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French Tech: Förderung 180 internationaler Gründerinnen und Gründer

Berichterstattung weltweit

Die französische Initiative zur Förderung von Startups „French Tech“ will mit dem „French Tech Ticket“ unternehmerische Talente aus der ganzen Welt nach Frankreich holen. Im zweiten Jahr der Ausschreibung wurden 180 Gründerinnen und -Gründer ausgewählt. Sie werden nun ein Jahr finanziell und persönlich unterstützt, um ihr Unternehmen in einer französischen Stadt weiter zu entwickeln. Darüber hinaus soll ein vereinfachtes Visa-Verfahren künftig zur Attraktivität des Standorts beitragen.

Am 16. Januar 2017 wurde der zweite „French Tech Ticket“-Jahrgang in Anwesenheit von Staatspräsident François Hollande der Öffentlichkeit vorgestellt. Aus 2.700 Bewerbungen aus 90 Ländern wurden 180 Unternehmerinnen (ein Viertel sind Frauen) und Unternehmer ausgewählt. Sie werden sich ab Ende Februar in einer von zehn französischen Städten ansiedeln und von einem der 41 Partner-Inkubatoren aufgenommen. Dort bekommen sie ein Jahr lang administrative und unternehmerische Unterstützung in allen Belangen (Aufenthaltsgenehmigung, Unterkunft, Versicherung, Steuer) sowie eine finanzielle Förderung in Höhe von 45.000 Euro pro Projekt.

Im Vorjahr galt die Ausschreibung nur für Paris und es gab nur halb so viele Bewerbungen. 86 Prozent der Bewerberinnen und Bewerber kamen hierbei von außerhalb der Europäischen Union, die meisten wie auch in der zweiten Förderrunde aus Indien, den USA, Russland, Brasilien und Ägypten.Die Bilanz dieser ersten Förderrunde ist positiv: 18 der 22  Startups aus dem Vorjahr haben entschieden, mit ihrem Unternehmen in Frankreich zu bleiben und mehr als die Hälfte hat ihr Gewerbe in Frankreich angemeldet oder plant, dies zu tun.

Darüber hinaus bewertet das federführende Wirtschaftsministerium den bisherigen Wirkungsgrad der French Tech-Initiative, die seit 2013 läuft, als überaus positiv: fünf französische Startups werden mittlerweile mit mehr als einer Milliarde Dollar bewertet (Criteo, BlaBlaCar, DBV Technologies, Cellectis und OVH – so genannte „Einhörner“), sieben Startups haben über 100 Millionen Dollar Kapital eingeworben und fünf sind an der US-amerikanischen Börse NASDAQ notiert – die ersten seit den 2000ern. Zudem entwickelten sich die Startups wirtschaftlich gut, das eingeworbene Risikokapital habe sich verdreifacht und die internationale Sichtbarkeit zugenommen.

Um für die Gründerszene attraktiver zu werden, hat der französische Staat darüber hinaus das „Visa French Ticket“ entwickelt. Internationale Unternehmerinnen und Unternehmer können sich in Kürze darauf, auch über das „French Tech Ticket“ hinaus, bewerben. Sie erhalten dann Zugang zum „Passeport Talents“, einer vierjährigen, erneuerbaren Aufenthaltsgenehmigung, die im Herbst 2016 speziell für Personen aus für Frankreich besonders interessanten Bereichen (GründerInnen, Angestellte innovativer Unternehmen, WissenschaftlerInnen, InvestorenInnen, KünstlerInnen) geschaffen wurde. Inhaber des „Visa French Ticket“ benötigen keine gesonderte Arbeitserlaubnis und ihre Ehepartner erhalten ebenfalls eine Aufenthaltsgenehmigung sowie die Arbeitserlaubnis. Auch sollen junge, französische wachsende Unternehmen („Scale-Up“) so leichter internationales Personal rekrutieren können.

French Tech wird im Februar um einen weiteren Bereich erweitert: durch eine Förderung von Startups aus sozial schwachen Vierteln und dem ländlichen Bereich („French Tech Diversité“).

Quelle: Usine digitale, French Tech Redaktion: von Kathleen Schlütter Länder / Organisationen: Frankreich Themen: Wirtschaft, Märkte Innovation Strategie und Rahmenbedingungen Förderung

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