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Dresden Nexus Konferenz 2017: Nachhaltiger Umgang mit Umweltressourcen durch verknüpfte Ansätze

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Vom 17. bis 19. Mai hatten die Universität der Vereinten Nationen (UNU-FLORES), die Technische Universität Dresden (TUD) und das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR) zur zweiten Auflage der Tagung in das Deutsche Hygiene-Museum Dresden eingeladen.

Internationale Expertinnen und Experten aus mehr als 50 Ländern erlebten drei Tage mit einem intensiven Programm: sechs Keynote-Reden renommierter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, 88 Vorträge verteilt auf 16 Sessions, 65 Poster-Präsentationen und Fallbeispiele aus China, Deutschland, Katar, Kenia, Tunesien und Vietnam lieferten Einblicke in die Wissenschaft und Praxis rund um den sogenannten Nexus-Ansatz. Dieser zielt darauf ab, lebenswichtige Umweltressourcen wie Boden, Wasser und Abfall nachhaltig zu bewirtschaften, indem Grenzen zwischen Arbeitsgebieten und wissenschaftlichen Fachrichtungen überwunden werden. Denn auch die Ressourcen selbst sind vielfältig miteinander verknüpft und können nicht getrennt voneinander betrachtet werden.

Im Fokus der Dresden Nexus Conference DNC2017 stand die Frage, wie der Nexus-Ansatz zur Umsetzung der Ziele Nachhaltiger Entwicklung (SDGs) und der Neuen Urbanen Agenda der Vereinten Nationen beitragen kann und welche Rolle dabei Monitoring-Maßnahmen spielen. Beiträge aus Wissenschaft und Praxis bezogen sich dabei vor allem auf Beispiele multifunktionaler Landnutzung und die integrierte Ressourcen-Nutzung in Städten und stadtnahen Räumen, aber auch themenübergreifende Inhalte wurden diskutiert.

Die Dresden Nexus Conference ist in Europa das beste Forum, um die drängenden Fragen der nachhaltigen Bewirtschaftung von Umweltressourcen zu diskutieren“, betonte Csaba Kőrösi, der ehemalige ungarische Botschafter bei den Vereinten Nationen, der heute im Büro des ungarischen Präsidenten für nachhaltige Entwicklung zuständig ist, in seiner Abschlussrede. Neben vielen positiven Impulsen, die die Teilnehmenden mit nach Hause nehmen, zeigten sich am Ende der Tagung auch die Herausforderungen, die mit dem Thema verbunden sind. So ist die integrierte Bewirtschaftung von Umweltressourcen noch immer vor allem ein in der Wissenschaft diskutiertes Thema. Für die weitreichende Umsetzung von verknüpften Strategien in der Praxis komme es aber vor allem auf die Menschen an, hieß es in einer der abschließenden Reden. Vor allem müssten die Erkenntnisse aus der Wissenschaft, die guten Ansätze und Ideen an die richtigen Akteure kommuniziert werden – an politische Entscheider ebenso wie an Praxisakteure auf lokaler Ebene und Vertreter der Wirtschaft. In der Wissenschaft selbst müsse der Ansatz noch interdisziplinärer diskutiert und zum Beispiel auch die Sozialwissenschaften stärker einbezogen werden.

Es kommt somit nicht nur auf die Verknüpfung unterschiedlicher fachlicher Themen an. Mindestens genauso wichtig ist die Zusammenarbeit unterschiedlicher Akteursgruppen. Von Anfang an müssen sie in die Überlegungen und geplanten Umsetzungsprojekte eingebunden werden – auch dafür sind geeignete verknüpfende Formate und Governance-Strukturen erforderlich.

Der Nexus-Ansatz muss nun die wissenschaftlichen Labore verlassen und in der Praxis umgesetzt werden“, forderte auch Csaba Kőrösi zum Abschluss. Die Organisatoren der Konferenz, UNU-FLORES, die Fakultät Umweltwissenschaften der TU Dresden und das IÖR sind sich bewusst: Bis zur nächsten DNC im Jahr 2019 bleiben viele Herausforderungen, die die Wissenschaftler gemeinsam mit Akteuren aus der Praxis angehen können.

Was ist der „Nexus-Ansatz“?

Der Nexus-Ansatz zielt darauf ab, umweltbezogene Ressourcen nachhaltig zu bewirtschaften. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen Grenzen zwischen einzelnen Arbeitsgebieten und wissenschaftlichen Fachrichtungen überwunden und gemeinsam sektorübergreifende Strategien erarbeitet werden. Der Ansatz basiert auf dem Verständnis, dass einzelne Umweltressourcen eng miteinander verknüpft sind. Werden diese Zusammenhänge berücksichtigt, kann dies zu mehr Ressourceneffizienz führen, zugleich lassen sich Umweltgefahren und -beeinträchtigungen minimieren.

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Quelle: Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V. / IDW Nachrichten Redaktion: Länder / Organisationen: Global Themen: Umwelt u. Nachhaltigkeit

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