhin beteiligt ist. Die Schwerpunktthemen der nächsten zwei Jahre sind Innovation und Digitalisierung in der Berufsbildung.

Zum Nachlesen

Quelle: Europäische Kommission / Bundesinstitut für Berufsbildung Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: EU Themen: Berufs- und Weiterbildung Bildung und Hochschulen Strategie und Rahmenbedingungen

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