StartseiteAktuellesNachrichtenBundesweit einmalig: Studiengang Chinesisch der Universität Tübingen qualifiziert für Lehramt

Bundesweit einmalig: Studiengang Chinesisch der Universität Tübingen qualifiziert für Lehramt

Feierliche Eröffnung am 25. Oktober in Anwesenheit des Botschafters der Volksrepublik China, seiner Exzellenz Shi Mingde

Die Abteilung für Sinologie und Koreanistik des Asien-Orient-Instituts (AOI) der Universität Tübingen richtet einen neuen Bachelor sowie Master of Education Sinologie/Chinesisch ein. Damit wird die Basis für den Aufbau der Lehrerinnen- und Lehrerausbildung für Chinesisch als gymnasiales Schulfach und die Weiterentwicklung der Fachdidaktik für Chinesisch geschaffen. Absolventinnen und Absolventen des Studiengangs mit Hauptfach Chinesisch und einem zweiten Schulfach können – dank einer Ausnahmegenehmigung des baden-württembergischen Kultusministeriums – in das Referendariat übernommen werden und erhalten so die Chance auf eine Anstellung im Schuldienst. Der neue Studiengang hat deutschlandweit Modellcharakter; vergleichbare Initiativen zur Einrichtung von Lehramtsstudiengängen Chinesisch gibt es derzeit nur in Bochum und Göttingen.

Zu der feierlichen Eröffnung des neuen Studiengangs am Donnerstag, dem 25. Oktober um 15 Uhr im Festsaal der Universität Tübingen (Neue Aula, Geschwister-Scholl-Platz) sind die Vertreter der Medien herzlich eingeladen. Erwartet werden der Botschafter der Volksrepublik China, seine Exzellenz Shi Mingde, die Amtschefin des Kultusministeriums Dr. Margret Ruep und der ehemalige Vize-Außenminister der Volksrepublik China Qiao Zonghuai. Den Festvortrag „Wer Chinesisch lernt, dem steht die Welt offen. Die Bedeutung von Chinakompetenz für Europa“ hält Professor Helwig Schmidt-Glintzer, Direktor der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel.

Kultusministerin Gabriele Warminski-Leitheußer betont Chinas Bedeutung als Land mit enormer wirtschaftlicher Dynamik: „Unternehmen, die in diesem Wachstumsmarkt auf Dauer erfolgreich tätig sein wollen, benötigen Fachkräfte mit besonderen Qualifikationen. Dazu zählen chinesische Sprachkenntnisse und vertiefte Einblicke in die Geschichte und die Kultur des Landes“, erläutert die Ministerin. Sowohl als aufstrebende Wirtschaftsmacht als auch durch seine traditionsreiche Kultur sei China für Schülerinnen und Schüler sehr interessant: „Mit dem neuen Studiengang schafft die Universität Tübingen die Voraussetzungen dafür, dass der Chinesischunterricht in Baden-Württemberg ausgebaut werden kann und weitere fruchtbare Kontakte zwischen deutschen und chinesischen Schulen entstehen können.“

Der Rektor der Universität Tübingen, Professor Bernd Engler, begrüßt die durch den neuen Studiengang gegebenen Chancen: „Mit dem neuen lehramtsqualifizierenden Studiengang Chinesisch kommen wir der starken Nachfrage nach interkulturellen China-Kompetenzen entgegen und können zur Erleichterung der Umsetzung von Kooperationen beitragen. Die bereits sehr intensiven Kooperationen der Universität Tübingen mit China werden erfreulich gestärkt.“

Für die Einrichtung des neuen lehramtsqualifizierenden Studiengangs Sinologie/Chinesisch bietet sich Tübingen als idealer Standort an: Mit dem Markenzeichen eines integrierten Auslandssemesters am European Centre for Chinese Studies (ECCS) an der Peking-Universität bietet die Tübinger Sinologie ihren Studierenden eine einmalige Chance. Mehrere Gymnasien der Region bieten Chinesisch als Arbeitsgemeinschaft an, das Friedrich-Schiller-Gymnasium in Marbach sogar als zweite Fremdsprache ab der 6. Klasse und als Wahlfach für das schriftliche Abitur. Großes Interesse an dem neuen Studiengang hat auch die regionale Wirtschaft.

Insgesamt lernen im deutschen Sprachraum mehr als 5.800 Schüler in über 260 Schulen Chinesisch, überwiegend in Arbeitsgemeinschaften, in etwa 50 Sekundarschulen allerdings bereits als Vollfach. Einem weiteren Ausbau von Chinesisch als Schulfach stand bisher der eklatante Mangel an qualifizierten Lehrkräften entgegen.

Die Eröffnungsfeier ist eingebunden in die China-Festtage der Universität Tübingen, die vom 23. bis 25. Oktober ein kulturelles Begleitprogramm bieten. Informationen unter www.uni-tuebingen.de/fakultaeten/philosophische-fakultaet/fachbereiche/aoi/sinologie-koreanistik/sinologie/sektion-sinologie.html

Kontakt:

Prof. Dr. Achim Mittag
Universität Tübingen
Philosophische Fakultät
Asien-Orient-Institut / Abteilung für Sinologie und Koreanistik
Telefon: +49 7071 29-72718
E-Mail: achim.mittag(at)uni-tuebingen.de

Quelle: IDW Nachrichten / Eberhard Karls Universität Tübingen Redaktion: Länder / Organisationen: China Themen: Bildung und Hochschulen Geistes- und Sozialwiss.

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