Dunkle Materie ist mit klassischen Messmethoden nicht direkt nachweisbar. Sie beeinflusst jedoch nachweislich die Bewegung von Galaxien und die Struktur des Kosmos. Wie sie beschaffen ist, zählt zu den zentralen offenen Fragen der modernen Physik. Das internationale Projekt GNOME (Global Network of Optical Magnetometers for Exotic physics searches) sucht gezielt nach Anzeichen für bestimmte hypothetische Teilchen, die mit Atomen in Magnetometern in Wechselwirkung treten könnten. Ziel des Projekts ist es mit Lasermagnetometern winzige Störungen zu messen, die entstehen könnten, wenn die Erde durch ein Feld Dunkler Materie fliegt. Zu diesem Zweck werden weltweit hochsensitive Sensoren betrieben, die bestimmte Quantenzustände von Atomen überwachen, und so einen global verteilten Detektor bilden.
Die neue GNOME-Station in Brasilien ist die erste dauerhaft aktive Messstation des Netzwerks auf der Südhalbkugel. Diese geographische Ausweitung ist für das Projekt von besonderer Bedeutung. GNOME besteht aktuell aus über einem Dutzend Stationen in mehr als zehn Ländern. Die in Jena entwickelte Station ist besonders robust und langzeitstabil. Schwankungen in Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Laserleistung und Magnetfeld werden aktiv reguliert. Die Technik des Sensors – inklusive der magnetischen Abschirmung, Laserstabilisierung und Systemkontrolle – wurde am Leibniz-IPHT in Jena entwickelt, aufgebaut und getestet. Das Projekt wurde über das Vorhaben der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) "RioGNOME" finanziert.
Zum Nachlesen
- Leibniz-IPHT (22.08.2025): Auf der Spur Dunkler Materie: Ein Quantensensor aus Jena misst in Brasilien
- Leibniz-IPHT via idw (22.08.2025): Neue Messstation in Brasilien: Jenaer Quantentechnologie erweitert globales Netzwerk zur Suche nach Dunkler Materie