StartseiteAktuellesNachrichtenDeep Tech: Frankreich unterstützt Nachwuchswissenschaftler bei Ausgründungen

Deep Tech: Frankreich unterstützt Nachwuchswissenschaftler bei Ausgründungen

Berichterstattung weltweit

In Frankreich sollen mehr Deep-Tech-Startups entstehen. Promovierende und Postdocs, deren Forschungsergebnisse Innovationspotential in diesem Bereich haben, werden daher nun bei der Unternehmensgründung gefördert.

Das französische Ministerium für Hochschulbildung, Forschung und Innovation MESRI (Ministère de l’enseignement supérieur, de la recherche et de l’innovation) hat gemeinsam mit der öffentlichen Investitionsbank Bpifrance und dem Generalsekretariat für Investitionen das Förderprogramm „i-PhD“ ins Leben gerufen. Es soll Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler dabei unterstützen, auf Basis ihrer Forschungsergebnisse ein eigenes Unternehmen zu gründen. Ziel dieser Maßnahme ist die Förderung von Deep-Tech-Startups, also Unternehmen mit forschungs- und technologieintensiven Produkten, die Potential für disruptive Innovationen haben.

Bei „i-PhD“ können sich Promovierende und Postdocs insbesondere aus den Natur- und Technikwissenschaften ab Juli diesen Jahres bei Bpifrance bewerben und werden ein Jahr lang bei ihrer Ausgründung begleitet. Sie erhalten Coaching sowie Weiterbildungen zu Finanzierungsaspekten und den besonderen Herausforderungen des Deep-Tech-Sektors. Ebenso profitieren sie von den gesonderten Subventionsprogrammen im Rahmen der Deep-Tech-Strategie der französischen Regierung. Insgesamt über zwei Milliarden Euro werden hier investiert, um die Zahl der forschungsnahen Unternehmensgründungen in den kommenden fünf Jahren zu verdoppeln.

Deep-Techs sind für die Unternehmen eine Herausforderung, denn sie stellen ihr Wirtschaftsmodell in Frage. Startups sind der richtige Weg um die Disruption vorzubereiten und erlauben es, die Innovation reifen zu lassen bevor sie industriell eingesetzt wird – entweder durch die Fusion mit einer Unternehmensgruppe oder als Unicorn [Startups mit einer Marktbewertung von über einer Milliarde US-Dollar vor Börsengang].“, erläutert die Deep-Tech-Direktorin von Bpifrance Pascale Ribon der Tageszeitung La Tribune die Überlegungen hinter „i-PhD“. Wie La Tribune weiter ausführt, habe Frankreich außer in Nischenbereichen Schwierigkeiten, Deep-Tech-Startups hervorzubringen. Es mangele zudem auf nationaler wie auf europäischer Ebene an ausreichend finanzstarken Investmentfonds, weshalb die Finanzierungsinitiativen der öffentlichen Hand zunähmen. Laut Ribon soll in Frankreich nach dem Vorbild des erfolgreichen Startup-Netzwerks French Tech ein Deep-Tech-Ökosystem wachsen.

Bei „i-PhD“ nehmen die Gesellschaften zur Beschleunigung des Technologietransfers SATT (Sociétés d'accélération de transfert de technologies) eine zentrale Rolle ein. Die SATT stehen mit den öffentlichen Forschungseinrichtungen in engem Kontakt stehen und können Innovationspotentiale frühzeitig erkennen. Es ist eine ihrer zentralen Aufgaben, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beim Technologietransfer und Ausgründungen zu unterstützen. Im Zuge der Deep-Tech-Strategie wurden die SATT Bpifrance unterstellt.

Im September dieses Jahres wird Bpifrance das neue Programm und das French-Tech-Netzwerk frankreichweit an Hochschulen vorstellen.

Zum Nachlesen (Französisch)

Quelle: La Tribune Redaktion: von Kathleen Schlütter, Deutsch-Französische Hochschule Länder / Organisationen: Frankreich Themen: Fachkräfte Förderung Innovation Wirtschaft, Märkte

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