StartseiteAktuellesNachrichtenFraunhofer IMWS und marrokanische OCP Group verstärken Zusammenarbeit für nachhaltige Düngemittelproduktion

Fraunhofer IMWS und marrokanische OCP Group verstärken Zusammenarbeit für nachhaltige Düngemittelproduktion

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Grüner Wasserstoff und Grünes Ammoniak als nachhaltige Rohstoffe für die Düngemittelindustrie: Mit diesem Ziel werden das Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen in Halle (Saale) und die marokkanische OCP Group, der weltweit größte Exporteur von Phosphaten, künftig noch enger zusammenarbeiten. Im Chemiepark Leuna unterzeichneten die beiden Einrichtungen eine Kooperationsvereinbarung.

Das Memorandum of Understanding sieht eine kontinuierliche Zusammenarbeit mit dem Ziel vor, nachwachsende Rohstoffe noch besser für die Nutzung in der Düngemittelindustrie zu erschließen. Der Schwerpunkt soll auf zwei Rohstoffen liegen: Grüner Wasserstoff, der mittels Elektrolyse mit Strom aus erneuerbaren Energien gewonnen wird, lässt sich als Ausgangsstoff zu zahlreichen wichtigen Produkten der chemischen Industrie weiterverarbeiten. Grünes Ammoniak, bestehend aus Grünem Wasserstoff und Stickstoff, kann als Grundstoff beispielsweise für die Herstellung von Düngemitteln dienen.

Im Chemiepark Leuna, wo die Kooperationsvereinbarung unterzeichnet wurde, entsteht unter Führung der Fraunhofer-Gesellschaft bereits eine Pilotanlage, mit der ab 2019 Grüner Wasserstoff produziert und für den Stoffverbund der dort ansässigen Unternehmen bereit gestellt werden soll. Eine ähnliche Plattform, die zudem auch Grünes Ammoniak produzieren kann, wird nun für einen Standort in Marokko von OCP und dem Green Energy Park entwickelt. Das Fraunhofer IMWS unterstützt dabei. Zudem besuchte die Delegation aus Marokko dort auch das Fraunhofer-Zentrum für Chemisch-Biotechnologische Prozesse CBP und informierte sich über die Möglichkeiten, Phosphor mit biotechnologischen Prozessen zu modifizieren sowie die Potenziale der elektrokatalytischen Synthese bei der Produktion von Ammoniak.

Die deutsch-marokkanische Kooperation hat sich bereits wiederholt bewährt. So haben die Experten aus Halle den Aufbau des 2015 eröffneten Green Energy Park begleitet. Diese Test- und Forschungsplattform für Photovoltaik-Module und -Systeme ist eines der größten Testfelder für Photovoltaik und Solarthermie in Afrika. Im Green Energy Park können in Echtzeit die Leistungscharakteristik von Solarmodulen und -Systemen sowie ortsabhängige Einflüsse wie Sonneneinstrahlung, Atmosphäre, Wind, Verschmutzung, Niederschlag und Temperatur untersucht werden. Im Rahmen der neuen Kooperationsvereinbarung wurde nun die mögliche Zusammenarbeit für den Aufbau eines »African Institute for Solar Ammonia« diskutiert.

Quelle: Fraunhofer IMWS via IDW Redaktion: von Miguel Krux, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Marokko Themen: Physik. u. chem. Techn. Umwelt u. Nachhaltigkeit

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