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Bochumer Experten für Nachbergbau besuchen Kohlerevier in China

Was kommt nach dem Bergbau? Diese Frage bewegt nicht nur die Kohlereviere an Ruhr und Saar. Auch in China, dem Land mit der weltweit größten Steinkohleproduktion, beschäftigt man sich inzwischen intensiv mit den vielfältigen Herausforderungen ehemaliger Bergbauareale. Prof. Dr. Frank Otto und Prof. Dr. Manfred Scherschel von der Technischen Fachhochschule (TFH) Georg Agricola zu Bochum besuchten jetzt das ostchinesische Kohlenrevier Xuzhou, um sich vor Ort über die Bedingungen für Nachbergbau in China zu informieren.

Die TFH führt seit 2011 gemeinsam mit ihrer Partnerhochschule China University of Mining and Technology (CUMT) ein Weiterbildungsprogramm für Führungskräfte der Xuzhou Coal Mining Group (XCG) durch, an dem bisher 170 Bergbaumanager teilgenommen haben. Dabei ging es neben Themen wie moderne Gewinnungstechnik und Arbeitssicherheit im Bergbau im Wesentlichen um den Strukturwandel eines Steinkohlenreviers nach Beendigung des aktiven Steinkohlenbergbaus. In Xuzhou wird seit 130 Jahren Steinkohle gefördert. Die wirtschaftlich gewinnbaren Reserven sind jedoch mittlerweile erschöpft und Schachtanlagen in und um Xuzhou werden sukzessive geschlossen. Zurück bleiben unter anderem riesige Bergsenkungsgebiete, die zum Teil unter dem Grundwasserspiegel liegen.

Die Professoren Otto und Scherschel besuchten gemeinsam mit einer Gruppe von acht aktiven und ehemaligen Bergleuten aus Ibbenbüren unter anderem ein Steinkohlenbergwerk, eine Bergbaumaschinenfabrik, sowie zwei ca. 30 qkm und 50 qkm große Bergsenkungsgebiete, die beide zu Parks umgewandelt wurden. Am Umbau des kleineren der beiden Gebiete war auch der Geotechniker Otto beteiligt gewesen. Die deutschen Experten informierten sich vor Ort über die Besonderheiten chinesischer (Nach )Bergbauareale, um das Schulungsprogramm der TFH noch besser auf die Bedürfnisse der zukünftigen Teilnehmer aus China ausrichten zu können. Begleitet wurde die deutsche Delegation vom Vorstandsvorsitzenden der XCG, Xinhai Huang.

Die Xuzhou Coal Mine Group fördert mit ca. 60.000 Mitarbeitern rund 30 Mio. t Steinkohle pro Jahr. Zum Konzern gehören unter anderem auch eine Bergbaumaschinenfabrik, Steinkohlenkraftwerke und Wohnungsbauunternehmen.

Quelle: IDW Nachrichten / Technische Fachhochschule Georg Agricola Redaktion: Länder / Organisationen: China Themen: Bildung und Hochschulen Geowissenschaften

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