StartseiteAktuellesNachrichtenEinigung im US-Kongress für den Haushalt 2018 erzielt

Einigung im US-Kongress für den Haushalt 2018 erzielt

Berichterstattung weltweit

In den USA haben sich Demokraten und Republikaner auf ein Budget für das noch sechs Monate laufende Haushaltsjahr 2018 geeinigt. Das DFG-Nordamerika Team berichtet über die aktuelle Entwicklung und deren Bedeutung für Wissenschaft, Forschung und Förderung.

Das US House of Representatives und der Senat haben letzte Woche parteiübergreifend ein 1,3 Billionen USD umfassendes Budget für das noch sechs Monate laufende Haushaltsjahr verabschiedet und damit den im vergangenen Monat um 140 Milliarden USD erhöhten Ausgabenrahmen ausgeschöpft. Präsident Trump hatte trotz eines angekündigten Vetos das mehr als 2.200 Seiten umfassende Haushaltsgesetz am 23. März unterzeichnet.

Die New York Times schreibt zum Haushalt: „[It] clearly rebuffs the Trump administration’s efforts to sharply scale back the reach and scope of the federal government.“ Trump habe mit dem Gesetz eine „Anzahlung“ in Höhe von 1,6 Milliarden USD für eine seinen Wählern versprochene Befestigung der Grenze zu Mexiko bekommen, das Militär dürfe sich über einen deutlich wachsenden Haushalt freuen und ansonsten nehme die Regierung hin, dass Geld für Programme ausgegeben werde, die Trump nicht unterstütze. Der White House Budget Director, Mick Mulvaney, wird dazu mit den Worten zitiert: „In order to get the defense spending, primarily, but all the rest of our priorities funded, we had to give away a lot of stuff that we didn’t want to give away.“

Das American Institute of Physics (AIP) fasst in einem Beitrag die forschungsrelevanten Teile des „a lot of stuff“ zusammen und schreibt: „The final appropriations legislation for fiscal year 2018, on track to be enacted this weekend, includes significant spending boosts for the federal science agencies. A few, such as the National Science Foundation, are slated for moderate increases, while others, such as the Department of Energy Office of Science and National Institutes of Health, stand out for the huge scale of their increases.“ In einer Tabelle wird deutlich, wie weit zum Teil die Vorstellungen von Regierung und Gesetzgeber hinsichtlich der Ausstattung einzelner Forschungs- und Forschungsförderorganisationen auseinandergehen. Sollte etwa nach Vorstellungen Trumps das Budget der National Institutes of Health (NIH) um 22 % gekürzt werden und das der National Science Foundation (NSF) um 11 %, können sich beide Einrichtungen über Zuwächse von 9 % bzw. 4 % freuen. Noch drastischer – wenngleich budgetmäßig unbedeutender – ist das Delta bei der Advanced Research Projects Agency-Energy des Department of Energy (DOE), die um 93 % gekürzt werden sollte, aber nun über einen 15 % größeren Haushalt verfügt. Das DOE selbst wird für seine Forschungssanstrengungen mit 16,2 % mehr Mitteln ausgestattet, statt der von der Regierung geforderten Kürzung um 15,5 %.

Der Scientific American fasst die jüngste Entwicklung mit den Worten zusammen: „Nearly all U.S. science agencies would see their budgets grow in 2018, under a US$1.3-trillion spending deal announced on 21 March. For the second year in a row, lawmakers in Congress appear set to ignore the steep cuts sought by President Donald Trump.“ Eine bemerkenswerte, wenngleich nicht ganz unerwartete Ausnahme sei die Entwicklung des Budgets für die Environmental Protection Agency (EPA), wenngleich Trump sich auch hier nicht habe durchsetzen können. Es heißt: „Congress has proposed holding the agency’s funding at $8.1 billion, even with the 2017 level. But that may be a victory of sorts, given Trump has proposed slashing EPA funding by more than 30% in 2018, to $5.7 billion.“

Der Chronicle of Higher Education begrüßt schließlich den um 3,5 Milliarden USD größer gewordenen finanziellen Spielraum des Bildungsministeriums, der unter anderem für eine verbesserte Ausstattung des Pell Grant-Stipendienprogramms verwendet werden solle.

Die Präsidentin der Association of American Universities (AAU), Mary Sue Coleman, wird in einer Presseerklärung zum Haushaltsgesetz mit den Worten zitiert: “By providing increased science and student aid investments, the omnibus will strengthen America’s extraordinary government-university partnership, which has for decades led to improved public health, innovation, economic growth, and unmatched military superiority. The significant funding increases for NIH, NASA, and the Department of Energy’s Office of Science are especially important to advancing American leadership in biomedical and physical sciences. We also thank Congress for rejecting proposals to eliminate the National Endowment for the Humanities and the Energy Department’s ARPA-E, choosing instead to sustain the vital work of each.”

Quelle: DFG Nordamerika - Nachrichtenüberblick vom 23. März 2018 Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: USA Themen: Strategie und Rahmenbedingungen Förderung

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