StartseiteAktuellesNachrichtenEuropäische Kommission veröffentlicht neue Strategie für globale Zusammenarbeit in Forschung und Innovation

Europäische Kommission veröffentlicht neue Strategie für globale Zusammenarbeit in Forschung und Innovation

Berichterstattung weltweit

Die Europäische Kommission möchte eine führende Rolle bei der Förderung internationaler Forschungs- und Innovationspartnerschaften übernehmen und innovative Lösungen für grüne, digitale und gesunde Gesellschaften vorlegen. Dazu hat sie eine neue Strategie mit dem Namen "Globales Konzept für Forschung und Innovation – Europas Strategie für internationale Zusammenarbeit in einer multipolaren Welt" entwickelt. Mit der Strategie möchte die EU Multilateralismus, Offenheit und Gegenseitigkeit im Rahmen ihrer Zusammenarbeit mit der übrigen Welt fördern.

Für exzellente Forschungsarbeit müssen Forschende aus der ganzen Welt kooperieren. Die internationale Zusammenarbeit im Bereich Forschung und Innovation findet allerdings in einem sich wandelnden globalen Umfeld statt, in dem sich geopolitische Spannungen verschärfen und Menschenrechte und Grundwerte infrage gestellt werden. Aus diesem Grund wird die bisherige Strategie aus dem Jahr 2012 ersetzt, welche als Richtschnur für die Beziehungen diente, die die EU im wissenschaftlichen und technologischen Bereich zu Drittländern pflegte, und die Grundlage für die internationale Reichweite von Horizont 2020 bildete.

Mariya Gabriel, Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend, sagte dazu:

"Heute erfordern globale Herausforderungen mehr denn je globale Lösungen. Forschung und Innovation wirken hier als Katalysatoren. Unser Handeln auf dem Gebiet der Forschungszusammenarbeit ist von Offenheit geprägt. Gleichzeitig ist das globale Umfeld im Wandel begriffen. Daher müssen wir uns mit noch mehr Nachdruck für gleiche Ausgangsbedingungen und Gegenseitigkeit sowie für die Achtung von Grundwerten und Grundprinzipien einsetzen. Darauf aufbauend werden wir unsere führende Rolle bei der Unterstützung multilateraler Forschungs- und Innovationspartnerschaften stärken und neue Lösungen für die Herausforderungen in den Bereichen Umwelt, Digitales, Gesundheit und Innovation vorlegen."

Mit dem globalen Konzept für Forschung und Innovation wird bekräftigt, dass sich Europa für ein Maß an Offenheit einsetzen soll, das nötig ist, um im Interesse des wissenschaftlichen Fortschritts zu agieren, die Entwicklung lebendiger Innovationsökosysteme zu fördern und Ressourcen zu bündeln. Angesichts dieser Ziele wird die EU mit internationalen Partnern auf ein gemeinsames Verständnis der Grundprinzipien und Werte im Bereich Forschung und Innovation hinarbeiten, zu denen akademische Freiheit, Gleichstellung der Geschlechter, Forschungsethik, Open Science und faktengestützte Politikgestaltung gehören.

Anlässlich der neuen Strategie werden Länder in aller Welt dazu aufgerufen, im Rahmen multilateraler Forschungs- und Innovationspartnerschaften, bei denen die Suche nach Lösungen für globale Herausforderungen im Mittelpunkt steht, zusammenzuarbeiten. Die EU möchte außerdem Forschende und ihre Organisationen dabei unterstützen, die nachhaltige und inklusive Entwicklung in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen zu beschleunigen. Dies geschieht unter anderem durch eine ambitionierte "Afrika-Initiative", mit der im Rahmen von Horizont Europa die Zusammenarbeit mit afrikanischen Ländern intensiviert werden soll.

Grundsätzlich beabsichtigt die EU, ihre Zusammenarbeit mit Nicht-EU-Ländern zukünftig anzupassen, um sie mit ihren Interessen und Werten in Einklang zu bringen. Ein wichtiges Instrument sind dabei Fahrpläne für die Zusammenarbeit mit Partnern in denjenigen Nicht-EU-Ländern, die über eine solide Forschungs- und Innovationsbasis verfügen. Diese sollen gemeinsame Verpflichtungen zur Durchführung notwendiger Maßnahmen für gleiche Ausgangsbedingungen und die Achtung gemeinsamer Werte festzulegen. Die Kommission beabsichtigt ferner, Leitlinien für den Umgang mit ausländischer Einflussnahme auf Forschungsorganisationen und Hochschuleinrichtungen in der EU vorzulegen, welche die Organisationen bei der Wahrung der akademischen Freiheit, der Integrität und der institutionellen Autonomie unterstützen.

Das EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation Horizont Europa (2021-2027) ist ein wichtiges Instrument für die Umsetzung der neuen Strategie. Obwohl das Programme grundsätzlich für die Teilnahme von Nicht-EU-Ländern offenbleiben wird, kann diese zukünftig in begründeten Einzelfällen eingeschränkt werden, um Interessen, Autonomie und Sicherheit der EU zu wahren. Die Assoziierung von Nicht-EU-Ländern mit Horizont Europa soll zusätzliche Möglichkeiten zur Teilnahme am Gesamtprogramm bieten. Synergien mit anderen EU-Programmen wie dem "Instrument für Nachbarschaft, Entwicklungszusammenarbeit und internationale Zusammenarbeit – Europa in der Welt" werden ein wichtiges Element dieses Konzeptes sein.

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Quelle: Europäische Kommission Redaktion: von Sarafina Yamoah, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: EU Themen: Ethik, Recht, Gesellschaft Innovation Strategie und Rahmenbedingungen

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