StartseiteAktuellesNachrichtenArgentinien ist Partnerland des Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft im März 2016 an der Uni Kassel

Argentinien ist Partnerland des Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft im März 2016 an der Uni Kassel

Die Deutsche Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE) setzt bei ihrem Kongress an der Universität Kassel einen Schwerpunkt auf Argentinien. Die Veranstaltung findet im März 2016 unter dem Titel „Räume für Bildung. Räume der Bildung“ statt. Der Austausch mit den argentinischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern soll dabei neue Impulse auf Themen wie die Inklusion oder auch das Lernen in sozialen Brennpunkten geben.

„Für die Erziehungswissenschaft ist Lateinamerika und insbesondere Argentinien aus verschiedenen Gründen von besonderem Interesse. Erstens ist Schulpädagogik in Argentinien in gewisser Weise inklusiv, da jedes Kind das Recht und die Pflicht hat, ein Jahr Vorschule und zwölf Jahre die Schule zu besuchen und damit mindestens potenziell den Zugang zu einer der staatlichen Universitäten zu erwerben“, sagt Prof. Dr. Edith Glaser, eine der beiden Sprecher des lokalen Organisationskomitees. „Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Inklusionsdebatte in Deutschland ist es lohnend zu analysieren, wie Schulen in Argentinien mit der Vielfalt von Kulturen, sozialen Milieus und Religionen umgehen.“

Zudem finde Schule in Argentinien mindestens im städtischen Kontext Buenos Aires in „Sozialräumen“ statt, die von Unsicherheit und mitunter auch von Armut und oft auch von Gewalt geprägt seien. „Wir wollen wissen, wie sich Schule als staatliche Einrichtung und pädagogische Institution in einem solchen Ambiente behauptet“, sagt Prof. Dr. Werner Thole, der andere Sprecher der Kongressorganisatoren vor Ort.

Auch Prof. Dr. Silvia Grinberg von der Universidad Nacional de General San Martín in Buenos Aires, freut sich auf den Austausch mit den europäischen Kolleginnen und Kollegen, weil er Brücken zwischen Ländern des globalen Nordens und Südens schlagen könne: „Jenseits von üblichen Stereotypen in Bezug auf ‚Industrie- und Entwicklungsländer‘ sollte dieser Prozess dazu beitragen, Effekte der Globalisierung auf Sozial- und Bildungsräume in unserer einen Welt zu analysieren“, schlägt sie vor.

Die DGfE kann für die Zusammenarbeit mit Argentinien an die Erfahrung und Netzwerke ihres Gastgebers, der Universität Kassel, anknüpfen. Diese kooperiert seit einigen Jahren intensiv mit verschiedenen argentinischen Universitäten: Neben anderen Disziplinen – von der Physik über die Ingenieurwissenschaften bis hin zu den Politik- und Sprachwissenschaften – forschen, lehren und diskutieren auch die Bildungswissenschaftlerinnen und Bildungswissenschaftler der nordhessischen Hochschule intensiv mit ihren südamerikanischen Partnern. Bereits 2014 fand eine einwöchige Konferenz „Strategic Networking“ und im Frühjahr 2015 eine „Spring Academy“ zum Thema „Krise und Identität“ mit Forscherinnen und Forschern auch Argentinien an der Universität Kassel statt.

Zum DGfE-Kongress 2016 werden mehr als 2.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem In- und Ausland erwartet. Das Kongressprogramm wird zu Beginn des Wintersemesters veröffentlicht. Weitere Informationen sind im Internet unter www.dgfe2016.de abrufbar.

Kontakt:

Prof. Dr. Edith Glaser
Universität Kassel
Tel: 0561 804-3568
Email: eglaser(at)uni-kassel.de

Quelle: Universität Kassel / IDW Nachrichten Redaktion: Länder / Organisationen: Argentinien Themen: Bildung und Hochschulen

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