Frankreich möchte die Debatte über die Zukunft des Internets und der digitalen Technologien federführend mitgestalten. Auch soll durch das Potential in diesem Bereich die Wirtschaft angekurbelt werden: optimistische Schätzungen gehen von einem Beitrag von bis zu 100 Milliarden Euro zum französischen BIP bis 2020 aus. Seit 2012 werden hierfür unterstützende Maßnahmen ergriffen, u.a. die flächendeckende Versorgung Frankreichs mit Hochgeschwindigkeitsinternet, die Arbeitspläne "Digitales" im Rahmen von "La nouvelle France industrielle" und die Initiative "French Tech" für Startups. Frankreich ist zudem der multilateralen Initiative Open Government Partnership beigetreten und hat mit Henri Verdier den ersten europäischen "data chief officer" ernannt. Im kürzlich veröffentlichten E-Government-Ranking der UN schnitt Frankreich zudem sehr gut ab.
Es wurden vier Themen identifiziert, zu denen die Franzosen beitragen können:
Wirtschaftswachstum, Innovation und Störungen
- Loyalität im digitalen Umfeld
- Die digitale Modernisierung der öffentlichen Hand
- Die Gesellschaft und die digitale Transformation
In einem Leitartikel in der Onlinezeitung Huffington Post erläuterte Axelle Lemaire, die Franzosen seien einerseits begeistert von neuen Technologien und nutzten diese intensiv, andererseits beobachte sie jedoch ein Misstrauen vor einer Entwicklung hin zu einer rein konsumorientierten Welt mit wenig zwischenmenschlichen Beziehungen. Ihre Schlussfolgerung: "Frankreich muss angesichts der aktuellen Umbrüche sein eigenes digitales Modell entwickeln, basierend auf den republikanischen Werten." Frankreich soll nach dem Vorbild anderer Länder eine "Startup-Nation" werden.
Der Vorsitzende der Kommission für Digitales, Benoît Thieulin, ist überzeugt: "Frankreich hat einen großen, vielleicht einzigartigen Vorteil: Frankreich ist ein Land der Unzufriedenen, der Störenfriede, es ist nicht immer leicht zu regieren. Die Franzosen sind Revolutionäre und, würde ich sagen, Hacker im Geiste."