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Frankreich: Förderung anwendungsbezogener Gesundheitsforschung

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Im Rahmen der dritten Ausschreibung „Klinisch-universitäre Gesundheitsforschung“ fördert der französische Staat zehn translationale Forschungsprojekte mit insgesamt 74,5 Millionen Euro.

Die Ausschreibung „Klinisch-universitäre Gesundheitsforschung“ (Recherche Hospitalo-Universitaire en santé, RHU) ist Teil des Investitionsprogramms PIA (Programme d'investissements d'avenir) und richtete sich an klinisch-universitäre Forschungsgruppen im Umfeld einer medizinischen Einrichtung. Ziel ist es, konkrete Produkte zu entwickeln (Medikamente, Therapie-Produkte, Diagnose-Werkzeuge …), daher mussten bei den Anträgen ein oder mehrere Unternehmen beteiligt sein. In der dritten Ausschreibungsrunde hatten sich 52 Projekte beworben, die von einer internationalen Jury nach Kriterien der wissenschaftlichen Exzellenz, ihrem Innovationsgehalt aber auch ihrem Potential für medizinische Anwendungen und sozio-ökonomische Auswirkungen bewertet wurden.

Die zehn ausgewählten Vorhaben fügen sich in die Nationale Forschungsstrategie und die Nationale Gesundheitsstrategie Frankreichs ein. Sie erhalten jeweils zwischen 5,6 und 9,2 Millionen Euro Fördermittel. Mehrere Projekte arbeiten mit Genomanalyse und Big Data oder digitalen Techniken (Bildgebung, vernetzte Implantate, etc.) und zeigten so, schreibt das Ministerium für Hochschulwesen, Forschung und Innovation MESRI in der entsprechenden Pressemitteilung, dass die französische Exzellenz in bestimmten Technologiebereichen ein zentrales Element der biomedizinischen Forschung werde. Die ausgewählten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wollen unter anderem zur Entwicklung von Behandlungsmethoden von Hepatitis B beitragen (Projekt cirB-RNA, Lyon), die Präzision chirurgischer Eingriffe bei Epilepsieanfällen durch virtuelle Simulation verbessern (Projekt EPINOV, Marseille), das Design und das Einsetzen von Knieimplantaten optimieren (Projekt FollowKnee, Brest) oder Möglichkeiten entwickeln, erhöhtes Rückfallrisiko bei Brustkrebs besser zu erkennen und so für Patientinnen belastende und kostenintensive Zusatzbehandlungen zu reduzieren (Projekt MyProbe, Villejuif).

Die Ergebnisse der Ausschreibung wurden gemeinsam von der Ministerin für Hochschulwesen, Forschung und Innovation Frédérique Vidal, der Gesundheits- und Solidaritätsministerin Agnès Buzyn sowie dem Generalkommissar für Investitionen Louis Schweitzer bekannt gegeben.

In bisher insgesamt drei Ausschreibungen seit 2015 hatten sich 138 Projekte beworben, von denen 24 mit 185,4 Millionen Euro gefördert wurden. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 630 Millionen Euro. Im Schnitt kooperieren sechs öffentliche Einrichtungen mit drei Unternehmen wodurch das MESRI den Anspruch der Ausschreibung, die öffentlich-private Zusammenarbeit zu fördern, als erfüllt ansieht. Insgesamt sind 68 Unternehmen an den Projekten beteiligt, die 137 Millionen Euro investieren. 46 der Unternehmen sind Startups oder kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und erhalten mit 75 Prozent bzw. 25 Millionen Euro einen Großteil der Förderung, die an die privatwirtschaftlichen Projektpartner geht.

Quelle: MESRI Redaktion: Länder / Organisationen: Frankreich Themen: Förderung Lebenswissenschaften

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