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Deutsch-Kolumbianisches Friedensinstitut in Bogotá eröffnet

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Das Deutsch-Kolumbianische Friedensinstitut, gefördert vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) mit Mitteln des Auswärtigen Amtes (AA), soll künftig die Expertise in wichtigen Fragen der Friedensforschung und Konfliktprävention bündeln und vermitteln sowie zur Gestaltung einer Post-Konflikt-Gesellschaft beitragen.

In Kolumbien stehen die Zeichen auf Hoffnung, seit das Friedensabkommen zwischen der Regierung unter Präsident Juan Manuel Santos und den Rebellengruppen der FARC (Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens – Volksarmee) am 24. November 2016 unterzeichnet wurde. Ein Deutsch-Kolumbianisches Friedensinstitut, gefördert vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) mit Mitteln des Auswärtigen Amtes (AA) soll künftig die Expertise in wichtigen Fragen der Friedensforschung, Vergangenheitsbewältigung und Erinnerungskultur, Konfliktprävention und Gestaltung einer Post-Konflikt-Gesellschaft entwickeln, bündeln und vermitteln. Dabei werden die konkrete Beratung der politischen Entscheidungsträger auf allen Ebenen wie auch die Einbindung zivilgesellschaftlicher Akteure in den Konfliktregionen eine zentrale Rolle spielen.

Im Anschluss an einen wissenschaftlichen Workshop mit den kolumbianischen und deutschen Konsortialpartnern am 12. Januar zum Austausch über zentrale Handlungsfelder fand am Folgetag im feierlichen Rahmen der offizielle Auftakt zum Projekt, das als Instituto CAPAZ (Instituto Colombo-Alemán para la Paz) firmiert, in der kolumbianischen Hauptstadt statt. Im Zentrum der Veranstaltung in Bogotá stand eine Podiumsdiskussion zu Perspektiven und Herausforderungen des kolumbianischen Friedensprozesses und seiner Unterstützung im Rahmen der deutsch-kolumbianischen Zusammenarbeit.

Der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), die als Konsortialführerin eines Verbundes deutscher und kolumbianischer Universitäten den Aufbau und die Entwicklung des Instituts leiten wird, kommt eine besondere Funktion in dem Projekt zu. Projektleiter ist Prof. Dr. Thilo Marauhn, der die Professur für Öffentliches Recht und Völkerrecht an der JLU innehat. Deutsche Partner sind die Freie Universität Berlin, die Georg-August-Universität Göttingen, das Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung, Frankfurt am Main, sowie als assoziierter Partner die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Auf kolumbianischer Seite wird das Projekt durch die sogenannte Universitätsallianz für den Frieden unter der Federführung der Universidad Nacional in Bogotá getragen; auch weitere Universitäten und insbesondere Hochschulen aus den besonders vom Konflikt betroffenen Regionen des Landes sollen eingebunden werden.

Kolumbien: Strategische Partnerregion der JLU

Kolumbien ist die strategische Partnerregion der JLU in Lateinamerika. Die JLU wird sich daher als Konsortialführerin des Instituto CAPAZ auf vertrautem Terrain bewegen. Bereits 1967 wurde mit der Universidad de Los Andes die erste deutsch-kolumbianische Hochschulkooperation festgeschrieben. Eine biologische Außenstation der JLU in Santa Marta wurde bereits 1963 eingerichtet. Man kann also auf die Erfahrungen aus einer mehr als 50-jährigen erfolgreichen Zusammenarbeit aufbauen. Seit 2010 fördert der DAAD zudem das deutsch-kolumbianische meereswissenschaftliche Exzellenzzentrum CEMarin, an dem die JLU maßgeblich beteiligt ist.

Kontakt

Prof. Dr. Thilo Marauhn
Professur für Öffentliches Recht und Völkerrecht
Licher Straße 76
35394 Gießen
Tel: 0641 99-21151
Fax: 0641 99-21159
E-Mail: Thilo.Marauhn(at)recht.uni-giessen.de

Quelle: Justus-Liebig-Universität Gießen / IDW Nachrichten Redaktion: Länder / Organisationen: Kolumbien Themen: Bildung und Hochschulen Ethik, Recht, Gesellschaft Infrastruktur

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