StartseiteAktuellesNachrichtenEU-Projekt NERITES: Digitale Lösungen zur Fernüberwachung von Denkmälern

EU-Projekt NERITES: Digitale Lösungen zur Fernüberwachung von Denkmälern

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

In dem EU-Projekt NERITES arbeitet das Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH) zusammen mit mehreren Partnern an einem System, das im Meer versunkene Kulturdenkmäler und Artefakte selbstständig und zerstörungsfrei untersuchen kann. Das LZH koordiniert das Projekt und entwickelt ein kompaktes LIBS-System für 100 Meter Wassertiefe.

Zur Überwachung von Kulturdenkmälern und Artefakten unter Wasser sind fortschrittliche Verfahren notwendig. Mit Digitalisierung ist eine systematische, autonome Fernerkundung möglich. Im EU-finanzierten Projekt „Systematic autonomous remote surveying of underwater cultural heritage monuments and artefacts using non-destructive, cost-effective and transportable platform” (NERITES) kommen autonome Unterwasserfahrzeuge, unbemannte Überwasserfahrzeuge und ferngesteuerte Unterwasserfahrzeuge zum Einsatz, um Denkmäler unter Wasser aus der Ferne zu überwachen und ihre chemische Komposition zu erfassen. Mit einem Schwarm selbst koordinierter autonomer Unterwasserfahrzeuge werden die Denkmäler überwacht, vermessen und gescannt, um den Verfall zu bestimmen und den Zustand der Umgebung zu kontrollieren. Mit den Überwasserfahrzeugen werden Daten erfasst und analysiert. Sie sind mit erneuerbaren Sonnenkollektoren ausgestattet, um eine kontinuierliche Stromversorgung sicherzustellen. An der Küste wird Personal für das periodische Lebenszyklus-Management der Mission und einen allgemeinen Überblick über den Systemzustand bereitgestellt.

Forschende des LZH werden ein kompaktes System entwickeln, das auf der Laser Induced Breakdown Spectroscopy (LIBS) basiert. LIBS ist ein berührungslos arbeitendes und nahezu zerstörungsfreies Verfahren zur Analyse von chemischen Elementen. Das System soll messen können, ob und in welcher Konzentration Metalle wie Eisen, Aluminium oder Zink vorhanden sind. Die Messung soll in einer Wassertiefe bis zu 100 Metern und auf einer Entfernung von ca. 20 cm stattfinden. Dazu werden die Forschenden einen grünen 532 nm Doppelpulslaser sowie einen Linienscanner verwenden.

An NERITES sind neben dem LZH weitere Institutionen und Partner aus Deutschland, Griechenland, Italien, der Schweiz und Zypern beteiligt. Sie ergänzen das System mit weiteren Messtechnologien: Ein Quantenkaskadenlaser-Sensor wird Kohlenwasserstoffe und Karbonate kartierten, Bildmesssysteme sollen Aufschluss über Texturen oder Farben geben. Gemeinsam sollen sie einen umfassenden Überblick über den Zustand der Unterwasser-Artefakte ermöglichen. Ein Ziel ist es, die Messsysteme auf eine transportable Plattform zu integrieren. Diese wird von einer Energie- und Daten-Dockingstation mit Strom versorgt, und kann so autonom arbeiten und kommunizieren. Insgesamt wollen die Projektpartner so ein System zur Fernmessung von chemischen, ökologischen und geophysikalischen Indikatoren entwickeln, um im Meer versunkene Kulturdenkmäler und Artefakte zerstörungsfrei zu untersuchen.

Zum Nachlesen

Quelle: Laser Zentrum Hannover e.V. Redaktion: von Julia Arning, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Griechenland Italien Schweiz Zypern EU Themen: Infrastruktur Physik. u. chem. Techn. sonstiges / Querschnittsaktivitäten

Weitere Informationen

Projektträger