StartseiteAktuellesNachrichtenDAAD-Präsident Mukherjee äußert sich zu den Auswirkungen des Brexit auf die Europäische Union als Forschungsstandort

DAAD-Präsident Mukherjee äußert sich zu den Auswirkungen des Brexit auf die Europäische Union als Forschungsstandort

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Mit Ablauf des heutigen Tages tritt das Vereinigte Königreich aus der EU aus. In diesem Zusammenhang fordert Prof. Dr. Joybrato Mukherjee, Präsident des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), schnelles Handeln, denn der Brexit stelle eine Bedrohung für die Leistungsfähigkeit der europäischen Wissenschaftssysteme dar.

„Für den Erhalt des internationalen Austausches mit Großbritannien in Forschung, Lehre und Studium brauchen wir schnell klare Regeln und Perspektiven“, forderte Prof. Dr. Joybrato Mukherjee in Bonn. „Die Europäische Union wird als herausragender Forschungsstandort nur wettbewerbsfähig bleiben, wenn sie die Kräfte bündelt, die in Europa auf eine Reihe von Ländern verteilt sind. Der Brexit ist daher auch ein Schlag gegen die Zusammenführung der intellektuellen Kapazitäten Europas“, so der DAAD-Präsident. Zwar verändere sich bis Ende 2020 zunächst kaum etwas, für Studierende oder Forschende bleibe bei Themen wie DAAD-Stipendium oder Erasmus-Förderung zunächst alles wie bisher.

Die Atempause bis Ende des Jahres müsse aber dringend genutzt werden: „Wir brauchen für die Zeit ab 2021 schnell verbindliche Regelungen bei den Themen Studiengebühren, Visa und Aufenthaltsrechte sowie mit Blick auf die zukünftige Beteiligung des Vereinigten Königreichs an Erasmus+ und anderen EU-Programmen“, so Mukherjee. Nur so könne man die enge wissenschaftliche Zusammenarbeit und die guten Zahlen im akademischen Austausch mit Großbritannien erhalten. Er erwarte daher von der Bundesregierung, der Europäischen Kommission und der britischen Regierung die rasche Erarbeitung der benötigten Regelungen und Verträge.

Großbritannien ist eines der wichtigsten Länder im EU-Austausch angehender Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler: Laut Statistischem Bundesamt studierten bei der letzten Erhebung rund 16.000 Deutsche in Großbritannien. Das Land liegt damit auf Platz drei der Liste der attraktivsten Gastländer, nach Österreich und den Niederlanden, und ist damit innerhalb Europas ein Ankerland der akademischen Zusammenarbeit. Auch für die britische Wissenschaft ist die enge Anbindung an Europa von größtem Interesse, wie beispielweise der Präsident der Royal Society, Venkatraman Ramakrishnan, stets betont.

Quelle: Deutscher Akademischer Austauschdienst e.V. via IDW Nachrichten Redaktion: von Mirjam Buse, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Vereinigtes Königreich (Großbritannien) EU Themen: Bildung und Hochschulen

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