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Ausgaben für Forschung und Entwicklung in Frankreich 2017 leicht gestiegen

Berichterstattung weltweit

In Frankreich stiegen die Ausgaben für Forschung und Entwicklung im Jahr 2017 um 1,5 Prozent. Trotzdem sank ihr Anteil am Bruttoinlandsprodukt leicht und lag insgesamt bei 2,21 Prozent.

Wie der Statistische Dienst des französischen Ministeriums für Hochschulbildung, Forschung und Innovation MESRI (Ministère de l’enseignement supérieur, de la recherche et de l’innovation) am 17. September 2019 mitteilte, betrugen die Ausgaben für Forschung und Entwicklung (FuE) in Frankreich im Jahr 2017 50,6 Milliarden Euro (2016: 49,5 Milliarden Euro): 33 Milliarden Euro durch Unternehmen (2016: 32,2 Milliarden Euro) und 17,6 Milliarden Euro durch die öffentliche Hand (2016: 17,4 Milliarden Euro). Das bedeutet eine Steigerung um eine Milliarde Euro bzw. 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (2016: 600 Millionen Euro bzw. ein Prozent Steigerung) und einen Anteil am Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 2,21 Prozent. Letzterer sank damit wie auch im Vorjahr um 0,01 Prozent, da das BIP stärker gewachsen ist als die FuE-Ausgaben. Die Unternehmen haben 2017 hierbei 1,7 Prozent mehr Geld in FuE investiert als 2016, die öffentlichen Einrichtungen ein Prozent.

In der Wirtschaft bleibt der Dienstleistungssektor am dynamischsten, wo die FuE-Anstrengungen seit 2012 kontinuierlich zunehmen (2017: 8,3 Prozent Steigerung). Sie stagnierten jedoch im Industriesektor (2017: 0,2 Prozent Rückgang). Die Automobil-, die Luftfahrt- und die Pharmazeutische Industrie stellen in Frankreich ein Drittel aller FuE-Ausgaben der Unternehmen dar. In allen drei Bereichen sind sie 2017 zurückgegangen. 

Im Bereich der öffentlichen Hand wurde ein Prozent mehr investiert als im Vorjahr, wobei erneut die Zunahme der FuE-Ausgaben an den Hochschulen hervorzuheben ist (2017: 2,2 Prozent Steigerung). Die der außeruniversitären Forschungseinrichtungen nahm mit 0,8 Prozent wieder zu (2016: 2,7 Prozent Rückgang).

2017 waren 441.500 Personen (Vollzeit-Äquivalent) in der Forschung beschäftigt, davon 60 Prozent in der Wirtschaft. Im Vergleich zu 2016 stellt das eine Steigerung von 2,1 Prozent dar. In den Unternehmen wurde in diesem Bereich deutlich mehr Personal eingestellt (2017: 3,8 Prozent Steigerung). Auch hier lag der Schwerpunkt deutlich im Dienstleistungssektor (9,8 Prozent Steigerung). In der Industrie war nach einem Rückgang im Vorjahr 2017 wieder eine Steigerung von 1,3 Prozent zu verzeichnen. Die öffentliche Hand stellte anders als 2016 weniger Personal im Forschungsbereich ein (0,2 Prozent Rückgang). Betroffen ist davon vor allem das unterstützende Personal (1,3 Prozent Rückgang) während die eigentlichen Forschungsstellen um 0,3 Prozent zunahmen.

Die Zahlen für 2018 sind noch vorläufig, das MESRI rechnet hier jedoch mit einer erneuten Steigerung um 1,5 Prozent bzw. FuE-Ausgaben in Höhe von insgesamt 51,8 Milliarden Euro. Die Unternehmen haben 2018 nach der bisherigen Kalkulation 33,9 Milliarden Euro investiert, die öffentliche Hand 17,9 Milliarden Euro. Wie auch für 2017 bedeutete dies, dass die Unternehmen ihre Ausgaben im Vorjahresvergleich stärker steigern (plus 1,7 Prozent) als die öffentliche Hand (plus ein Prozent). Auch 2018 steigt das BIP mit einem Plus von 1,7 Prozent stärker als die FuE-Ausgaben, die damit prozentual gesehen weiter leicht abnehmen und voraussichtlich 2,20 Prozent betragen werden.

Zum Nachlesen (Französisch):

Quelle: MESRI Redaktion: von Kathleen Schlütter, Deutsch-Französische Hochschule Länder / Organisationen: Frankreich Themen: Bildung und Hochschulen Förderung Wirtschaft, Märkte

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