StartseiteAktuellesNachrichtenEuropäisches Sprachensiegel: Kultusminister lobt die „Internationalen Schreibpartnerschaften"

Europäisches Sprachensiegel: Kultusminister lobt die „Internationalen Schreibpartnerschaften"

Die Stiftung Universität Hildesheim wird für ihr Projekt „Internationale Schreibpartnerschaften“ (ISP) als eine von neun Initiativen mit dem Europäischen Sprachensiegel 2011 ausgezeichnet. Das Projekt könne als Vorbild für andere niedersächsische Bildungseinrichtungen gelten, unterstreicht der niedersächsische Kultusminister und Präsident der Kultusministerkonferenz, Dr. Bernd Althusmann. Zu den Zielen der internationalen Schreibpartnerschaften gehören die Förderung mutter- und fremdsprachlicher Schreibkompetenzen, didaktischer Fähigkeiten sowie interkulturellen Lernens. Lehramtsstudierende begleiten die Sprach- und Schreiblernprozesse.

Dr. Bernd Althusmann, Niedersächsischer Kultusminister und Präsident der Kultusministerkonferenz (KMK), hat der Stiftung Universität Hildesheim am 07.10. in Wien das Europäische Sprachensiegel verliehen. „Zu dieser Auszeichnung gratuliere ich der Stiftung Universität Hildesheim herzlich. Das Projekt ‚Internationale Schreibpartnerschaften‘ könnte als Vorbild für andere niedersächsische Bildungseinrichtungen gelten. Es steigert in hervorragender Weise die Fremdsprachkompetenz der Teilnehmerinnen und Teilnehmer und leistet unter Einbindung der Lehramtsstudierenden einen Beitrag zum interkulturellen Lernen. Sprachkompetenzen bilden die Brücke ins Arbeitsleben und sichern Zukunftschancen“, sagte Althusmann. Das Europäische Sprachensiegel verleiht die EU-Kommission jährlich für innovative und herausragende Projekte aus dem Bereich des Lehrens und Lernens von Fremdsprachen.

Seit Beginn des Wintersemesters 2010/11 wird an der Stiftung Universität Hildesheim das Projekt zur Erprobung von internationalen Schreibpartnerschaften durchgeführt, das auf einer Kooperation zwischen dem Institut für interkulturelle Kommunikation und dem Lese-Schreib-Zentrum (LSZ) beruht. Initiiert wurde diese Zusammenarbeit durch das vom DAAD geförderte Projekt „Qualifizierung für interkulturelle Kommunikation“ (qualiko) im Rahmen des „Programms zur Förderung der Integration ausländischer Studierender“ (PROFIN).

Im Unterschied zu traditionellen Sprachtandems kommen in den Schreibpartnerschaften nicht nur zwei Personen mit unterschiedlicher Muttersprache zusammen, die sich beim Erlernen der Sprache des jeweils anderen unterstützen. Die Tandems werden erweitert, indem Studierende aus Lehramtsstudiengängen die Sprach- und Schreiblernprozesse begleiten.

Die ISP wurden von Oktober 2010 bis März 2011 von 24 Studierenden erprobt und sollen aufgrund der positiven Resonanz jedes Semester angeboten werden. „Im Semesterverlauf verfassen die Schreibpartner unter anderem studien- und berufsbezogene Texte und bearbeiten dazugehörige Reflexionsaufgaben im Portfolio-Format“, erzählt Ana Maria Iglesias Delgado vom Institut für Interkulturelle Kommunikation und fährt fort: „Während der regelmäßig stattfindenden Treffen geben sich die beiden Sprachlernenden Rückmeldung auf die entstandenen Texte. Die Lehramtsstudentin bzw. der Lehramtsstudent begleitet die Schreibprozesse durch Schreibberatung, gibt Informationen zu Textsorten oder Schreibstrategien.“

„Dadurch können die Lehramtsstudierenden Praxiserfahrungen in der Sprachlern- und Schreibberatung sammeln“, ergänzt Ulrike Bohle vom LSZ. „Die ISP bieten Gelegenheit zu einem intensiven Austausch über die besonderen Herausforderungen beim Schreiben in einer Fremdsprache. Sie erweitern die Angebote des LSZ speziell für Austauschstudierende wie auch für diejenigen, die sich auf einen Auslandsaufenthalt vorbereiten wollen.“

Insgesamt wurden neun Projekte mit dem Europäischen Sprachensiegel 2011 ausgezeichnet, darunter sind drei Projekte im Grundschulbereich, zwei im berufsbildenden Bereich und ein Projekt im Bereich der Erwachsenenbildung angesiedelt; drei Projekte wurden von Hochschulen eingereicht. Die Sprachensiegel wurden am 7. Oktober 2011 im Rahmen einer Fachtagung in Wien, Österreich, verliehen.

DAS EUROPÄISCHE SPRACHENSIEGEL

Die EU-Kommission setzt sich verstärkt dafür ein, im zusammenwachsenden Europa die Vielfalt der Sprachen und den Fremdsprachenerwerb der Bürger zu fördern. Für innovative und herausragende Projekte aus dem Bereich des Lehrens und Lernens von Fremdsprachen verleiht die EU-Kommission jährlich das Europäische Sprachensiegel. In Deutschland findet der Wettbewerb seit 1999 statt. Das Thema des diesjährigen Wettbewerbs lautete „Sprachenlernen in der Gemeinschaft – Ressourcen nutzen und Kompetenzen ausbauen“. Für die Durchführung des Wettbewerbs ist der Pädagogische Austauschdienst (PAD) der Kultusministerkonferenz zuständig.

Kontakt
Ana Maria Iglesias Delgado
Institut für Interkulturelle Kommunikation
Tel.: 05121 - 883 - 818
E-Mail: iglesias(at)uni-hildesheim.de

Dr. Ulrike Bohle
Institut für deutsche Sprache und Literatur
Lese- und Schreibzentrum
Tel.: 05121 - 883 - 648
E-Mail: bohleu(at)uni-hildesheim.de  

Quelle: Stiftung Universität Hildesheim Redaktion: Länder / Organisationen: EU Themen: Bildung und Hochschulen Geistes- und Sozialwiss.

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