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EU-Projekt COCONET: Entwicklung von vernetzten Meeresschutzgebieten im Mittelmeer und im Schwarzen Meer

Das von der EU finanzierte COCONET-Projekt untersucht die Herausforderungen für vernetzte Meeresschutzgebiete im Mittelmeer und im Schwarzen Meer. Als deutscher Projektpartner ist die Universität Rostock beteiligt.

Etwa 4 % der europäischen Gewässer wurden mittlerweile im Rahmen des ‘Natura 2000’-Netzwerks als Meeresschutzgebiete (Marine Protected Areas, MPA) ausgewiesen. Wie jedoch die Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie der EU verlautbart, ist ein umfassenderes als das bestehende MPA-Netzwerk erforderlich, wenn ein repräsentatives und ökologisch kohärentes Netz an Meeresschutzgebieten erschaffen werden soll.

Das COCONET-Projekt (COast to COast NETworks of marine protected areas) untersucht die Herausforderungen für MPA-Netze im Mittelmeer und im Schwarzen Meer. Die Kernziele des Projekts sind die Verbesserung der Politik für ein effektives Umweltmanagement sowie festzustellen, ob die bestehenden Meeresschutzgebiete in diesen Gewässern zum Aufbau eines ökologischen Netzes ausreichen und Vorschläge zu unterbreiten, wie weitere Schutzmaßnahmen auf Grundlage eines effektiven Informationsaustauschs zwischen Schutzgebieten entwickelt werden können.

Im nunmehr dritten Projektjahr bereitet das COCONET-Team derzeit Richtlinien zur Einrichtung von MPA-Netzen vor, die auf die Verbindung verschiedener Bereiche ausgerichtet sind. Außerdem wird ein genauer 'Windatlas' für beide Meeresgebiete entwickelt, um Möglichkeiten zur Einrichtung von Offshore-Windparks (OWFs) in diesen Regionen zu testen.

Um zukünftige Generationen miteinzubeziehen, haben die Projektpartner vor Kurzem COCONET Kids ins Leben gerufen. Die Online-Quelle für Lehrkräfte und Kinder wartet mit Spielen, Aktivitäten und einem Bereich für Lehrer auf.

Im Rahmen der Vorbereitung von Richtlinien zur Einrichtung von MPA-Netzen bestimmen die COCONET-Projektpartner – 39 Institute sowie kleine und mittlere Unternehmen aus 22 Ländern – eine Reihe von Standorten, die miteinander verbunden sind und gemeinsame Ökosystemmerkmale aufweisen. Ziel ist es, physische und biologische Prozesse sowie Zusammenhänge zu bestimmen, die die Grundlage für die Verbreitung biologischer Artenvielfalt sind.

Hinsichtlich der Einrichtung von Offshore-Windparks im Mittelmeer und im Schwarzen Meer arbeitet das Team an Hypothesen über mögliche Auswirkungen auf das maritime Ökosystem. Laut Angaben von COCONET erhöhen Offshore-Windparks tatsächlich die maritime Artenvielfalt, da die Einführung abgesteckter Wasserbereiche dafür sorgt, dass sich Bodenorganismen ansiedeln können und Fische hierdurch angelockt werden, während die Schleppnetzfischerei gestört wird.

Im Rahmen des COCONET-Projekts soll die Leistung und Nachhaltigkeit von Offshore-Windparks für kommende Generationen berechnet werden. Ein Teammitglied erklärte: ‘Wir wissen, dass Koordinationsmaßnahmen zur Integration eines Netzes von Meeresschutzgebieten und Offshore-Windparks essenziell sind und dass konzertiertes Handeln erforderlich ist, damit unsere wunderbaren Meere nachhaltig genutzt werden können.

Außerdem sind bereits zwei Pilotprojekte für das Schwarze Meer und das Mittelmeer eingerichtet worden. Diese Projekte sollen dazu dienen, die vom COCONET-Team entwickelten Konzepte praktisch testen zu können. Bisher wurden im Rahmen der Pilotprojekte kleinere Meeresforschungsschiffe für offene und tiefe Gewässer zum Zweck von Küstenstudien verwendet.

Quelle: CORDIS - Nachrichten Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: EU Themen: Umwelt u. Nachhaltigkeit Geowissenschaften

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