StartseiteAktuellesNachrichtenDeutscher Akademischer Austauschdienst: Hochschulmarkt Peru im Fokus

Deutscher Akademischer Austauschdienst: Hochschulmarkt Peru im Fokus

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Nach zwei Jahrzehnten politischer und wirtschaftlicher Stabilität und einer dynamischen Entwicklung des Hochschulsystems gehört Peru zu den interessantesten Bildungsmärkten Lateinamerikas. Im September organisierte der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) eine "Study in Europe"- Messe in Lima – und erlebte eine überwältigende Nachfrage.

Peru hat seit den 90er Jahren eine beeindruckende Entwicklung durchgemacht. Politisch befindet sich die peruanische Demokratie seit dem Ende des Bürgerkriegs im Jahr 2000 in einem anhaltenden Konsolidierungsprozess. Wirtschaftlich ist das Land so dynamisch wie kaum ein anderes in Lateinamerika: Zwischen 2006 und 2015 verzeichnete Peru mit durchschnittlich über 6% ein starkes Wachstum; das BIP pro Kopf wurde seit 2004 auf nunmehr 12.402 USD (nach Weltbank, in KKP, internationale USD) verdoppelt.

Der wirtschaftliche Aufschwung wird begleitet von Investitionen in Bildung und einem rasanten Ausbau des Hochschulsystems. Seit 1995 ist die Zahl der eingeschriebenen Studierenden von 400.000 auf 1,06 Millionen (Studienjahr 2013/14) gestiegen, von denen 68% an privaten Hochschulen studieren. Heute verfügt Peru über 91 private Universitäten, von denen 46 im Aufbau befindlich sind, und 51 öffentliche (davon 20 im Aufbau). Zwar sind die Qualitätsunterschiede zwischen den Hochschulen erheblich, doch die führenden peruanischen Universitäten sind für Kooperationen mit deutschen Hochschulen sehr interessant.

International ist der peruanische Bildungs- und Wissenschaftsmarkt im Vergleich zu anderen lateinamerikanischen Ländern noch wenig vernetzt. Daraus ergeben sich Chancen für deutsche Hochschulen. „Peru ist jetzt!“, so pointiert Stephan Paulini, Leiter des 2015 eröffneten DAAD-Informationszentrums in Lima, die Situation - jetzt gilt es, sich auf dem vielversprechenden Bildungs- und Wissenschaftsmarkt Peru zu positionieren. Perus Universitäten sind an einem Ausbau ihrer internationalen Kooperationen sehr interessiert. Die wachsende Mittelschicht, die sich aufgrund der wirtschaftlichen Prosperität ein Studium im Ausland auch leisten kann, misst internationaler Bildung einen immer höheren Stellenwert zu. Die peruanische Regierung hat die groβe Bedeutung von Internationalisierung erkannt und fördert das Auslandsstudium und Forschungskooperationen. Zwei Stipendienprogramme gibt es allein für das Studium in Deutschland; aktuell studieren über 1.100 junge Peruaner in Deutschland.

Study in Europe-Fair, Lima 2016

Wie überaus groβ das Interesse an einem Studium im Ausland in Peru ist, wurde im September auf der Study in Europe-Fair in Lima deutlich. "Study in Europe" ist ein von der Europäischen Kommission finanziertes Projekt, das den europäischen Bildungsmarkt in Regionen bewerben soll, in dem es noch nicht sehr viele europäische Initiativen gibt. Im Rahmen des Projekts werden unter anderem Bildungsmessen veranstaltet; die in Lima wurde vom DAAD organisiert. 46 europäische Universitäten, Internationalisierungsagenturen und Botschaften aus 17 Ländern nahmen teil – und erlebten eine überwältigende Nachfrage. Knapp 10.000 Interessierte besuchten die Messe; die angebotenen Ländervorträge waren so stark nachgefragt, dass sich lange Warteschlangen vor den Vortragsräumen bildeten. Dabei war im Rahmen dieses riesigen Interesses peruanischer Schüler und Studierenden Deutschland besonders intensiv nachgefragt.

Weitere Informationen und konkrete Beispiele und Hinweise zu Hochschulkooperationen mit peruanischen Universitäten finden Sie im Länderprofil Peru von GATE-Germany und im DAAD-Ländersachstand. Gerne steht Ihnen auch das DAAD-Informationszentrum Lima mit Rat und Tat zur Verfügung.

Quelle: DAAD Redaktion: von Miguel Krux Länder / Organisationen: Peru Themen: Bildung und Hochschulen

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