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Französischer Premierminister besucht die Energy Observer

Berichterstattung weltweit

Der französische Premierminister Edouard Philippe hat zusammen mit seinem Minister für ökologischen und solidarischen Wandel Nicolas Hulot das weltweit erste energieautarke Schiff mit Wasserstoffantrieb, den Katamaran Energy Observer, besucht. Insbesondere das Energiesystem des französischen Schiffs wurde von der Behörde für Atom und erneuerbare Energien CEA konzipiert.

Die Energy Observer befindet sich aktuell auf einer Frankreich-Tour, bei der die Stabilität der verschiedenen Systeme getestet wird. Anlässlich dessen besuchten Premierminister Edouard Philippe und der Minister für ökologischen und solidarischen Wandel Nicolas Hulot (Ministre de la Transition Écologique et Solidaire) am 25. August 2017 den Kapitän Victorien Erussard und die Mannschaft bei einem Stopp in ihrem Heimathafen in Saint-Malo. „Es ist ein Projekt das von Abenteuersinn und Innovationen getragen wird und wo der ganze Einfallsreichtum französischen Könnens zum Einsatz kommt.“, sagte Philippe bei der Besichtigung und führte weiter aus: „Man kann auf das Potential für die industrielle Weiterentwicklung schließen und es ermöglicht die Möglichkeiten der Wasserstofftechnik zu erkunden.“

Auf einer Europa-Rundfahrt soll die Energy Observer ihre Leistungsfähigkeit steigern um dann in einer sechs Jahre dauernden Weltumseglung mit zahlreichen Zwischenstopps das Potential des autonomen Systems aufzuzeigen. Dabei geht es den Initiatoren Victorien Erussard und Jérôme Delafosse insbesondere darum, die Öffentlichkeit für das Thema zu sensibilisieren und Möglichkeiten aufzuzeigen, die Technologien auch in anderen als dem maritimen Kontext zu verwenden.

Der Katamaran bewegt sich durch einen Mix verschiedener erneuerbarer Energien, die durch Lithium-Ionen-Batterien sowie Brennstoffzellen gespeichert werden. Nicolas Hulot unterstützt das Vorhaben seit Beginn 2015 und ist zusammen mit Florence Lambert, der Direktorin des CEA-Liten (Innovationslabor für erneuerbare Energien und Nanomaterialien / Laboratoire d’innovation pour les technologies des énergies nouvelles et les nanomatériaux), Botschafter des Projekts. Es geht auf seine Initiative zurück, dass Wasserstoffketten als nachhaltige Speicheralternative zu Batterien getestet werden.

Wie die Behörde für Atom und erneuerbare Energien CEA (Commissariat à l'énergie atomique et aux énergies alternatives) schreibt, war insbesondere das Labor CEA-Liten mit seiner 20jährigen Forschungserfahrung intensiv daran beteiligt, das Vorhaben umzusetzen. 30 Ingenieure des Labors arbeiteten mit dem Energy Observer-Team am Umbau des ehemaligen Wettkampf-Katamarans, um die empfindlichen Technologien den extremen Bedingungen des Meeres (Salzgehalt, Feuchtigkeit, Wellengang) aber auch der Architektur des Katamarans anzupassen. Es wurden verschiedene nachhaltige Technologien eingesetzt, um dem Katamaran eine emissionslose und autarke Fortbewegung zu ermöglichen: 130 Quadratmeter Solarpanel mit hohem Wirkungsgrad (23 statt den üblichen 19 Prozent), zwei Windräder, ein Elektrolyseur zur Wasserstoffherstellung, Brennstoffzellen, Batterien etc. Mehr als 40 Patente sind in der Energy Observer verbaut. Eine weitere Herausforderung war das Gewicht: je leichter die Geräte sind, desto weniger Energie verbrauchen sie. Die vollständige Energiekette wiegt daher nun 1,3 Tonnen. Standardmäßig wären eher 30 zu erwarten gewesen, schreibt das CEA.

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Quelle: CEA - Commissariat à l'énergie atomique et aux énergies alternatives Redaktion: von Kathleen Schlütter, Deutsch-Französische Hochschule Länder / Organisationen: Frankreich Themen: Innovation Umwelt u. Nachhaltigkeit Mobilität Engineering und Produktion Physik. u. chem. Techn.

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