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Europäische Sommeruniversität zu Digitalen Geisteswissenschaften

Mit den aktuellen Herausforderungen für den Wissenschaftszweig "Kulturen & Technologien" befasst sich vom 22. Juli bis 1. August die fünfte Europäische Sommeruniversität.

"Ziel ist es, die Digitalen Geisteswissenschaften und den Sektor der Sprachressourcen zusammenzuführen", sagt Prof. Dr. Elisabeth Burr vom Institut für Romanistik der Universität Leipzig. Themen des interdisziplinären Austauschs werden digitale Kunstgeschichte und Literaturwissenschaft sowie Sprachen sein, für die es bisher kaum digitale Ressourcen gibt.

Elisabeth Burr und ihr Projektteam richten die Europäische Sommeruniversität dieses Jahr gemeinsam mit der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Forschungsinfrastruktur für die Geistes- und Sozialwissenschaften, CLARIN-D, aus. Mehr als 60 fachlich Interessierte aus Europa, Nord- und Lateinamerika und dem Nahen Osten haben sich für die Veranstaltung angemeldet. Es handelt sich dabei um Studierende höherer Semester, Promovierende, Nachwuchs- und erfahrenere Wissenschaftler aus den Geistes-, Bibliotheks-, Sozial- und Ingenieurwissenschaften sowie aus der Informatik. "Über die Grenzen von Disziplinen, Ländern und Kulturen hinweg können Sie als gleichwertige Partner ihr Wissen erweitern und Erfahrungen austauschen", erläutert die Romanistin ein Grundanliegen. Ein weiteres ist die Anregung von Kooperationen und Netzwerken, die schon nach den Europäischen Sommeruniversitäten der vergangenen Jahre erfolgreich auf den Weg gebracht wurden.

Im Fokus stehen für Geisteswissenschaftler wieder Fähigkeiten und Fertigkeiten in computergestützten Methoden und Analyseverfahren. "Bei der Digitalisierung, Beschreibung, Analyse und Produktion von geisteswissenschaftlichen Inhalten und Artefakten - wie Sprachen, Texten oder Bildern - bestimmen diese zunehmend die Arbeit in den Geistes- und Kulturwissenschaften, in Verlagen, Bibliotheken und Archiven", sagt Elisabeth Burr. Teilnehmern aus der Informatik und den Ingenieurwissenschaften bietet sich auf der anderen Seite die Gelegenheit, Einblicke in die Natur geisteswissenschaftlicher Daten zu bekommen, Anwendungsgebiete computergestützter Methoden in den Geisteswissenschaften kennenzulernen und sich dem andersgearteten Umgang mit diesen Methoden und den Fragen der Geisteswissenschaften zu stellen.

Neben der Diskussion theoretischer Fragen und der Entwicklung neuer Perspektiven hinsichtlich des Studiums und der Pflege von Sprachen, Kulturen und des kulturellen Gedächtnisses sowie der Übersetzung zwischen Kulturen in den zahlreichen parallel laufenden Workshops sind die fast täglich stattfindenden öffentlichen Vorlesungen wichtiger Programmbestandteil. "Diesmal werden Fragen diskutiert wie: Was kann die Digitalisierung für die verschiedenen Geisteswissenschaften bedeuten? Welches sind die Herausforderungen und Perspektiven computergestützter Forschung und Lehre? Welche epistemologischen Veränderungen zeichnen sich durch die Digitalisierung in der wissenschaftlichen Arbeit ab? Wie können Sprachen und Kulturen in Afrika oder anderen Ländern und Regionen durch Sprachtechnologien gestützt werden, damit die sie sprechende Bevölkerung am kulturellen und wissenschaftlichen Austausch der globalen digitalen Gemeinschaft teilhaben kann?" Unter den Referenten sind mit Prof. Dr. Charlotte Schubert vom Lehrstuhl für Alte Geschichte und Prof. Dr. Martin Bogdan vom Lehrstuhl für Technische Informatik auch Wissenschaftler der Universität Leipzig.

Eine öffentliche Podiumsdiskussion zu "Lasst uns Grenzen überschreiben bei Curricula und in der Lehre digitaler Geisteswissenschaften" wird danach fragen, ob für die digitalen Geisteswissenschaften nicht ganz neue Formen und Strukturen der Wissensvermittlung und des Erkenntniserwerbs entwickelt werden müssen.

Kontakt 

Prof. Dr. Elisabeth Burr
Institut für Romanistik
Telefon: +49 341 97-37413
elisabeth.burr(at)uni-leipzig.de
http://www.uni-leipzig.de/~burr

Quelle: Universität Leipzig / IDW Nachrichten Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: EU Global Themen: Bildung und Hochschulen Geistes- und Sozialwiss. Information u. Kommunikation

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