StartseiteAktuellesNachrichtenDeutsch-Russische Expertengespräche zur Kooperationsanbahnung in der Raumfahrtrobotik

Deutsch-Russische Expertengespräche zur Kooperationsanbahnung in der Raumfahrtrobotik

Hochrangige russische Delegation aus dem Bereich der Raumfahrtrobotik in Baden-Württemberg. Beide Seiten bekräftigen Interesse an langfristiger Zusammenarbeit.

In der Zeit vom 19. - 24. Februar 2012 hält sich eine hochrangige russische Delegation aus dem Bereich der Raumfahrtrobotik in Baden-Württemberg auf, der namhafte Experten u. a. des Juri Gagarin Ausbildungszentrums für Kosmonauten, der RSC Energia, von Einrichtungen der Weltraumagentur Roskosmos, von Instituten der Russischen Akademie der Wissenschaften, der Bauman MSTU sowie anderer, im Bereich der Raumfahrtrobotik tätigen Einrichtungen, angehören.

Der von Baden-Württemberg International gemeinsam mit dem Karlsruher Institut für Technologie und dem Forum Luft- und Raumfahrt Baden-Württemberg organisierte Besuch ist eine Maßnahme im Rahmen des Deutsch-Russischen Jahres für Bildung, Wissenschaft und Innovation und wird aus Mitteln des Bundesforschungsministeriums und der Clusterinitiative des Landes Baden-Württemberg finanziell gefördert.

Im Rahmen eines zweitägigen Workshops in Stuttgart am 20./21. Februar trafen die Experten zunächst mit potenziellen Partnern aus Deutschland zusammen, um sich gegenseitig über die jeweiligen Forschungs- und Entwicklungsansätze zu informieren und ggf. gemeinsame Projekte zu definieren. Die Workshop-Teilnehmer beider Länder haben mehrere existierende nationale Projekte sowie Visionen zur Entwicklung der Raumfahrtrobotik präsentiert. Unter anderem wurden auch anthropomorphe Roboter vorgestellt, die entweder als autonome Einheit oder in Zusammenarbeit mit den Menschen im Wege des Master-Slave-Verfahrens für unterschiedlichste Aufgaben in der Raumfahrt eingesetzt werden können. Der Einsatz solcher Roboter ist sowohl in Raumschiffen, bei Außenarbeiten im Weltall, zum Beispiel für Wartungsarbeiten, bei Missionen zu anderen Planeten oder unter extremen klimatischen Bedingungen denkbar. 

„Wir stehen beim Einsatz von Robotern in der Raumfahrt erst am Anfang“, so Dr.-Ing. Artem Kargov vom mitveranstaltenden KIT. „In der Zukunft werden sie für uns allerdings unverzichtbar sein, vor allem auch bei Aufgaben, die vom Menschen nicht bewältigt werden können“, so Kargov weiter. Diese Ansicht teilen auch die Vertreter der teilnehmenden Partner aus Deutschland, der DLR, der Universitäten Stuttgart, Aachen und Kaiserslautern, des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz, des DITF in Denkendorf, der Firmen Astrium, Axon Kabel, von Hoerner&Sulger und Stein Engineering sowie der German Aero­space Academy (ASA). 

Auf beiden Seiten setzt man daher auf eine enge Zusammenarbeit in der Entwicklung. Aus diesem Grund sind im Anschluss an den Workshop noch Besuche an der Universität Stuttgart, beim Fraunhofer-Institut IPA und bei der Astrium GmbH in Immenstaad geplant. „Wir hoffen, dass wir mit konkreten Kooperationsansätzen wieder nach Hause fahren und sich aus diesem Besuch eine langfristige Zusammenarbeit entwickelt“, so Mikhail Tyurin, Kosmonaut aus dem Juri Gagarin Ausbildungszentrum, der bereits Flüge mit der Sojus und dem Space Shuttle zur ISS absolviert hat. 

Bei Baden-Württemberg International und dem Forum Luft- und Raumfahrt Baden-Würt­temberg sieht man hierfür gute Chancen. „Wir denken gemeinsam darüber nach, uns im kommenden Jahr bei der MAKS, der großen Luftfahrtschau in Moskau, erneut zu treffen, um dann der Zusammenarbeit weitere Impulse zu geben“, so Ulrich Mack, Mitglied der Geschäftsleitung von Baden-Württemberg International (bw-i),verantwortlich für den Geschäftsbereich Wissenschaft, Forschung und Kunst, und Prof. Dr. Rolf-Jürgen Ahlers, Vorsitzender des Forums Luft- und Raumfahrt Baden-Württemberg übereinstimmend.  

Im Zusammenhang mit dem Workshop in Stuttgart fand eine Begleitmesse mit verschiedenen Ausstellern statt. Um den wissenschaftlichen Nachwuchs schon frühzeitig für die Thematik zu begeistern, beteiligte sich auch das Aerospace Lab des Jugendforschungszentrums Herrenberg-Gäu an dieser Ausstellung. 

Quelle: Baden-Württemberg International Redaktion: Länder / Organisationen: Russland Themen: Netzwerke Engineering und Produktion Innovation

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