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Fachkräftemangel in China bremst ausländische Unternehmen

Recruiting-Messe in Deutschland bietet Unternehmen Kontakte zu in Europa ausgebildeten Chinesen

Chinas Arbeitsmarkt ächzt unter der schwachen Konjunktur und den fast 8 Millionen Universitätsabsolventen. Dennoch berichten 35% der in China tätigen Unternehmen von einem Fachkräftemangel - 12% mehr als noch in 2012. Getrieben von dieser Situation suchen insbesondere ausländische Unternehmen zunehmend im Ausland nach chinesischen Talenten.

Die Situation ist paradox - Millionen von chinesischen Absolventen finden keine fachlich adäquaten Positionen, während ausländische aber auch chinesische Unternehmen zunehmend Probleme bei der Besetzung von Fach- und Führungspositionen melden.

Experten schätzen, dass nur ca. 10% der Absolventen chinesischer Hochschulen für eine Tätigkeit in Multi-Nationalen Unternehmen (MNC) geeignet sind. Die Ausbildung in den Hochschulen ist oftmals praxisfremd und nicht auf internationalem Niveau. Ferner stellen ausländische Unternehmen hohe Anforderungen an Absolventen: Fremdsprachenkenntnisse, direkte Einsetzbarkeit ohne lange Einarbeitungszeiten sowie Chinaweite Mobilität.

Mit dem Aufstieg der chinesischen Wirtschaft geht eine Änderung der Rekrutierungsprofile der Unternehmen einher. Im Fokus steht nicht mehr der ungelernte Wanderarbeiter für geringqualifizierte Tätigkeiten. Durch den Ausbau von anspruchsvollen Produktionsanlagen, lokalen Entwicklungsabteilungen sowie Marketing- und Vertriebsorganisationen werden Facharbeiter, Fachkräfte, Ingenieure sowie Marketing- und Vertriebsexperten gesucht.

Für die Besetzung der offenen Positionen greifen Unternehmen daher zunehmend auf im Ausland ausgebildete Chinesen zurück. Die EU bietet ein Potential von 120.000 Chinesen, die an den Hochschulen der Mitgliedsländer eingeschrieben sind. 25.000 davon in Deutschland, die mit guter Ausbildung, Sprachkenntnissen, interkultureller Kompetenz und erster Berufserfahrung glänzen.

Doch die Kontaktaufnahme mit den Wunschkandidaten ist beschwerlich. Jobmessen wie die SinoJobs Career Days haben sich daher auf diese Klientel spezialisiert und bilden eine Plattform für europäische Unternehmen mit offenen Positionen in China.

"Seit den ersten SinoJobs Career Days in 2011 sehen wir ein zunehmendes Interesse auf Seiten europäischer Unternehmen, chinesische Talente im Rahmen unserer Recruiting-Events für sich zu gewinnen" weiß Veranstalter Dirk Mussenbrock zu berichten. Sein Unternehmen, die Mussenbrock & Wang, hat sich mit dem Stellenportal Sino-Jobs und den SinoJobs Career Days darauf spezialisiert, europäische Unternehmen in diesem fokussierten Recruitingprozess zu begleiten.

So nehmen Konzerne wie Volkswagen und Daimler, aber auch zahlreiche mittelständische Unternehmen seit Jahren an den Messen teil und rekrutieren einen Teil ihrer Fach- und Führungskräfte für chinesische Niederlassungen direkt in Deutschland.

Die SinoJobs Career Days finden im jährlichen Rhythmus in Deutschland statt und haben in den vergangenen Jahren mehrere tausend chinesische Besucher angezogen.

Mehr als 100 deutsche und europäische Unternehmen nahmen als Aussteller teil.

Für die am 06. November in Düsseldorf und am 08. November im München geplanten Veranstaltungen haben sich bereits Unternehmen wie Volskwagen, Daimler, Linde, Schott sowie zahlreiche mittelständische Unternehmen registriert.

Politische Unterstützung erfährt die Messe durch die Schirmherrschaft des Düsseldorfer Oberbürgermeisters Dirk Elbers sowie durch Johannes Pflug - Mitglied des Deutschen Bundestages - Vorsitzender der Deutsch-Chinesischen Parlamentariergruppe des Deutschen Bundestages.

Quelle: Mussenbrock & Wang GmbH Redaktion: Länder / Organisationen: China Themen: Fachkräfte Wirtschaft, Märkte

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