StartseiteAktuellesNachrichtenEU-Projekt NANOSOLUTIONS: Mehr Verbrauchervertrauen durch geprüfte Nanomaterialien

EU-Projekt NANOSOLUTIONS: Mehr Verbrauchervertrauen durch geprüfte Nanomaterialien

Das EU geförderte Projekt NANOSOLUTIONS entwickelt ein Klassifizierungsmodell zur Risikobewertung von technisch entwickelten Nanomaterialien. Von deutscher Seite sind die Universitäten München und Leipzig sowie drei Unternehmen beteiligt. Das Projekt läuft noch bis April 2017.

In immer mehr kommerziellen Produkten werden technisch entwickelte Nanomaterialien verwendet. Aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften und Anwendungsmöglichkeiten versprechen technisch entwickelte Nanomaterialien für Industrie und Verbraucher gleichermaßen riesige technische und wirtschaftliche Vorteile. Doch es besteht auch die Sorge, dass manche dieser Eigenschaften für den Menschen schädlich sein könnten.

Obwohl einzelne Anwendungen von technisch entwickelten Nanomaterialien geprüft werden können, ist dies derzeit teuer und zeitaufwändig und behindert die Innovation. Um sicherzustellen, dass technisch entwickelte Nanomaterialien sicher im Einsatz sind, ist ein wirksamer Test für diese Eigenschaften erforderlich. Das durch das RP7 finanzierte Projekte NANOSOLUTIONS befasst sich mit diesem Problem, indem es das Sicherheitspotenzial verschiedener technisch entwickelter Nanomaterialien klassifiziert.

Das Projekt wurde im April 2013 mit einem Kick-Off-Meeting in Helsinki auf den Weg gebracht. Das Projektteam sucht nach neuen Methoden, um die Risiken zu bewerten, die durch eine Belastung mit industriellen Nanopartikeln bestehen. Das langfristige Ziel ist es, einen Satz Biomarker für die Toxizität von technisch entwickelten Nanomaterialien zu entwickeln, der es dem Team schließlich ermöglichen wird, eine "Sicherheitsklassifizierung für technisch entwickelte Nanomaterialien" aufzustellen.

Das Team von NANOSOLUTIONS erforscht die Wechselwirkungen zwischen technisch entwickelten Nanomaterialien und lebenden Organismen auf molekularer, zellulärer und organischer Ebene. Viele wichtige Funktionen lebender Organismen geschehen im Nanomaßstab - jeden Tag verwendet unser Körper natürliche Nanomaterialien wie etwa Proteine und andere Moleküle, um die internen Systeme und Prozesse zu steuern. Technisch entwickelte Nanomaterialien können das Zellgewebe schädigen oder den Organismus, da sie mit Zellstrukturen interagieren und dadurch die zentralen Zellfunktionen stören.

Die "Sicherheitsklassifizierung von technisch entwickelten Nanomaterialien" von NANOSOLUTIONS wird auf den Materialmerkmalen von technisch entwickelten Nanomaterialien beruhen, wobei das Wissen über die Wechselwirkungen zwischen den Nanomaterialien und lebenden Organismen auf molekularer, zellulärer und organischer Ebene angewandt wird. Dadurch werden Wissenschaftler in die Lage versetzt, schädigenden Auswirkungen vorherzusagen, anstatt sie einfach nur zu beschreiben, wenn sie bereits aufgetreten sind.

Das optimierte Testverfahren für technisch entwickelte Nanomaterialien wird außerdem große kommerzielle Vorteile bringen. Das Klassifizierungsmodell wird den Innovationszyklus beschleunigen und die Entwicklung kommerziell lebensfähiger Produkte vereinfachen, die technisch entwickelte Nanomaterialien enthalten. Letztendlich wird dadurch das Vertrauen von Verbrauchern, Industrie und Gesetzgebern aufgebaut, da Experten die Möglichkeit erhalten, potenzielle unbekannte Gefahren effektiv zu beurteilen.

Das Team von NANOSOLUTIONS, an dem 34 Partner aus 16 Ländern beteiligt sind, zeigt sich überzeugt, dass seine Arbeit auf internationaler Ebene demonstrieren werde, inwiefern Europa die Bemühungen um die Etablierung globaler Standards für Sicherheitsvorschriften für Nanotechnologien vorantreibt.

Quelle: CORDIS - Nachrichten Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: EU Themen: Physik. u. chem. Techn. Sicherheitsforschung

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