Gemeinsam mit hochrangigen Vertretern des Auswärtigen Amts und der DAAD-Generalsekretärin Dr. Dorothea Rüland werden in Bochum der afghanische Hochschulminister Obaidullah Obaid und in Berlin sein Stellvertreter Osman Babury die Absolventen würdigen.
2001, im letzten Jahr der Taliban-Herrschaft, gab es in Afghanistan landesweit an nur sechs aktiven Hochschulen ca. 4.000 Studierende und rund 300 Lehrkräfte, darunter vier Frauen. Studentinnen gab es nicht. Heute gibt es 26 Hochschulen mit einer Gesamtzahl von 80.000 Studierenden. Der Frauenanteil liegt, auch bei den inzwischen mehr als 3.000 Lehrkräften, im Durchschnitt über 20 Prozent.
Diese Entwicklung, die der afghanische Hochschulsektor mit internationaler Unterstützung in den vergangenen elf Jahren erfahren hat, wird durch die aus Mitteln des Auswärtigen Amtes finanzierten akademischen Aufbauprojekte des DAAD maßgeblich unterstützt. Und das ist auch nötig: Denn zum einen ist der friedliche Aufbau einer eigenständigen Demokratie ohne ein funktionierendes Bildungswesen gar nicht zu denken. Zum anderen sehen sich die afghanischen Hochschulen einem jährlich wachsenden Ansturm junger Schulabsolventen gegenüber, der bei fehlenden Kapazitäten ein brisantes Potenzial sozialer Unruhe in sich birgt.
''Bildung ist der Schlüssel für eine bessere Zukunft Afghanistans'', meint daher die Präsidentin des DAAD, Margret Wintermantel. ''Die jungen Dozentinnen und Dozenten, die drei Jahre lang in Bochum und Berlin ihr Master-Studium absolvierten, sind ein wichtiger Teil dieses Schlüssels.'' Fachlich auf internationalem Niveau und zudem mit einer wertvollen Lebenserfahrung in einer anderen Kultur ausgestattet, kehren sie nun als Multiplikatoren an ihre afghanischen Hochschulen zurück. Die Graduierungsfeiern in Bochum und Berlin bieten die Gelegenheit für interessierte Vertreter der Presse, sich im Gespräch mit den Absolventinnen und Absolventen aus erster Hand über ihre Erfahrungen und die Perspektiven des Aufbaus in Afghanistan zu informieren.
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