StartseiteAktuellesNachrichtenDeutscher Akademischer Austauschdienst zum Weltflüchtlingstag: „Qualifizierung von Geflüchteten als Daueraufgabe begreifen"

Deutscher Akademischer Austauschdienst zum Weltflüchtlingstag: „Qualifizierung von Geflüchteten als Daueraufgabe begreifen"

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Kurz vor dem Weltflüchtlingstag am 20. Juni weist der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) darauf hin, dass die Qualifizierung von Geflüchteten eine dauerhafte Aufgabe für das deutsche Hochschulsystem sei. Die steigenden Flüchtlingszahlen weltweit erhöhten den Bedarf an beständigen akademischen Vorbereitungs- und Qualifizierungsprogrammen für Geflüchtete an den Hochschulen im Land.

Die globalen Flüchtlingszahlen haben in den letzten Jahren bedenkliche Rekordmarken erreicht: Mehr als 70 Millionen Menschen befanden sich laut Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) Ende 2018 auf der Flucht. Zwar überdeckt die Corona-Pandemie aktuell viele Krisenherde in der öffentlichen Wahrnehmung, die vielfältigen Fluchtursachen in beispielsweise Afghanistan, Syrien oder verschiedenen Ländern Afrikas sind aber weiterhin existent. An vielen Stellen wirkt die Pandemie zudem als zusätzlicher Faktor für Fluchtbewegungen.

DAAD-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee sagte in Bonn:

Wenn wir auf die gravierenden Krisen unserer Welt wie den Klimawandel, die Knappheit an natürlichen Ressourcen, die katastrophale Gesundheitsversorgung in vielen Ländern und die demographische Entwicklung blicken, müssen wir in den 20er-Jahren von einer Verstärkung der wesentlichen Fluchtursachen ausgehen. Vorausschauende Außenwissenschaftspolitik im Zeitalter des Anthropozäns denkt diese Auswirkungen gerade in den Nachbarländern Europas mit. Wir müssen daher die Qualifizierung von Flüchtlingen im deutschen Hochschul- und Wissenschaftssystem als Daueraufgabe begreifen und unsere Institutionen entsprechend ausstatten.“

Die Migration und die damit verbundene notwendige Schaffung von Qualifizierungsmöglichkeiten für Geflüchtete werde trotz aktuell geringerer Flüchtlingszahlen in Deutschland ein Dauerthema für die Bundespolitik, die Hochschulen und damit für den DAAD bleiben.

Auf die große Fluchtbewegung im Jahr 2015 hatte der DAAD schnell reagiert und aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) verschiedene Programme zur Integration von Geflüchteten an deutschen Hochschulen ins Leben gerufen. Die Ergebnisse der Programme zeigen, wie hoch der Bedarf an akademischer Bildung ist: rund 10.000 Geflüchtete werden jährlich sprachlich und fachlich auf ein Studium vorbereitet, über 40.000 Beratungen werden jedes Jahr an den Hochschulen für geflüchtete Studieninteressierte durchgeführt, rund 30.000 junge Menschen erreichen studentische Willkommensinitiativen an Hochschulen in Deutschland. Inzwischen sind zudem geschätzte 32.000 junge Menschen mit Fluchtgeschichte regulär an einer Universität, Hochschule für angewandte Wissenschaften oder weiteren Hochschultypen eingeschrieben.  

Dazu sagte Prof. Dr. Joybrato Mukherjee:

Die DAAD-Flüchtlingsprogramme sind eine sinnhafte Investition in die Zukunft junger Studieninteressierter und bereits ausgebildeter Akademikerinnen und Akademiker aus Ländern, in denen Krieg, Katastrophen oder Zerstörung herrschen. Mit der Integration dieser internationalen Talente in Wissenschaft und Wirtschaft bieten wir ihnen bei uns eine Perspektive und stärken den weltweiten Wissenschaftsaustausch. Zudem unterstützen wir unsere Mitgliedshochschulen gezielt darin, notwendige Strukturen und kooperative Netzwerke für eine bessere Integration auszubauen.“

Anlässlich des Weltflüchtlingstags veranstaltet der DAAD eine virtuelle Themenwoche: Verschiedene Vorträge, Workshops und Lesungen zeigen dabei eindrucksvoll das Potenzial, das in geflüchteten Studierenden steckt und welche Chancen sich für die deutschen Hochschulen durch die Entwicklung neuer Ideen, Maßnahmen und Programme ergeben haben.

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Quelle: DAAD Redaktion: von Mirjam Buse, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Deutschland Global Themen: Bildung und Hochschulen

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